Pokalauftritt mit Mängeln

Floorball-Pokal: Pokalauftritt mit Mängeln

MFBC Grimma : SSF Dragons Bonn 4:2 (0:1, 1:1, 3:0)

Der Spruch mit dem guten Pferd und den dazu passenden Hindernissen kommt bei Headcoach Ralf Kühne gegenwärtig nicht gut an. Nach dem sehr zähen Pokalauftritt gegen das Team aus Bonn kann nur das Erreichen der nächsten Pokalrunde zufrieden stellen. Lapidar meint Kühne zum Spruch mit dem springenden Pferd lediglich, dass er kein so gutes Pferd gesehen haben.

Sabine Wagner und Hannah Götze vor dem Tor der Bonnerinnen
Sabine Wagner und Hannah Götze vor dem Tor der Bonnerinnen

Von Beginn an war es ein sehr hektischer Auftritt der Gastgeberinnen. Gerade weil die Mannschaft von Daniel Mahnken sehr gut auf viele Spielanteile und Druck der Grimmaerinnen eingestellt war, standen die Dragons tief und dicht in der  Abwehr. Eins ums andere Mal brachten sich die MFBC-Damen durch individuelle Fehler in Not. Angeführt von Nationalspielerin Randi Kleerbaum und Elena Bröker nutzten die Gäste diese Leichtsinnsfehler mit gut gesetzten Kontern. Zu wenig Bewegung und zu wenig Geduld charakterisierte zudem das Grimmaer Spiel. Es wurde auch mal wieder zu viel mit dem Ball gelaufen, als diesen als schnellsten Mitspieler zu erkennen. Etwas Laissez-faire und schon kommt man weder in die Zweikämpfe noch macht man den einen oder anderen schritt mehr oder schneller. Auch in der Umsetzung der Taktik hat man den MFBC schon wesentlich besser gesehen. So verwundert es nicht, dass in der 13. Minute Bröker die Führung für die Gäste herausschoss.

Lange dauerte es im zweiten Drittel bis Daniela Kolbe mit einer Einzelleistung den Ausgleich erzielte, der postwendend durch Karen Grünewald gekontert wurde. Nach 40 Minuten führte der Außenseiter, den man zuletzt noch mit 12:4 abfertigen konnte. Eine Pokalsensation kündigte sich an. Grimma bemüht, aber wenig inspiriert. Sogar eine Überzahlsituation überstand Bonn ohne Gegentreffer. Vielmehr setzte sich dort die fahrige Spielweise der Gastgeberinnen fort, so dass man von Glück sagen konnte, dass Torhüterin Pauliina Pekki die Wikingerinnen im Spiel hielt. Nich nur in Überzahl konnte Pekki die Konter der Gäste in einer 1:1-Situation entschärfen. Im letzten Drittel stellte der Grimmaer Trainerstab konsequent auf zwei Linien um. In der zweiten Linie ersetzte Laura Naumann in der Abwehr Sarah Hecht, die zwar eine ordentliche Leistung anbot, aber zu wenig inspiriert nach vorn agierte. In der Spitze der zweiten Linie wurde Alexandra Kürth durch Kapitänin Sabine Wagner ersetzt. Diese Maßnahmen führten dazu, dass Grimma das Spiel in den Griff bekam.

Laura Naumann agierte im Sturm und in der Verteidigung solide
Laura Naumann agierte im Sturm und in der Verteidigung solide

Plötzlich wurde von hinten heraus auch wieder Floorball gespielt, statt mit selbigen am Stock in die gegnerische Abwehr hinein zu laufen. Die Abschlüsse gewannen an Qualität. Es war dann erneut in der 45. Minute Kolbe vorbehalten, den Ausgleich zu erzielen. Allerdings wurden die weiteren Einschussmöglichkeiten zum Teil unkonzentriert vergeben. Erst in der 52. Minute konnte Charlotte Rüssel Sonja Dietel freispielen, die dann den viel umjubelten Führungstreffer erzielte. Als kurz danach Stefanie Reinhardt den vierten Treffer für die Wikingerinnen im Kasten der Bonnerinnen versenkte, war das Spiel entschieden. Am Ende noch ein verdienter Erfolg, obwohl bis zur 45. Minute das Spiel schon für Bonn hätte entschieden sein können, wenn diese ihre Konter besser ausgespielt hätten. Ein sehr inspirierender Auftritt der Westdeutschen, die gezeigt haben, dass auch in anderen Damenteams die Entwicklung weitergeht.

Grimma bleibt auf Kurs in Richtung Final 4 in Dessau im kommenden März. Der nächste Gegner ist kurz vor Weihnachten die SG Berlin, die auch eine positive Entwicklung in den letzten Jahren zu verzeichnen hat. Für den Trainerstab der Wikingerinnen bleibt jede Menge Arbeit zu verrichten, denn auch  mit der Umsetzung der taktischen Vorgaben konnte man nicht zufrieden sein. Auch an der permanenten Abschlussschwäche muss weiter gearbeitet werden. Bei derart vielen Abschlüssen nur vier Treffer zu erzielen, ist ebenso ein Manko, wie die Abspielfehler im Vorwärtsgang. Letztendlich, egal ob gutes oder schlechtes Pferd, Grimma hat die Hürde des Achtelfinales in der ersten Pokalrunde übersprungen. Und das zählt auch etwas.

mfbc

Fotos: © dieterkoch grimma

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