Die Mannschaft ist der Star – das perfekte Wochenende

Zwei Heimspiele gegen direkte Play-Off-Konkurrenten – zwei sich sehr ähnelnde Spielverläufe – zwei verdiente Siege. Das vergangene Wochenende hätte besser für unseren MFBC Leipzig kaum laufen können. Die sechs erzielten Punkte sind das Ergebnis eines mannschaftlichen Reife- und Lernprozesses, auf den Coach Persson genau so hingearbeitet hat.

MFBC Leipzig vs. BAT Berlin 7:3 (1:1, 2:2, 4:0)
Samstag, 01.10.2016 – 19.00 Uhr – Sporthalle Arena Leipzig

Die Bundesligavorrunde war in den vergangenen Jahren eher weniger ein Steckenpferd unserer Equipe – umso vorsichtiger musste man mit seinen Erwartungen als Fan des Teams im Vorfeld dieses Wochenendes umgehen, denn mit BAT Berlin reiste am Samstag ein erfahrener und vor allem äußerst unangenehm zu bespielender Gegner in die heimische Kleine Arena.

Neben den Langzeitausfällen und nominellen Stammspielern Christoph Weidemann und Tomas Novotný fehlten am Samstag auch Hannes Naumann (Urlaub) und Christian Faber (Knie) und Co-Trainer Danny Weißwange, der sich jüngst seiner Kreuzband-Operation widmete und dem wir an dieser Stelle alles erdenklich Gute für den Heilungsprozess wünschen.

Mit Pavel Lubentsov im Tor entwickelte sich in einer recht gut besuchten Partie ein laufintensives, aber abwartendes Spiel in dem erneut die vier Nachwuchsakteure Linke, Kretzschmar, Käseberg und Schreiber das Vertrauen ausgesprochen bekamen. Erst in der 15. Spielminute eröffnete Henrik Koivistoinen nach schnell ausgeführtem „Eckstoß“ das Match mit der Führung. Ein ungenutztes Überzahlspiel später war es der spielerisch überragende Azelius der für Berlin einen Freistoß um die Mauer herum ins Leipziger netzt legt (19.). Mit dem Unentschieden ging es in die Kabine.

Das zweite Drittel äh1nelte dem ersten, die Intensität der stets fairen Zweikämpfe und Laufduelle nahm allerdings zu. Einen der wenigen Abstimmungsfehler nutzte erneut Azelius dann zur Führung für die Gäste (28.) – die Spannung auf den Rängen stieg, denn die besseren Chancen erspielten sich eindeutig die MFBCler. BAT überzeugte in dieser Phase mit sehr disziplinierter Defensivarbeit und einem hervorragend agierenden Jonas Bestgen zwischen den Pfosten. „Da werde ich mir doch einmal ein besonderes Geschenk einfallen lassen“, wird sich Neuzugang Thomas Osterland nach knapp 8 Minuten ergebnislosen Anrennens gedacht haben und legt per Bauerntrick seine persönliche Torpremiere im MFBC-Dress ins Netz (36.). Azelius lässt das nicht auf sich sitzen, tunnelt Harnisch im Vollsprint und verwandelt mit der Rückhand über Lubentsov zum 2:3 in der 38. Minute. Unser Herr Hrubý hatte nun genug von den feinen aber torlosen Spielzügen seiner Vorderleute und lässt noch vor der Pausensirene eine leicht abgefälschte Rakete in den Winkel zum 3:3 einschlagen.

