VIZEMEISTER U17 weiblich !!!

1Am vergangenen Wochenende reiste die U17 weiblich (bestehend aus 5 U14- und 5 U17-Spielerinnen) nach Mülheim a.d.R. zur Deutschen Meisterschaft. Sechs Teams haben sich qualifiziert bzw. sind angereist, um den Meister am Ende auszuspielen.

Man reiste bereits Freitagabend an, um genügend Schlaf für die zwei Vorrundenspiele vorweisen zu können – dies gelang dann aufgrund der örtlichen Gegebenheiten leider nicht so wie geplant.

Dennoch fuhr man gestärkt und frohen Mutes zum ersten – schweren und entscheidenden – Spiel gegen Titelverteidiger und Gastgeber Dümpten. Da man davon ausging, dass die SG Harz ihre Vorrundenspiele (gegen Sedelsberg/Wahnbeck und München) gewinnen würde und man diesen im Halbfinale aus dem Weg gehen wollte, musste man ebenfalls Gruppenerster werden. Zweites Team in der Leipziger Gruppe war Eiche Horn Bremen (welche man im vergangenen Jahr deutlich besiegen konnte).

Motivationschef Stötzner stellte die Mädels gut ein und machte ihnen die Brisanz nochmals deutlich und erinnerte daran, dass man bei der letzten DM das einzigste Team war, welches den späteren Meister (Dümpten) im Verlauf des Turniers besiegen konnte.

IMG-20160601-WA0007Dann der Anpfiff und sofort verfielen die Leipzigerinnen in eine Art Schockstarre. Dümpten überrollte sie quasi – schnelle Kombinationen und Rotationen und der erste Schuss: ein Treffer (was die Schiedsrichter jedoch – zum Glück – nicht eindeutig sehen konnten).

Wir fassen uns kurz: nach zehn gespielten Minuten stand es aussichtslos 0:6 aus Sicht der Leipzigerinnen und bis dato kein einziger Abschluss auf das Dümptener Tor. Doch dann entschied man sich, doch selbst auch mal etwas fürs Punktekonto zu tun. Der erste Schuss kam in der 12. Minute – der erste Treffer durch Luisa Heuschkel dann bei 16:23 und Anna Brauckmann legte 16:47 gleich noch einen nach. Drei Sekunden vor Ende der ersten Hälfte konnte Kim Käseberg noch auf 3:7 verkürzen.

Etwas entmutigt wechselte man die Spielerbänke, aber beide Coaches versuchten ihre Schützlinge nochmals zu pushen…mit Erfolg! Auf 6:8 kämpften sich die Mädels durch Tore von erneut Luisa Heuschkel und Anna Brauckmann ins Spiel zurück. Knapp zwei Minuten vor dem Ende erhielt Dümpten noch eine Zwei-Minuten-Strafe, welche die Leipzigerinnen jedoch nicht nutzen konnten und auch noch zwei Sekunden vor Spielende das 6:10 kassierten. Somit stand mehr oder weniger jetzt schon fest, dass man doch das Halbfinale gegen die SG Harz spielen müsste.

2Nunmehr hatten unsere Mädels drei Stunden Pause – leider etwas sehr lang, man wurde träge und kam im zweiten Vorrundenspiel gegen Bremen nur schwer in Fahrt. Zwar konnte man in der dritten Minute durch Tore von Elena Böttrich und Marlen Kretzschmar mit 2:0 in Führung gehen, musste aber wenige Sekunden darauf den Anschlusstreffer hinnehmen, ehe Luisa Heuschkel den 2-Tore-Abstand zumindest kurzzeitig wieder herstellen konnte. Beim Stand von 4:2 erhielt Kapitänin Wiebke Richter eine Zwei-Minuten-Strafe und Eiche Horn konnte diese Überzahl auch zum 4:3 nutzen. Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeit. Nun hieß es handeln. Man wechselte U14-Goalie Justine Werner (aber nicht weil sie schlecht hielt!) aus taktischen Gründen mit Julia Bran – welche im gesamten Turnierverlauf eine beeindruckende Leistung vorwies und zu Recht am Ende auch im Allstar-Team zu finden war – und stellte auf zwei feste Blöcke um (vorher war es ein 4er-Wechsel in beiden Reihen). Zudem machten die Coaches den Mädels nochmals mehr als deutlich, was gerade auf dem Spiel stand – das Erreichen des Halbfinals. Dadurch langsam wachgerüttelt konnte man durch zwei schöne Tore von Elena Böttrich und Kim Käseberg auf 3:6 davonziehen und erreichte dann doch am Ende – zugegebenermaßen schwerer als erwartet – das Halbfinale am nächsten Tag.

Wassermelonengestärkt gingen die Mädels zeitig zu Bett – was ihnen jedoch am folgenden Morgen eher nicht anzusehen war. Auch die mitgereisten Fans fragten sich „Was haben die denn gemacht und so wollen sie spielen, das wird doch nix!“. Ja, auch das Trainergespann war beim Anblick der Spielerinnen eher semi-optimistisch.

Doch das war alles nur Show!? Kampfeswillig und mit viel Herzblut und Teamgeist bestritten unsere Spielerinnen das wichtige und harte Spiel gegen die SG Harz.

