Binsenwahrheit – Ein Spiel geht 60 Minuten

UHC Sparkasse Weißenfels – MFBC Grimma 9:6 (0:0, 4:5, 5:1)

Gleich zu Beginn ihrer Weißenfelstage mussten die MFBC-Damen am vergangenen Wochenende eine deutliche 9:6 Niederlage hinnehmen. Das ist noch nicht der Untergang des Abendlandes. Es geht nun lustig weiter, denn bereits am kommenden Sonntag treffen die Erzrivalen erneut in der Regionalliga Ost aufeinander. Zwar war dieser Spielbetrieb mehr als Testfeld statt Showdown angedacht, doch dürfte nach der Niederlage für die Wikingerinnen alle Zeichen auf Wiedergutmachung stehen.

Auch wenn am vergangenen Samstag nicht alle auf dem Wikingerschiff mit nach Weißenfels reisten, stand doch eine gute Mannschaft auf der Platte. Allerdings waren auch die Kapitäne Ralf Kühne und Marcus Linke nicht mit an Bord, die wegen lange geplanter privater Termine dem Classico fern blieben. Dafür hatte Co-Trainerin Alexandra Nickel das Heft in der Hand, zumindest bis zum Beginn des letzten Drittels.

Zu Beginn des Spieles gab es kein großes Abtasten. Beide Teams spielten auf Angriff und hatten einige Chancen, wobei das Chancenplus zuerst auf Seiten der Cat‘s lag. Schicklich friedlich endete dann das erste Drittel mit 0:0.

Grimma kam immer besser ins Spiel und das setze sich nach dem Pausentee fort. Zwar konnte in der 6. Minute Leonie Vogt Weißenfels in Führung schießen, aber Alexandra Kürth glich postwendend für Grimma aus. Am Ende hatten beide Spielerinnen drei Buden auf dem Konto, aber nur Vogt die drei Punkte mit ihren Mädels in der Tasche. Ein gleiches Bild in der 8. Minute festzustellen, als Jenny Horn Weißenfels wiederum in Führung brachte und 16 Sekunden später Wiebke Richter den Ausgleich erzielte. Dann spielte Grimma. Innerhalb von anderthalb Minuten schossen Anne-Marie Mietz und Hannah Götze eine 2-Tore-Führung heraus. Die letzte Minute des Mitteldrittels stand dann wieder im Zeichen von Weißenfels, die 30 Sekunden vor Schluss den Anschlusstreffer erzielten. Grimma schoss durch Alexandra Kürth 17 Sekunden vor dem Pausenpfiff die 2-Tore-Führung wieder heraus, um dann 5 Sekunden davor wieder den Anschlusstreffer hinnehmen zu müssen. Es ging hin und her, die Fehler auf beiden Seiten wurden knallhart bestraft und Grimma gewann das Mitteldrittel mit 5:4.

Was allerdings dann passierte, trieb den über den WhatsApp auf dem Laufenden gehaltenen Cheftrainer die Haare zu Berge. Grimma fand nicht mehr ins Spiel. Weißenfels glich durch Pauline Baumgarten gleich in der ersten Minute aus, um dann durch einen weiteren Treffer in Führung zu gehen. Das Spiel entschied sich dann zwischen Minute 12 und 16. Minute, als der UHC peu à peu die Führung auf 9:5 ausbaute. Der 6. Treffer durch Alexandra Kürth war dann nur noch Resultatskosmetik. 40 Minuten hatte Grimma im Wesentlichen spielerische und ergebnistechnische Vorteile, um im letzten Drittel den Faden zu verlieren. Eine Reaktion auf die Gegentore blieb aus. Auch eine Auszeit nach der Weißenfelser Führung in der 46. Minute blieb ohne Wirkung. Nickel hatte das Gefühl, dass sie die Mannschaft nicht erreicht. Die Köpfe waren unten und von einem jetzt erst Recht, einer Trotzreaktion war wenig zu spüren.

Hier wird sicherlich der Trainerstab in den nächsten Tagen ansetzen, um der Mannschaft auch wieder etwas mehr Selbstbewusstsein einzuimpfen. Gerade in den vergangenen Jahren gelang es Grimma immer wieder auch nach einem größeren Torerückstand etwas zu machen und sich wieder heran zu kämpfen. Das ist im Floorball ebenso möglich, wie man sich auch schnell einen 4-Tore-Vorsprung herausspielen kann. Deshalb darf man auch Wortsysmbolik betreiben, indem man darauf hinweist, dass man 60 Minuten lang voll konzentriert bei der Sache bleiben muss, um Zählbares aus der Hochburg des Deutschen Damen-Floorballs mitzunehmen.

So ist es sicherlich für die Grimmaer Mannschaft wichtig, am kommenden Sonntag eine Reaktion zu zeigen. Ob und inwieweit personelle Veränderungen vorgenommen werden, wird man sicherlich sehen. Interessant dürfte auch sein, ob Grimma dann wieder mit drei anstatt wie am letzten Samstag mit zwei Linien agiert. Der kommende Spieltag ist dabei nur der berühmte Zwischenschritt zum ersten großen Saisonhöhepunkt beider Teams. In der ersten Pokalrunde treffen die Dauerfinalisten um Pokal und Meisterschaft erneut und zum dritten Mal in Folge aufeinander. In der Grimmaer Muldentalhalle wird am 12. November um 16:00 Uhr ein berüchtigtes Hop- oder Topspiel angestoßen. Hier geht es nur darum durchzukommen, die nächste Runde zu erreichen.

rk

Fotos: Antje Blümel

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