Am gestrigen Sonntagnachmittag verschlug es den MFBC-Tross ins beschauliche Liebertwolkwitz. Aufgrund der bekannt prekären Hallensituation in der Messestadt, stand unser Auftaktspiel in die neue Bundesliga-Saison gegen den letztjährigen Dritten, den VfL Red Hocks Kaufering, in der dortigen Jahn-Sporthalle an.
Ausgiebig wurde im Vorfeld an dieser Stelle unser von Grund auf neu formiertes Herrenteam ausgeleuchtet. Bauchgrummeln, Nervosität, Angespanntheit, Unsicherheit waren vor dem ersten Bully allenthalben förmlich greifbar.
Am Ende stand ein 8:5 Erfolg als Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleitung. Nein, ein Spiel für Floorball-Ästheten war von vornherein nicht zu erwarten. Vielmehr erzwang unser Team den Sieg mit Kampfkraft, Disziplin und ganz viel Willen, und zeigte damit exakt die Tugenden, die man braucht, um sich erfolgreich in eine lange Saison hineinzubeißen. Ja, es gibt ohne Zweifel noch sehr viel zu tun. Doch mit dem gestrigen Erfolg und stimmigen Grundlagen im Rücken, kann man nun aus einer positiven Stimmung heraus die nächsten Schritte gehen.
Der MFBC startete gemäß der Philosophie des Trainergespanns Friedrich/Persson mit drei Reihen. Bei unseren Gästen fehlte mit dem verletzten Maxi Falkenberger ein Schlüsselspieler. Unsere erste Reihe kam ihrer Aufgabe des Toreschießens nach 2:45min erstmals nach. Ronkanen auf Neuzugang Leino, 1:0. Unterdessen beackerten die Reihen zwei und drei von der ersten Minute an leidenschaftlich und konzentriert den Gegner, ließen kaum Chancen zu und setzten ihrerseits mit extremer offensiver Laufarbeit (Gühlke, Mühle, Ahokas) immer wieder Nadelstiche. So führte erst ein Stellungsfehler im Block zum 1:1 durch Keß nach Freischlag. Es folgte in der zweiten Leipziger Überzahl das 2:1 nach 16:21min, wieder nach der Kombi Ronkanen auf Leino.
Drittelpause.
Im zweiten Durchgang waren dann 2:53min gespielt. Die gleichen Akteure, umgedrehte Vorzeichen: Leino Assist, Ronkanen Goal zum 3:1. Nach der Hälfte der Spielzeit die vierte Leipziger Überzahl: Ronkanen markiert das 4:1, ohne Assist. Wo war Leino? Nun nahm das Spiel endgültig Fahrt auf. Kaufering attackierte früher, die Zweikämpfe wurden hitziger. Die erste Leipziger Strafe (Kanta), und Hoidis verkürzte. Nur noch 4:2. Letzte Spielminute des zweiten Drittels, Kaufering belohnt sein Engagement und stellt durch von Pritzbuer auf 4:3.
Drittelpause.
Diesmal dauerte es geschlagene 3:20min. Leino zum 5:3, allein! Retourkutsche Richtung Ronkanen? Nach insgesamt 44:57min gespielten Minuten dann das Unglaubliche: 6:3 durch Stanislav Kanta! Aber so ganz ohne finnische Beteiligung gings dann doch noch nicht: Assist Ronkanen. Kaufering fightet zurück: Hanic verkürzt zum 6:4. Es folgte die zweite Strafe für Leipzig. Leino hatte gehalten und Ronkanen läuft den Unterzahl-Konter, allein auf den Kauferinger Keeper, und scheitert. Es kam was kommen musste, statt 7:4 nur noch 6:5, und wieder war es Hanic für Kaufering. Ein Moment, in dem das Spiel kippen kann, aber auch der richtige Zeitpunkt um aufzuzeigen, das wir uns hier in der deutschen Bundesliga befinden. Peter Dietel beruhigt erst mal mit dem 7:5 die Leipziger Nerven, erzielt von ganz weit weg in den Winkel des Kauferinger Gehäuses. Aku Leino stand mal noch assistierend zur Seite. In Folge überstanden unsere Jungs mit ganz viel Geschick und ein wenig Glück zwei weitere Unterzahlsituationen. Den Sieges-Spatz nun einmal in der Hand, wollte man ihn unbedingt festhalten. Friedrich und Persson kippten (verständlicherweise) um, und agierten die letzten 5 Spielminuten mit nur noch zwei Reihen. Mit der 5.Zeitstrafe für Kaufering nach 19:20min im letzten Drittel für Hoidis war das Ding dann durch. Zeit für unsere Finnen zuzuschauen, wie Luderer auf Pass von Kanta zum 8:5 ins verwaiste Kauferinger Tor trifft.
Schlusssirene.
Ein am Ende verdienter Erfolg, aufbauend auf den oben genannten Tugenden, und einer guten Defensivleistung. Greifen in Reihe eins bereits Automatismen um die alte Achse Kanta/Ronkanen, werden sich diese mit fortschreitenden Saisonverlauf auch in den Reihen zwei und drei einstellen, und zunehmend in zählbaren Erfolgen münden.
Mit Marco Gühlke, Renè Röder, Teemu Ahokas und Aku Leino bestritten 4 Akteure ihre erste Bundesliga-Partie. Noch ohne Spielminuten blieben im ersten Match mit Pavel Lubentsov (T) und Max Schulemann zwei Youngster, deren Feuerprobe jedoch ohne Zweifel noch kommen wird.
Nun heißt es konzentriert weiterzuarbeiten, um auch am kommenden Wochenende aus Berlin etwas Zählbares mit nach Leipzig zu bringen.
Dort treffen unsere Jungs am Samstag, den 27.09.2014 um 15:30Uhr in der Max-Schmeling-Halle zum ersten Auswärtsspiel der Saison auf den gastgebenden BAT.
Atte Ronkanen (2/3), André Mühle, Stanislav Kanta (1/1), [C] Matthias Böthgen, Teemu Samuli Ahokas, Jonas Alex, Aku Juhani Leino (3/2), Toni Smeilus, Marco Gühlke, Max Patzold, Torsten Harnisch, René Röder, [T] Patrick Schmidt, Hannes Naumann, Peter Dietel (1/0), [T] Pavel Lubentsov, Max Schulemann, Daniel Luderer(1/0), Wenzel Flemmig
cs
Fotos: Luisa Mocker