Anspruch und Wirklichkeit

Auch nach nunmehr zwei Nächten muss man noch um jedes einzelne Wort, jede einzelne Formulierung ringen, um das am Sonntag erlebte irgendwie in Textform zu gießen. Das 7:9 (1:1,2:2,4:6) gegen den VfL Red Hocks Kaufering lässt sicher alle Beteiligten (mit Ausnahme natürlich unserer Gäste) einigermaßen sprachlos, aber hoffentlich nicht gänzlich hilflos zurück.

Man wähnte sich auf einem anderen besseren Weg, und verfiel doch wieder. aus Gründen die es nun ohne Wenn und Aber intensivst zu erschließen gilt, in alte Stereotype. Da auch der Saisonmanager ähnlich unserem Team derzeit ein scheinbar unergründliches Eigenleben führt, verzichten wir an dieser Stelle auf die gewohnte Drittelbeschreibung. Eine Alternative wäre gewesen, Allgemeinplätze aus den verlorenen Partien gegen Lilienthal (Pokal) oder gegen Berlin oder in Chemnitz per Drag and Drop hier reinzuziehen. Wir verzichten, auch wenn sich vieles ähnelt, und man den Eindruck gewann, vieles genauso in diesen  Partien bereits gesehen zu haben.

Schotten dicht!

So zum Beispiel tiefstehende Gegner, gegen die sich unsere Offensive einmal mehr die Zähne ausbeisst. Strahlen Teile unserer Jungs dazu noch von Beginn an ein gewisses Phlegma aus, wie am Sonntag, entstehen Spiele wie dieses. Teams, mit denen wir uns gerne mal wieder auf Augenhöhe wüssten, haben die Veranlagung, tiefstehende Gegner durch schnelles und direktes Spiel aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dies setzt jedoch die nötige Ballsicherheit, das entsprechende Spielverständnis, und die nötige geistige Frische voraus. Und eine Brise Verständis für eine ordentliche Zweikampfführung ist in jeder Phase eines Floorballspiels generell nicht zu verachten. Doch man hatte das alles mal wieder in der Kabine vergessen. Anstatt den Ball zum schnellsten Mitspieler zu machen, verlor man sich langatmigen Einzelaktionen (nein, wir nennen keine Namen), und wurde mal versucht, es schneller zu spielen, versprang spätestens dem Dritten der Ball. Kaufering muss man vorhalten, das es viel zu lange gebraucht hat, um sein Floorball-Glück des Tages zu begreifen. Zu verteidigen war unser Angriffsspiel auch ohne Tobias Dahme im Kasten recht einfach. Nach vorne agierte Kaufering jedoch zunächst zögerlich. Drei Treffer in zwei Dritteln sind ebenso bescheiden.

042
Lichtblick: 2 Tore durch Robert Ecke.

Dann muss die Gäste der Erkenntnisgewinn jedoch wie ein Keulenschlag getroffen haben, und sie griffen einfach zu. Vier Tore in vier Minuten im letzten Drittel entschieden das Spiel. Das wiederum war mal eine neue Facette im Leipziger Spiel in dieser Saison. Einen derartigen Negativ-Tore-Run musste man in so kurzer Zeit bis Sonntag noch nicht hinnehmen. Sicher hätte man gerne auf die Erfahrung weiterhin allseits verzichtet. Wenn man den Gegner jedoch wie gewohnt dazu einlädt, in Überzahl auf unsere Defens zu laufen, muss man sich auch nicht wundern, wenn diese Einladungen irgendwann angenommen werden. Der Rest war nackte Verzweifelung, gepaart mit Wut, und (tatsächlich) auch mal Wucht, und mit allem Personal, was einigermaßen befähigt schien, den Ball aufs oder ins Tor zu schießen auf dem Feld. Ja, auch unser Team hatte plötzlich der vierfache Keulenschlag getroffen. Man wollte das Ding augenscheinlich noch irgendwie drehen, warf alles rein, was man hatte, kämpfte, fightete, und gucke da, kurz,  ganz kurz kamen auch die ersatzgeschwächten Gäste nochmal ins Schleudern. Nehmen ließen es sich die Kauferinger freilich nicht mehr. Und unser Team muss sich fragen lassen, warum es erst vier schnellen Gegentreffern bedarf, bevor man sich plötzlich im Spiel befindet.

So, nun schAufzeichnenauen wir mal auf die Tabelle. Aus den Playoff-Plätzen sind wir raus. Gegen (fast) alles und jeden der vor uns steht, haben wir verloren. Jetzt komme hier niemand, und lamentiere über die 3 Punkte aus Spiel 1. Lilienthal hat im Pokal eindrucksvoll bewiesen, warum sie da oben stehen, und wir nicht. Nein, Platz 7 entspricht nicht unserem Leistungsvermögen, aber exakt unserem Leistungsstand. Das ist unschön, und wird mit Blick auf die Partien am Sonntag in Wernigerode, und den Jahresauftakt 2016 in Lilienthal nicht unbedingt besser. Das verlangt zwingend nach einer Blitzheilung des Teams. Ihr glaubt nicht dran? Doch, doch, sowas soll es schon gegeben haben, haben wir gehört. Gelingt diese nicht, erleben wir in dieser Saison vielleicht noch 3 Ortsderbys. So zum Austoben für frustrierte MFBC-Floorballer hätte dies doch auch seine  unleugbaren Reize, auch wenn man diese sicher lieber aus anderen Partien gezogen hätte. Wo wir aber mal wieder bei Anspruch und Wirklichkeit angekommen wären…

cs

Fotos: Luisa Mocker

Vielleicht gefällt dir auch

Unsere Archiv-Homepage verwendet Cookies und eingebettete Inhalte. Bitte beachtet, dass diese Seite nicht mehr aktiv gepflegt wird. Aktuelle MFBC News auf floorball-mfbc.de Weitere Informationen dazu und wie wir Eure Daten verwenden.

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen