Wir backen jetzt erst mal kleine Floorball-Brötchen

Nichts zu holen für unsere 1.Herrenmannschaft auch beim Sachsenderby am Sonntag in Chemnitz. Die 6:10 (0:2,4:4,2:4) Niederlage bei den Floor Fighters lässt nun wohl endgültig alle Beteiligten einigermaßen ratlos zurück. Ja, es gab Parallelen zum Berlin-Spiel, und doch war das Spiel auch ein anderes.

Aus tausenderlei Gründen war man lediglich mit 14 Feldspielern angereist, wobei unsere beiden Reihen im Laufe der Saison in der Chemnitzer Zusammensetzung schon mal gesichtet wurden. Weiter gehen wir an der Stelle heute nicht ins Detail, sondern direkt ins Spiel. Hier bleibt vorab durchgängig  positiv anzumerken, das unseren Jungs der Wille, sowie die Lauf- und EiP1180500nsatzbereitschaft nicht abgesprochen werden können. Schnell offenbarten sich jedoch jedoch auch die am Ende spielentscheidenden Unterschiede. Während sich unsere Offensive an der kompakten Chemnitzer Defense die Zähne ausbiss (Berlin lässt grüßen) und kaum zu Abschlüssen kam, stand Pavel Lubentsov direkt ein ums andere mal im Brennpunkt des Geschehens, und bewahrte unser Team mit vielen schnellen Händen vor einem klaren Rückstand bereits in Drittel 1. Zu einfach kamen die Gastgeber zu ihren unzähligen Torgelegenheiten und stocherten damit erbarmungslos in unserer offenen Wunde herum: dem Defensivspiel. Hier passt gegen entsprechend befähigte Gegner aktuell wenig bis nichts. Viel zu oft kommt man bei schnellem Umkehrspiel des Gegners nicht mehr hinterher, und überlässt so die Defense ihrem Schicksal. Hier wiederum genügten gestern nur Harnisch, und mit Abstrichen Dietel den so an sie gestellten Ansprüchen. Patzold läuft seiner Normalform hinterher (von einer Weiterentwicklung ganz zu schweigen), Flemmig leistete sich (mit nachlassender Physis?) teils haarsträubende Fehler, und das Hannes Naumann naturgemäß kein Usain Bolt ist, sollte auch bekannt sein. Unter diesen Voraussetzungen war/ist Hektik ein ständiger Begleiter unseres Spiels. Es mangelt an ein oder besser zwei ordnenden Händen, es mangelt an…, ach was soll das ständige Herumreden um den heißen Floorball-Brei: Unser (neues) Defensivkonzept ist, wie schon in der Vorsaison, als gescheitert anzusehen. Punkt. Hier müssten nun grundlegende Anpassungen vorgenommen werden, deren Wirksamkeit sich aller Voraussicht nach erst am 21.11. bei einem Belastungstest in WeißP1180474enfels zeigen werden. Schwierig.

Ach ja, neben der Fundamental-Kritik hätten wir das Spiel ja fast vergessen. Hier packen wir heute mal den Link zum Spielprotokoll mit rein, und beschränken uns auf die knappe Zusammenfassung wesentlicher Beobachtungen. Lubentsov hielt uns also nahezu das gesamte Spiel über in Schlagdistanz. Das ihm hier und da mal ein Bällchen nach vorne weggeht, ist bei der Intensität des Beschusses vernachlässigenswert. Das Problem ist der Beschuss an sich. Ein frühe Strafe (Schmidt meckerte auf der Bank über eine Schiri-Entscheidung) blieb noch folgenlos. Die Chance, die überfällige Chemnitzer Führung in der 14.Minute direkt auszugleichen, ließ Ronkanen mit einem wenig inspirierten Penalty in der gleichen Minute liegen. Unser Überzahlspiel: Ein Ausbund an Harmlosigkeit. Kanta stößt (17.min), geht auf die Strafbank, und Ronkanen allein auf Rosenthal im Chemnitzer Kasten. Ergebnis -> siehe Bericht Berlin. Chemnitz straft dies ab, und erhöht in Überzahl auf 2:0. Pause.

In der Reihe um Talikka, Ronkanen und Kretschmar nach der Pause ein wenig offensives Leben und der Anschluss. 51 Sekunden waren gespielt. Weitere 11 Sekunden später war der alte Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt, undhatte bis zum 6:4 zum Drittelende Bestand. Erwähnenswert: Paul Kretschmar nun auch mit seinem ersten „offiziellen“ Bundesligator, und Christian Faber rettete mit seinem ersten Saisontreffer ein wenig die Offensiv-Ehreseiner ansonsten über das Spiel, gemessen an zählbaren Erfolgen, völlig blassen Reihe mit Kanta und Hruby.Der guten OrdnP1180396ung halber sei aber auch erwähnt, das der Chemnitzer Goalie Markus Rosenthal daran auch einen zunehmenden großen Anteil hatte.

Drittel 3 und die Frage: Wer bitteschön ist Hannes Langenstraß? Ein Fünkchen Leipziger Hoffnung in Form des Anschlusstreffers wurde zunächst (sehr auffällig am Sonntag) wieder einmal sehr schnell seitens Chemnitz gekontert, und dann kam Langenstraß. Ein 16jähriger athletischer junger Mann aus der Chemnitzer Jugend machte dem Mitteldeutschen Floorballclub mit seinen ersten DREI (!) Bundesligatoren im Alleingang den Garaus. Würde er nicht fürs gegnerische Team spielen, könnte man ob dieser Leistung glatt in Begeisterung schwelgen. So bleibt es der deprimierende Abschluss eines deprimierenden Leipziger Auftritts.

Unsere nächsten Gegner: Lilienthal/Seebergen (Auswärts/  Pokal), Halle (Heim), Hamburg (Auswärts)

Und zwischen drin backen wir uns eine neue, belastbare, und unseren defensiven Fähigkeiten angepasste Taktik.

Spielprotokoll
Tabelle

Zum Abschluß noch das Torvideo zum Spiel (mal wieder Klasse gemacht von Chemnitz), und hier für alle dem MFBC geneigten Betrachter die Taschentücher zum Tränen trocknen.

cs

Fotos: mfbc

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