Die letzten 20 Minuten mussten also die Entscheidung bringen, das Spiel mit drei hoc2h attackierenden Linien sollte sich fortan auszahlen und insbesondere die erst knapp 18 jährigen Beine von Schreiber, Linke und Co. sollten sich bezahlt machen. Ronkanen legt raus auf Robert Ecke, der nimmt sich eine kurze Verschnaufpause, zieht trocken ab – und markiert die Führung (42.). Unterzahl wegen Talikkas Stockschlag überstanden (hier schien man die Lehren aus dem Lilienthal-Match schnell gezogen zu haben) machte es Hrubý dann bei eigenem Überzahlspiel auf Vorlage von Kretzschmar besser als die Gäste (50.). So eine Zwei-Tore-Führung in den letzten 10 Spielminuten bedeutete in der Vergangenheit eher selten ein beruhigendes Pflaster – doch irgendwie lies das Team das Publikum spüren, dass es reifer und vor allem cleverer geworden ist. Dass dann Felix Linke ziemlich trocken und aus voller Drehung in den Winkel zum 6:3 einnetzt und damit ebenfalls seinen ersten Bundesligatreffer erzielen konnte, lies das geneigte Herz höher schlagen. Berlin fand immer weniger statt – und Luderer belohnte sein laufintensives Spiel in der letzten Spielminute mit dem 7:3 Endstand.

Das vorletzte Heimspiel in 2016 hätte besser nicht laufen können – Berlin war ein starker Gegner mit viel frischem Wind in seine3n Reihen, doch der MFBC wusste auf alles eine Antwort. So konnten die Red Devils am kommenden Tag also kommen. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Angreifer Koivistoinen, der nach einem Zweikampf im Mitteldrittel seinen Fuß nicht mehr spieltauglich belasten konnte.

Den „The Friendly Swede“-Best-Player Award verdiente sich an diesem Tag Vizekapitän Robert Ecke für den MFBC und der dreifache schwedische Torschütze Fredrik Azelius auf Seiten der BAT Berlin.

Spielbericht:
https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=043b2a50830faeebb1eccb3f3169b98a
Highlightvideo:
https://www.youtube.com/watch?v=ZysLa3GM1xc
Fotos von Luisa Mocker | Luigrafie:
https://facebook.com/mitteldeutscher.floorball.club/

MFBC Leipzig vs. Red Devils Wernigerode 6:3 (1:1, 3:0, 2:2)
Sonntag, 02.10.2016 – 15.00 Uhr – Sporthalle am Rabet, Leipzig

Den Devils wollte man die Bronzemedaille der letzten Saison noch einmal vor die Nase halten – die schmetternde 11:2 Niederlage im Vorbereitungsmatch vor circa einem Monat unbedingt vergessen machen und zu Hause unbedingt ungeschlagen bleiben. Die Sporthalle am Rabet bot am Sonntag dazu einen würdigen Rahmen vor vollen Tribünen.

Zu den am Vortag fehlenden Akteuren Novotný, Weidemann, Naumann und Faber addierten sich Linke, Harnisch (Urlaub) und auch Koivistoinen, dessen Verletzung vom Vortag kein Einsatz zuließ. Seine Behandlung wird nun unser kompetenter Partner MediPlus übernehmen. Alles kein Problem, wird sich Persson gedacht haben, dass er all seinen Männern aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen vertrauen kann, und es sollte sich in dieser Form auch bestätigen.4

Die nach mäßigem Saisonstart (2 Punkte nach 3 Spielen) durch den 12:3 Erfolg gegen Kaufering vom Vortag hoch motivierten Gäste gingen nach 12 Spielminuten durch Bandrock in Führung. Aus einer ansonsten sicheren Verteidigung agierend, war es dann Youngster Oliver Schreiber höchst selbst der einen Pfostenabpraller in vollem Sprint volley zum Ausgleich (17.) für den MFBC traf. Außer einigen sehenswerten Paraden von Patrick Schmidt und Kristian Krogius geschah im Anfangsdrittel nichts weiter.

Umso erfolgreicher sollte Drittel zwei für die in weiß spielenden Hausherren werden. Osterland (26.), Luderer (33.) und erneut Osterland (36.) ließen sichtlich die Wernigeröder Hintermannschaft alt aussehen. Die Gäste wussten sich zwar offensiv durchau5s zu behaupten, allerdings durften Sie keinen ihrer Angriffe veredeln – zu aufmerksam agierte der MFBC vor seinem eigenen Kasten (auch in zweimaliger Unterzahl) oder es klebte doch ein großes Stück Pech an deren Kellen.

