12 Tore vom Halbfinale entfernt

Floorball, EFC 2015
MFBC Grimma – Nauka MP     0:12 (0:3, 0:6, 0:3)

Der russische Meister Nauka MP war wie erwartet für den MFBC eine Nummer zu groß. Bereits einen Tag zuvor hatte Nauka den lettischen Vizemeister und derzeitigen Tabellenführer der lettischen Damenliga FK Kekava mit dem gleichen Resultat abgefertigt. Das Spiel hatte sich das Team um Headcoach Ralf Kühne in der Arena von Cesis angesehen. Da war schnell klar, dass das Erreichen des Halbfinales ein Traum bleiben würde. Dazu hätte man gegen Kekava gewinnen müssen. Deshalb lautete die Devise, nicht zweistellig verlieren und mindestens einen Treffer erzielen.

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Coach Kühne hatte viel zu tun.

Am Ende des Donnerstagvormittages waren die gesteckten Ziele im russischen Sturmwirbel untergegangen. Nauka ergriff sofort das Heft des Handelns und Grimma stand erwartet tief in der eigenen Hälfte. Nach dem frühen ersten Gegentreffer (3.) gelang es der Grimmaer Defensive das Spiel offen zu halten. Leider fand zu diesem Zeitpunkt ein Schuss von Susann Schiller nur das Metall des Naukaer Gehäuses, dass von einer russischen Torfrau mit dem Nickname „Lenin“ gehütet wurde.  Die beiden weiteren Treffer im ersten Drittel waren vermeidbar, weil man durch Umsetzung der eigenen Strategie diese hätte verhindern können. Ein Ballgestocher mit dem Stock sollte unterbleiben, dafür sollte mit dem Fuß der Ball weggetreten werden.

Aber auch hier zeigte sich die Meisterinnen aus dem Land Lenins ihre Klasse, ein schnelleres Erfassen der Situation gepaart mit Handlungsgeschwindigkeit und Stocktechnik. Ein Dreitorerückstand war im Bereich der Erwartungshaltung von Kühne. Aber bereits im ersten Abschnitt zeigte sich, dass Nauka in allen Belangen überlegen war. Die Schnelligkeit, die Ausdauer, die Passgenauigkeit, die Handlungsschnelligkeit, die Stocktechnik und ein Hochhalten des Spieltempos brachte die Grimmaer Verteidigung immer wieder ins Wanken.

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Alexandra Nickel #20

Im zweiten Abschnitt gelang es Grimma phasenweise auch nach vorn Akzente zu setzen. Leider ohne Fortuna, denn einen Treffer hatten sich die Wikingerinnen mehr als verdient. Dagegen brachen zwischen den 33. und 35. Minuten etwas die Dämme. Da gelangen den Russinnen gleich drei Treffer, so dass nach 40 Minuten ein 0:9 Rückstand auf der Anzeigetafel stand. Bereits im zweiten Abschnitt ersetzten die Grimmaer Trainer Kühne und Marcus Linke Anna Brauckmann gegen Mariana Döring, die etwas mehr Akzente nach vorn setzte. Im Schlussabschnitt erhielt Lisa Merle Entelmann eine Verschnaufpause. Eine weitere Nachwuchsspielerin erhielt eine internationale Feuertaufe. Emily Berger konnte dabei in der Abwehrarbeit durchaus überzeugen. Leider hatte Grimma 15 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels einen Blackout, als ein Freischlag direkt beim Gegner landete anstatt die Zeit runterzuspielen. Dem 9 Treffer vor der Pause folgte 9 Sekunden nach Wideranpfiff Treffer Nummer 10 nach einem Goaliefehler von Alexandra Nickel, die einen leichten Ball abprallen ließ und im Nachfassen zu langsam war. Am Ende standen 28 Abschlüsse gegen Nickel auf der Uhr (Nauka 15). Bei drei Treffern war sie mit beteiligt, also eher haltbar einzustufen.  Dagegen standen die vielen Glanztaten, die Nickel trotz Erkrankung am Vortag aufweisen konnte.

Kein Ziel erreicht, klar geschlagen und nun geht es ins Spiel um Platz fünf. Für Kühne ist Nauka MP die mit Abstand beste Mannschaft im Sechserfeld. Die anderen Teams spielen auf Augenhöhe. Vielleicht wäre die andere Gruppe mit Rubene (Lettland) und MMKS Podhale Nowy Targ (Polen) eine dankbarere Aufgabe gewesen. Aber hätte, hätte . . . . Jetzt spielen die MFBC-Damen am Samstag gegen CDE El Valle (Spanien) um Platz fünf. Und den möchte man erreichen, auch wenn mit Vanessa Weikum und Anna Brauckmann zwei weitere Spielerinnen nicht mehr mitwirken können, die am Samstagfrüh vorzeitig nach Hause und von dort in den Urlaub reisen. Das bringt weitere Umstellungen mit sich, aber auch Chancen für die anderen bisher wenig eingesetzten Mädels.

rk

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