Mit einem mitreißenden 8:5 Erfolg im ersten Playoff-Finalspiel am Ostersamstag in der heimischen Brüderhalle über den UHC Sparkasse Weißenfels, erspielten und erkämpften sich unsere Männer den ersten Matchball auf dem Weg zur Titelverteidigung.
Das letzte Heimspiel der Saison, das vorerst letzte Spiel in der guten alten „Brüderhölle“, das letzte Heimspiel in der langen Karriere unseres Kapitäns Matze
Persson, es sollte mal wieder ein denkwürdiges Match werden.
1:12 in der Meisterschaft, 2:16 im Pokal, so lauteten die ernüchternden Ergebnisse unserer letzten beiden Heimspiele gegen den UHC. Zudem gewannen diese ihr zweites Halbfinalspiel gegen Lilienthal mit sage und schreibe 19:1. Einen ultimativeren Test für die Standfestigkeit unserer zuletzt sehr sicheren Defensive gegen die Tormaschine der Liga konnte es demzufolge nicht geben. Dieser wurde resümierend mit Auszeichnung bestanden.
Das Spiel nahm von Beginn an den erwarteten Verlauf, und der UHC das Heft des Handelns sofort in die Hand, im Bemühen, schnell für die aus ihrer Sicht gewohnt klaren Verhältnisse zu sorgen. Die Rechnung wurde jedoch jedoch mal wieder ohne unsere Defensive gemacht. Mit viel Geschick, einem gewohnt starken Patrick Schmidt im Kasten, und auch mit etwas Glück wurde die heikle Anfangsphase unbeschadet überstanden, und es entwickelte sich zunehmend ein ausgeglichenes
Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Da diese ausnahmslos ungenutzt blieben, war es Stanislav Kanta vorbehalten, mit einer folgenlosen 2-Minuten-Strafe wegen überharten Körpereinsatzes für den einzigen Eintrag im Spielprotokoll im Verlauf des ersten Drittels zu sorgen. Torlos ging es dann in die erste Drittelpause.
Die durchgehend harte aber faire Partie (keine Selbstverständlichkeit im Aufeinandertreffen der beiden Erzrivalen), wurde übrigens von den beiden Unparteiischen Jörg Heuer und Jan Hoffmann über den gesamten Spielverlauf wohltuend sachlich und aufgeregt geleitet. Eine starke Leistung, die unbedingt einer besonderen Erwähnung wert ist.
Ganze 1:46 min nach Anpfiff des zweiten Drittels war es dann Peter Dietel vorbehalten, mit einem 12m-Knaller und dem 1:0 für Leipzig den Torebann zu brechen. Der UHC war nachfolgend um den raschen Ausgleich bemüht, biss sich aber zunächst weiter an unserer Defensive die Zähne aus. Statt des Ausgleichs erhöhte
dann Stansislav Kanta flach durch die Mitte nach 9:48 min zum 2:0.
Es folgten zwei weitere Treffer binnen einer Spielminute. Zunächst verkürzte
Jakob Ohlsson für unsere Gäste auf 1:2. Die über „Jetzt gehts los“-Rufe manifestierte Aufbruchstimmung im Gäste-Fanblock brachte jedoch Stanislav Kanta mit seinem Treffer zum 3:1 postwendend wieder zum Erliegen. Diese keimte jedoch nach einer schön anzuschauenden Weißenfelser Freischlagvariante mit dem folgenden Anschlusstreffer von Arvid Henningsson erneut auf, und gipfelte dann im Ausgleich in der Schlusssekunde des zweiten Drittels erneut durch Arvid Henningsson aus einer Überzahl der Gäste heraus. Toni Lehtinen drückte die Strafbank, und das Spiel begann beim Stand von 3:3 bei Null.
Wer nun zu Beginn des letzten Drittels einen Weißenfelser Sturmlauf erwartet hatte: Fehlanzeige. Beide Teams, welche über die komplette Dauer des Spiels mit jeweils zwei Reihen agierten, hatten sich wohl Luftholen und Fehlervermeidung auf die Fahnen geschrieben. Und wieder war es der MFBC, der nach langen 16:18 min des letzten Drittels vorlegte, und zum dritten Mal traf Stanislav Kanta. 4:3.
Es folgte nur ein paar Sekunden später ein Treffer mit dem Prädikat: Optisch besonders wertvoll. Atte Ronkanen wirbelte hinter dem gegnerischen Tor, und überwand Eric Vogel im Weißenfelser Kasten via wunderschönen Bauerntrick.
Leipzig zwei Tore vor, die Stimmung in der Halle am Überkochen, Weißenfels
zum Handeln gezwungen, und der MFBC ließ sich nicht lange bitten.
Christan Fritzsche und Ingmarson Penzhorn erkannten mit ihrer geballten Floorball-Routine in der 19.Spielminute die Lücken Richtung verwaistes Gäste-Tor und stellten auf 7:3. Die Entscheidung. Oskari Kangas mittels Penalty und nochmals Arvid Henningsson betrieben in der Schlussminute zunächst Ergebnis-Kosmetik, bevor Atte Ronkanen mit der Schlusssirene zum ekstatisch umjubelten 8:5 Endstand netzte.
Vor Spielbeginn beruhigte der in Ehren ergraute Anführer des Leipziger Löwen-Rudels Matze Persson den sichtlich nervösen Berichterstatter mit den Worten „Alles wird gut!“. Er muss es geahnt haben, der alte Recke.
Siege gegen den Erzrivalen sind immer schön, Siege in den Playoffs sind doppelt schön, und ganz besonders schön ist die Erkenntnis aus dem gestrigen Spiel, das man nach dieser Leistung mit ganz breiter Brust zum zweiten Spiel am 10.05. um 18:00 Uhr in die Weißenfelser Stadthalle reisen kann.
Geschichte wiederholen!
CS