Um die sprichwörtliche Goldene Ananas geht es am kommenden Samstag ab 16:00Uhr nicht, wenn in der Stadtfeldhalle Wernigerode das Match um Platz 3 zwischen den Red Devils und dem MFBC Leipzig angepfiffen wird. Wir passen uns also dem wohlwollenden Sprachgebrauch der Gastgeber an, und verwenden den wohlklingenden Terminus „Kleines Finale“, dessen Sieger sich mit einer Bronzemedaille schmücken darf.
Das mag ruhig distanziert klingen, leistet sich doch Floorball Deutschland damit im Vergleich z.B. mit der Eishockey.-oder Basketball-Bundesliga ein Alleinstellungsmerkmal, was, wenn man sich richtig umhört, nicht immer alle Geschmäcker trifft. Beide Teams waren im Halbfinale ihren Gegnern jeweils in zwei Spielen unterlegen, wobei zum zweiten Mal in Folge zu erleben ist, dass die Playoffs den Saisonverlauf nicht auf den Kopf stellen, sondern die über den gesamten Zeitraum stabilsten Teams auf den Plätzen 1 und 2 am Ende auch den Meister ausspielen. Das kann man sich ja mal für den Fall merken, dass sich daraus eine feste Tendenz entwickelt. Könnte wichtig sein.
Während also andernorts Playoff-Verlierer ihre Bärte absäbeln, um ohne störende Gesichtsbehaarung in Ruhe ihre Wunden zu lecken, in den Urlaub zu fahren, oder die Gründe ihres Scheiterns zu analysieren, gilt es hierzulande, dass vollständige Entweichen der Luft nach dem Halbfinalaus irgendwie zu verhindern, und ein halbwegs motiviertes Team ins „Kleine Finale“ zu schicken. Die Red Devils sind natürlich nach eigenem Bekunden wie immer „Feuer&Flamme“, „wollen Bronze und werden dafür alles geben“, stehen nach dem Final4 sicher auch noch im Saft, und verabschieden bei freiem Eintritt mit Robert Müller eine ihrer Galionsfiguren. Das klingt zumindest nach ein wenig Spaß.
Also fährt man mal dahin, guckt, ob man die persönlichen Schwingungen der mitfahrenden Akteure hinsichtlich des Ziels Gewinn der Bronzemedaille synchronisieren kann, und um, ganz nebenbei gesagt, nicht mit 3 Niederlagen am Stück aus der Saison zu gehen. Nur des guten Gefühls wegen, …wobei dies so salopp dahingesagt schon fast Richtung Phrasenschwein tendiert.
Reden wir nicht weiter drumherum: Hauptsache sollte sein, dass sich niemand auf den letzten Drücker verletzt. Der Rest wird, oder er wird eben nicht.
cs