Beruhigend so möchte man meinen, ging es also in den Schlussabschnitt – doch ein unglückliches Eigentor (44.) durch Verteidiger Wenzel Flemmig sollte es noch einmal spannend machen. Denn nun waren es die Schiedsrichter, die das intensiv geführte Spiel mehr und mehr bestimmten. 4 Strafen, davon 3 auf MFBC-Seite binnen 7 Minuten für zum Teil strittige Situationen schienen das Spiel ins Wanken zu bringen und als Selzer für die Devils dann in der 42. Minute den Anschluss zum 4:3 erzielte, musste man noch einmal bangen. Vor allem eine zu Recht ausgesprochene weitere Strafzeit gegen Patzold 4 Minuten vor dem Ende, ließ den Puls noch einmal hochfahren. Wernigerode wollte den Ausgleich mit aller Macht erzwingen, doch in dieser Crunchtime bewies sich Schmidt als Siegfaktor. Kapitän Robert Ecke wird auf die Reise zum Gegenkonter 6geschickt. „Nimm Zeit von der Uhr, Junge“, hört man es in der Halle – doch Ecke will mehr. Legt den Ball in den Slot – Ronkanen sieht seine Chance und drischt das Runde mit der Rückhand ins Eckige (58.). Genickschlag! Das Spiel entscheidet er dann auch mit einem Pässchen in das mittlerweile verwaiste gegnerische Tor.

Den „The Friendly Swede“-Best-Player Award verdiente sich an diesem Tag Rückkehrer Thomas Osterland mit seinen Treffern zwei und drei für den MFBC und der finnische Torhüter Kristian Krogius auf Seiten der Red Devils Wernigerode.

Der MFBC Leip7zig holt die Optimalausbeute von 6 Punkten und darf sich für 120 Minuten vollste Konzentration und mannschaftlich geschlossenes Auftreten auf die Schulter klopfen. Das macht Freude auf mehr, nur leider muss das Heimpublikum aufgrund diverser Hallenprobleme und der anstehenden Herren-WM darauf bis zum 14.01.2017(!) Geduld haben. Bis dahin gilt es in Hamburg, Chemnitz und Bremen weitere Zähler aufs Konto zu laden und im Pokal in die nächste Runde einzuziehen.

Spielbericht:                                                                                                                                                                                         https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=7de67a468f0bbfc456382a313c64fb20         Highlightvideo:                                                                   https://www.youtube.com/channel/UCo_RUQUpE8kmetgujEiSTDQ
Fotos von Johannes Waschke:
https://facebook.com/mitteldeutscher.floorball.club/

Fazit des Coaches Mattias Persson:

„Im Vergleich zu den ersten drei Spielen gegen Weißenfels, Schriesheim und Lilienthal, in denen wir im Durchschnitt neun Gegentore gefangen haben, haben wir in zwei Spielen gegen Gegner mit viel Offensivpotential jeweils nur drei Tore kassiert. Das Vertrauen der Mannschaft in unser System wächst stetig und die taktische Umsetzung wird von Mal zu Mal besser. Im Ballbesitz fühlen wir uns mittlerweile sehr wohl und integrieren alle Mannschaftsteile im Offensivspiel. So wird die Verantwortung besser verteilt, was sich ganz gut an der Verteilung der Scorer ablesen lässt. Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir wesentlich stabiler auftreten. Aus dem, wie ich finde, schwierigsten Anfangsprogramm aller Bundesligisten haben wir 10 Punkte mitgenommen und sind jetzt verdient Dritter. Jetzt wollen wir den guten Start und die ungewohnt komfortable Tabellensituation nutzen, um uns weiter zu entwickeln und den Angriff auf den zweiten Platz zu starten.“

Hinweis nächstes Bundesligaspiel:

ETV Piranhhas Hamburg vs. MFBC Leipzig
Samstag, 08.10.2016 – 18.00 Uhr – Sporthalle Hoheluft, Hamburg

Fotos: Luisa Mocker | Luigrafie (01.10.2016) und Johannes Waschke (02.10.2016)

pd

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