Minimierter Kader zeigt kämpferische Leistung

Zum Auftakt in die Rückrunde kreuzten unsere Herren vom MFBC Leipzig mit dem Dauerrivalen und Meister Weißenfels die Stöcke. Aufgrund zahlreicher Ausfälle musste ein Desaster erwartet werden, doch die wenigen Verbliebenen MFBC-Recken zeigten eine überaus kämpferische Leistung in einem sehenswerten Match. Die 8:10 Niederlage macht laut Kapitän Ecke „Lust und Hoffnung auf mehr“.

Direkt im Anschluss an den 4:3 Overtime-Sieg unserer Damen waren die Herren gegen den UHC gefordert. Eine ähnlich spannende Partie war aufgrund der Ausfälle von gleich 6 erfahrenen Verteidigern (Osterland, Luderer, Flemmig, Weidemann, Harnisch und Naumann) und 3 Offensiven (Kanta, Kindler, Kretschmar) nicht zu erwarten gewesen. Die Verletzungsanfälligkeit und Krankheitswelle hatte somit ihren Zenit erreicht, die Jungen Wilden mussten es also gegen den Europapokalsieger richten. Der bisher einzigen punktlosen 13:5 Partie zum 1. Spieltag sollte trotz aller Umstände keine weitere folgen.

Mit Stirnband und Zusatzstoffen im Kaffee: Atte Ronkanen

Einen Holperstart wie im Hinspiel sollte es dieses Mal nicht geben, die 3 Sekunden bis zum ersten Gegentor wurden verzwölffacht. Die Linie um Aushilfsverteidiger Felix Linke, Tomas Novotný und dem Angreifer-Trio Gühlke-Patzold-Ronkanen verliert den Ball in der gegnerischen Ecke und es folgte ein am diesen Abend sehr erfolgreicher UHC-Spielzug: Ballgewinn – Pass auf den Center – Pass an den langen Pfosten – Tor. Topscorer Soini lässt Linke ins Leere laufen und versenkt die Murmel hinter die Linie (1.). Das zweite Gegentor – nach erschreckend gleichem Muster – in der dritten Spielminute erzielt erneut der Finne Soini. Persson agierte in seiner zweiten Linie mit den Angreifern Käseberg-Talikka-Ecke und unserem Haudegen Hrubý auf der rechten Verteidigerposition. An seiner Seite sollte der ebenfalls gelernte Offensive Lukas Schönnagel seinen Mann stehen. Da sich der Gegner äußerst gut auf die gegnerischen Schwachstellen einzurichten weiß, sollte Schönnagel ein ums andere Mal zu schweißtreibender Verteidigungsarbeit gezwungen werden. Ganze zwei Minuten später zeigte Atte Ronkanen, dass er sich ganz besonders auf diese Partie zu freuen schien. Einen sehenswerten Spielzug Pass vollendet er auf Linke-Pass volley zum 1:2 (4.). Zum Erstaunen der Zuschauer entwickelte sich fortan ein tatsächlich spannendes Match, dass aus Sicht des Heimteams leider immer wieder aufgrund sehr einfacher Abstimmungsfehler zu gegnerischen Angriffen einlud. Vermeidbar wäre das 1:3 durch Siede nach einem Freistoß allemal gewesen (9.). Doch die Moral im Team schien intakt und so erzielte Tim Käseberg nach einem präzisen Anspiel durch Hrubý erneut den Anschlusstreffer (15.). Goalie Pavel Lubentsov zeigte noch einige erstklassige Paraden und hielt den knappen Ein-Tore-Rückstand bis zur ersten Pause fest.

Machten im zweiten Drittel alles klar: Weißenfelser

Drittel zwei ging dann klar an die Gäste. Mit hohem Druck und immensem Tempo kehrte der UHC aus der Kabine zurück in die Brüderhölle. Der zwischenzeitlich wunderschöne Ausgleichstreffer durch Atte Ronkanen (24.) nach einem Pirouettensolo sollte das einzige Tore des MFBC in diesem Durchgang bleiben. Phasenweise spielte Weißenfels Katz und Maus mit der zusammengewürfelten MFBC-Verteidigung. Insbesondere das eingangs beschriebene Erfolgskonzept des UHC ließ Persson und Weißwange ihre Haare raufen. Ballverlust vom Youngster Hoppe – Pass – Pass – Treffer am langen Pfosten durch Brückner (27.). Diese Situationen, in denen die UHC-Cracks immer einen halben Schritt schneller reagierten, häuften sich (leider). In der 28. Spielminute veredelt UHC Spielertrainer Naumanen noch einen Eckschlag zum 3:5 ehe dann Axel Kuch in der 31. Minute aus zentraler Position und Tomas Händler in der 33. Minute den Deckel draufzumachen scheinen. Alle vier Gegentreffer in Drittel 2 mussten auf das Minuskonto der Kapitänsreihe gebucht werden und so hieß es nach zwischenzeitlich sehr guter Ausgangslage dann aus einem 3:7 Rückstand im letzten Abschnitt nochmal Vollgas zu geben.