Nachdem die SG in der 5. Minute mit 1:0 in Führung gehen konnte, schaffte Wiebke Richter in der 11. Minute den Ausgleich und Lucy Sandner in der 18. Minute die 2:1-Führung. Mit diesem Stand ging man in die Halbzeitpause. Man wies darauf hin, dass es nun wichtig ist, schnell das nächste Tor zu erzielen, um sie weiter unter Druck zu setzen, ehe die SG Harz ausgleichen kann. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch ein Tor der Harzerinnen in der 2. Minute jäh zerstört. Doch glücklicherweise konnte Luisa Heuschkel durch ein sehenswertes kämpferisches Solo die Führung knapp eine halbe Minute später wieder zurückholen. Doch auch dieses Mal dauerte es nur eine Minute ehe Julia Diesener (Harz) ausgleichen konnte. 2,5 Minuten später schaffte Elena Böttrich und nochmals zwei Minuten danach Luisa Heuschkel einen Abstand von zwei Toren für die Leipzigerinnen. Aber es war noch viel Zeit bis zum Abpfiff. in der 10. Minute konnte die SG auf 4:5 herankommen und wieder begann das große Zittern und Schwitzen an der Bande. Immer wieder ermutigten die Coaches ihre Mädels weiter so zu kämpfen und wiesen darauf hin, dass Harz mit Sicherheit nochmals einen Zahn zulegen würde, denn auch sie wollten ja – vor allem nach ihrer souveränen Vorstellung in den Vorrundenspielen – das Finale erreichen.

In der 12. Minute erzielte Anna Brauckmann – nach zahlreichen liegen gelassenen Chancen – das 6:4 und ließ alle wieder ein wenig aufatmen. Doch jeder weiß, wie schnell es gehen kann und wie lang acht Minuten sein können. Und das waren sie auch! Aber am Ende reichte es doch: Man stand im FIIIINAAAAALEEEEE der Deutschen Meisterschaft!!! Welch ein Kampf und welch ein Siegeswille; sämtliche Emotionen stürzten nach Abpfiff plätschernd aus allen (!) Augen! ;-)3

Erleichtert, aber auch sehr geschafft aufgrund der schweren Spiele bisher (Vorrunde und Halbfinale) ließen die Mädels bei schönem Wetter auf dem Areal die Beine im Schatten liegend ruhen und versuchten schnell zu regenerieren, denn man wusste ja, dass das Finale gegen Dümpten (diese setzen sich klar gegen Sedelsberg/Wahnbeck durch) nochmals ein richtig harter Brocken sein wird. Aber man hat ja nichts zu verlieren, sondern konnte nur gewinnen!

Nach 3:40 gespielten Minuten konnten man durch Wiebke Richter mit 1:0 in Führung gehen! Knapp zehn Minuten später stand es jedoch 1:4 aus Sicht der Leipzigerinnen; Anna Brauckmann konnte 20 Sekunden später noch auf 2:4 verkürzen, ehe man mit einem 2:6-Rückstand in die Pause ging. Man sah den Spielerinnen an, dass sie schon jetzt sehr platt – psychisch und physisch waren. Dennoch versuchen die Coaches, nochmals alles und den letzten Rest an Reserven rauszuholen und zu mobilisieren und erinnerte an die starke Leistung tags zuvor (aus einem 0:6 ein 6:8).

An dieser Stelle fassen wir uns mal kurz: Man stand den Gastgeberinnen chancenlos gegenüber. Trotz überragender Leistung von Julia Bran im Tor und auch und vor allem in der zweiten Hälfte (auch von vielen Seiten lobend erwähnten) kämpferischen Engagement der Mädels reichte es am Ende nicht und man musste sich Dümpten mit 3:9 (das dritte Tor ein schönes Überzahlspiel gekrönt durch den Treffer von Marlen Kretzschmar) geschlagen geben und ihnen schweren Herzens zum (verdienten dritten) Meistertitel in Folge gratulieren! Dennoch sei auch angemerkt, dass diese es im nächsten Jahr – wenn ihre Topspielerin Anna-Lena Best, welche das ganze Dümptener Spiel „leitet“ und durch ihre Kracher unter die Latte sehr viel zum Erfolg ihres Teams beigetragen hat, aus dem Alter gewachsen ist – schwerer haben werden, nochmals „so einfach“ den Titel zu erlangen. Dennoch Hut ab und auch nochmals ein großes Lob und Dankeschön an dieser Stelle an die Verantwortlichen und Organisatoren der Veranstaltung!

Am Ende können die Mädels doch sehr stolz auf ihre Leistung sein und Anna Brauckmann, Julia Bran und Wiebke Richter sich mit einem Vizetitel aus dem Jugendbereich verabschieden – das kann nicht jede(r) von sich behaupten!

In nunmehr nur noch 1,5 Wochen heißt es nochmals Daumen drücken für den weiblichen Nachwuchs – die U14 DM vor heimischen Publikum (11./12.06. ab 10:00 Uhr in Schkeuditz, Lessingstraße 10) steht bevor und dort kann die Hälfte des U17-Vizemeisterteams sich erneut am Titelgewinn versuchen… ;-)

uc

Justine Werner (T) (0 Tore/0 Assist/0 Strafminuten), Julia Bran (T) (0/1/0), Wiebke Richter (2/0/2), Anna Brauckmann (5/7/0), Marlen Kretzschmar (3/3/2), Annalena Daum (0/2/0), Lucy Sandner (2/0/0), Luisa Heuschkel (5/0/0), Elena Böttrich (4/0/0), Kim Käseberg (2/1/0)

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