Das gesetzte Ziel beim Aufsteiger auf völlig unbekanntem Boden den nächsten Dreier einzufahren, blieb unerfüllt. Beide Teams trennen sich nach einem nervenaufreibenden Kampf über die volle Spielzeit plus Extratime mit 3:3.
Blau-Weiß 96 Schenefeld Floorball vs. MFBC Leipzig 3:3 (0:1, 1:1, 2:1, 0:0)
Samstag, 07.10.2017 – 15.00 Uhr – SH Achter de Weiden, Schenefeld
Keinen Sieger zu beglückwünschen – das hat Seltenheitswert im Floorball. Die Bundesliga ist in diesem Jahr die erwartete Überraschungskiste, denn mit Schenefeld an Bord ist sie ausgeglichener denn je. An deren Abwehrbollwerk bissen sich am vergangenen Samstag unsere Herren die Zähne aus. Ein taktisches Mittel, dass vor knapp 250 Zuschauern am Ende mit einer Punkteteilung belohnt wird.
Mit einer unveränderten 1. Reihe – die eigentliche Torabteilung unseres Teams, ging es ins Spiel. Mit den beiden „geheilten“ Verteidigern Felix Linke und Daniel Luderer hinter dem Trio Patzold-Gühlke-Kunert sollte die zweite Linie für Entlastung sorgen. Der finnische Neuzugang Otto Fält sollte sukzessive ins Team integriert werden und agierte im regelmäßigen Wechsel mit Michael Kunert. Erfreulich auch, dass Wenzel Flemmig nach seiner Verletzung wieder eine Option für Coach Persson sein sollte.
Die Anreise war beschwerlich und durch Staus geprägt, so dass nur eine sehr kurze Aufwärmphase möglich war, dennoch startete der MFBC souverän ins Spiel und erarbeitete sich viel Ballbesitz. Die Abschlüsse landeten allerdings zu Hauf in der tiefstehenden Abwehr der Gastgeber. Der Knoten schien zu platzen als Otto Fält (15.) den Ball mit einem Schlenzschuss in den Schenefelder Torwinkel platzierte. Premierentreffer auf Vorlage von Marco Gühlke. Das sollte es allerdings gewesen sein – zu wenig für die großen Bemühungen.
Im Mitteldrittel witterten die Blau-Weißen Morgenluft als Topscorer Friedrich früh ausgleichen kann (22.) – plötzlich war das Publikum da – 250 frenetisch anfeuernde Fans sorgten für Gänsehautatmosphäre und immer öfter trauten sich die Schenefelder mit Nadelstichen vors Gehäuse von Marcus Rosenthal. Die Leipziger Defense arbeitete allerdings gut abgestimmt und erfolgreich. Zur Spielmitte dann erneut ein erfolgloses Powerplay des MFBC (hier muss unbedingt der Hebel angesetzt werden) ehe eine doppelte Premiere den Jubel herbeiführte. Kunert will abschließen, verwirrt sich und den Gegner indem der Ball von der Kelle rutscht und assistiert somit ungewollt für Marco Gühlke, der seinen ersten Saisontreffer aus Torjägerposition erzielen kann (35.). Auch das sollte es mit Treffern gewesen sein. Pause.
Dass das Schenefelder Publikum zu einem Faktor werden würde, war unserer Delegation durchaus bewusst, weswegen sich dann im Schlussabschnitt ein offenes Spiel entwickelte. Nach Strafe für Tomas Novotný kann Friedrich erneut den Ausgleich erzielen (45.) und weitere Chancen auf beiden Seiten bleiben erfolglos. Der Tiefpunkt dann 3 Minuten vor Schlusspfiff. Erstmalig geht das Heimteam mit dem Treffer zum 3:2 in Führung und die Nerven auf Seiten des MFBC liegen blank. Eine Strafe gegen den 3-fachen Torschützen bei 17:49 eröffnet noch einmal die Chance nicht punktlos nach Hause zurückzukehren. Persson riskiert alles – ersetzt den Goalie durch einen sechsten Feldspieler und im 6 vs. 4 ist es dann 33 Sekunden vor Ende Tomas Novontý, der wie schon eine Woche zuvor in Berlin den Schlusspunkt mit einem fulminanten Fernschuss setzt (60.). Die Folge – Verlängerung.
Die Defensive hält auf beiden Seiten den vielen Angriffen stand, wobei auch eine Unterzahlsituation unbeschadet überstanden wird. Den Zusatzpunkt kann sich keines der Teams ergattern, denn defensiv geben beide Teams ihr Bestes.
Nach den ganzen Premieren, bleibt noch ein Blick auf die Bundesligapremiere der beiden jungen Schiedsrichter aus Bremen, Respekt für deren Leistung, obwohl man hier und da noch Unsicherheiten erkennen konnte.
Am Ende müssen wir glücklich über einen Punkt sein, wobei gegen einen Aufsteiger sicher ein anderes Ergebnis hätte erwartet werden müssen. Mit knapp 70 Abschlüssen in 70 Minuten und nur 3 eigenen Treffern sind die Hausaufgaben für die kommenden Partien klar. Das Fazit des Coaches: „Wir dominieren das Spiel über 50 Minuten und schaffen es wieder nicht den Sack zuzumachen. Dies hat gezeigt, dass wir in den nächsten Wochen hart an der Chancenauswertung zu arbeiten haben. Hut ab auch vor der kämpferischen Leistung der Schenefelder. Sie sind definitiv eine Bereicherung für diese Liga.“
Spielbericht:
https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=9831
Highlightvideo MFBC:
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Hinweis nächstes Bundesligaspiel:
MFBC Leipzig vs. Floor Fighters Chemnitz
Samstag, 21.10.2017 – 16.00 Uhr – JahnSporthalle- Leipzig, Liebertwolkwitz
mfbc
Fotos: Elke Scholz