Vom Fischkutter zum Fischfutter

Floorball, Damen Pokal: MFBC Grimma : ETV Lady Piranhhas Hamburg  5:0 (1:0,1:0, 3:0)

Das war sie also, die Premiere des MFBC Grimma 2.0. Am Ende lief der Hamburger Fischkutter auf Grund. Die Muldenfischer machten Fischfutter aus den Hamburger Deern, wie schmissig ein altgedienter MFBC-Fan nach dem Spiel verkündete. Für Headcoach Ralf Kühne etwas zu viel Pathos zum Ausgang eines nicht ganz normalen Spiels. Seit dem Sieg gegen CDE El Valle im Europapokal waren fünf Wochen ohne Pflichtspiel vergangen. Zeit um den Umbruch im Team zumindest im Training voran zu bringen. Aber wie stand es um den notwendigen Spielrhythmus?

Nach 25 Sekunden brachte Anne-Marie Mietz mit einem trockenen Schuss die Grimmaerinnen in Führung. Danach war abtasten angesagt. Hamburg kam nach fünf Minuten zur ersten Chance. Die Reihe um Kapitänin Ina Jensen versuchte Druck auf das Heimteam aufzubauen, was nur sporadisch gelang. Auch Grimma gelang nach vorn zu wenig, aber dafür stand die Defensive. Versuche von Lena-Marie Lübker oder Lisa Glaß brachten keine Resultatsverbesserung. Der Auftakt im Mitteldrittel zeigte eine offensivere Hamburger Mannschaft. Einige Abschlüsse auf das Tor von Alexandra Nickel waren vielversprechend aber am Ende eine Beute der Grimmaer Nummer 1. Der MFBC musste sich in dieses Drittel kämpfen. Charlotte Rüssel verzog einen Abschluss nach einem Sturmlauf und Vanessa Weikum traf nach einer guten Passkombination nur Metall.  Die Emotionen nahmen zu, auch die Stockschläge und Fouls. Es wurde langsam ein Pokalfight. Und Grimma erhöhte auf 2:0 (32.). Wieder ein Pass von Daniela Kolbe auf Mietz, wie schon beim ersten Tor. Die Wikingerinnen bekamen das Spiel wieder in den Griff. Die Folge waren weitere Abschlüsse auf das Gehäuse der Gäste. Das Torepolster blieb bescheiden.

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#22 Stefanie Reinhardt

Letztes Drittel – Tod oder Gladiolen. Gleich zu Beginn des Schlussdrittels fasste Jensen die erste Zweiminutenstrafe wegen Stoßens ab. Eine Minute später verwandelte Mietz einen Pass von Glaß und Jensen durfte wieder mittun (43.). Ein 3:0 ist noch kein Polster zum Zurücklehnen. Auch weil sich gleich darauf Anna Brauckmann zum einem Spielen im Liegen entschloss. Das führte ebenfalls zu einer Zweiminutenstrafe. Hamburg versuchte alles, um das erste Tor zu erzielen, hatte aber Glück, dass Mietz einen Konter nicht im gegenüber liegenden Gehäuse unter brachte. Mit etwas Glück überstand der MFBC diese heiklen zwei Minuten. Als Hamburg wegen Stockschlags eine weitere Strafe hinnehmen musste, war es nach 28 Sekunden diesmal Kolbe auf Pass von Kapitänin Stefanie Reinhardt, die die Überzahl erfolgreich abschloss (48.). Reinhardt selbst war es dann kurze Zeit später, die zum fünften Grimmaer Treffer einlochte (50.). Danach wurde etwas durchgewechselt. Und es wurde etwas rumgeschlampt in der Abwehr. Trotzdem gelang Hamburg der verdiente Ehrentreffer nicht. Nickel hatte etwas dagegen. Sie hielt was sie halten musste. Und zwei Mal das was eigentlich nicht haltbar war. Sie wollte den Shutout und bekam ihn. Endlich mal wieder zu null gespielt. Das Spiel plätscherte ansonsten dahin.

Für Co-Trainer Marcus Linke eine gelungene Premiere mit reichlich Luft nach oben.  Auch Kühne sprach von „noch viel Arbeit“ und „abzustellenden Fehlern“, die nach seiner Meinung der Weißenfelser Scout Kerstin Neumann ebenso notiert haben dürfte. Denn am Sonntag treffen die beiden Erzrivalen in der Muldentalhalle endlich mal wieder aufeinander. Auch wenn Grimma am Tag zuvor noch ein Punktspiel gegen Partisan Connewitz zu absolvieren hat, fiebert man der Mutter aller Duelle entgegen. Auch wenn beide Teams bereits für die Playoffs qualifiziert sind, geht es um die Vormacht im Osten und das Heimrecht im entscheidenden dritten Match in einer Serie Best-of-three.

Für Kühne diesmal nur ein ganz normales Spiel, denn abgerechnet wird erst im kommenden Frühling. Bis dahin soll der MFBC Grimma 2.0 Höhenluft schnuppern. Und Hamburg? Hamburg wartet vielleicht wieder in den besagten Playoffs im kommenden März. Der Kutter ist zwar Leck geschlagen, aber bis dahin sicherlich wieder flott gemacht. Und dann geht es auf ein Neues – Binnenfischer gegen Hochseefischerei. Man darf gespannt sein, wer seine Hausaufgaben bis dahin besser gemacht hat.

Fotos by Dieter Koch

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