Feierte seinen Premierenscorer: Svenson Hoppe (hinten)

Das letzte Spieldrittel sollte mit aller Macht gewonnen werden, der UHC sollte aus unserer personellen Schieflage heraus kein Torfestival feiern – mit diesem klaren Ziel vor Augen starteten also die letzten 20 Minuten. Und da war ja dieser Ronkanen mit Björn-Borg Gedenkstirnband, der irgendetwas im Kaffee gehabt zu haben schien. Tanzt mal fix drei Gegenspieler aus und lässt UHC-Goalie Köstler zum dritten Mal alt aussehen (43.). Das 4:8 dann erneut via „Standard“-Angriff. Nach Ballverlust in Weißenfels Ecke dauert es 4 Sekunden und 3 Pässchen ehe Naumanen ins leergespielte MFBC-Tor ablegen kann (46.). Ronkanen fand es gar nicht cool, dass seinem dritten Tor so wenig Jubel eingeräumt wurde und setzt einfach Sekunden später sein viertes zum 5:8 nach. Ihre Abgeklärtheit vorm gegnerischen Tor bescherte in der 47. Minute dann den neunten UHC-Treffer. Trotz vieler sehenswerter Paraden muss sich Goalie Lubentsov hier beim Rebound von Blanke eine Mitschuld geben. Nach einer kurzen Ruhephase setzt sich Talikka im zweiten Versuch via Abpraller gegen Goalie Köstler durch (52.). Noch so ein Treffer a la UHC-Style später (56.) warf Persson alles nach vorn. Erneut Talikka nach Hereingabe des eingewechselten Comebackers Koivistionen (58.) und zum Abschluss Scharfschütze Hrubý (59.) auf Premierenassist des U19-Nationalspielers Svenson Hoppe besiegeln die 8:10 Niederlage. Mit 5:3 konnte das Drittel gewonnen und das ausgegebene Ziel erfüllt werden – zu mehr hat es an diesem Tag gegen diesen Gegner unter diesen Bedingungen leider nicht gereicht.

Am Ende bleibt festzuhalten, dass sich das Team gegen einen über weite Strecken unaufgeregt und mit großem Zug zum Tor agierenden Meister wacker geschlagen hat. Gelingt es in Konteraktionen des Gegners vorbereiteter zu antizipieren, wären wesentlich weniger Gegentore die logische Konsequenz. Die Schwächephase im mittleren Spielabschnitt wird eingerahmt von zwei starken Perioden in denen auch der UHC ein ums andere Mal in die Bredouille gebracht werden konnte. Ein Atte Ronkanen in dieser Verfassung, Youngstern mit wachsender Spielerfahrung auf diesem Niveau und ein paar mehr gelernten gesunden Verteidigern ließen sich sicher noch bessere Ergebnisse in Zukunft erzielen.

Die The Friendly Swede Best Player Awards verdienten sich an diesem Tag Harri Naumanen (UHC Weißenfels) und Pavel Lubentsov (MFBC Leipzig).

Am 28.01. ist das Team als nächstes auswärts beim Aufsteiger TV Schriesheim gefordert, am 12.02.2017 erwartet man den Vizemeister TV Lilienthal zum Heimspiel in der Messestadt.

Highlights im Video: https://www.youtube.com/watch?v=1LvWFDylsYI

Spielprotokoll: https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=a7d8fc4bae380752b32cf75be3c19aab

pd

Fotos: Johannes Waschke / Titel + Best Player: mfbc

Vielleicht gefällt dir auch

Unsere Archiv-Homepage verwendet Cookies und eingebettete Inhalte. Bitte beachtet, dass diese Seite nicht mehr aktiv gepflegt wird. Aktuelle MFBC News auf floorball-mfbc.de Weitere Informationen dazu und wie wir Eure Daten verwenden.

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen