Der Schkeuditzer 7:3 (1:2,1:1,5:0) Erfolg am späten Samstag Nachmittag in Halle über die zweite Mannschaft der Floor Fighters Chemnitz war beileibe kein Floorballstück von der Stange. Dazu gab es gegen den zwischenzeitlichen Tabellenführer aus der Stadt der Moderne eine viel zu interessante spielerische Achterbahnfahrt.
Während unsere 2,8 Reihen nebst zwei Goalies bereits alle Fasern ihrer drahtigen Astralkörper bestens erwärmt hatten, betrat Chemnitz mit 4 Mann weniger in bester Regionalliga-Manier erstmal locker die Halle. 15 Minuten reichen für den ganzen Aufwärm-Quatsch auch, der Rest kommt im Spiel. Und da ließ sich Schkeuditz nicht lumpen. Vom Bully weg wurde Chemnitz zunächst feste gepresst, Bälle wurden auch gewonnen, aber anfangen konnte man damit zunächst nichts erwähnenswertes. Nach 2-3 Minuten kehrte dann der abwartende und geordnete Floorball-Alltag ein. Chemnitz konnte über die Routine der Stoß und Mathiebe Ruhe reinbringen, und vornehmlich Stöß und Evers bringen unsere Lauf-Leichtgewichte auch nicht so schnell aus dem Lot. Der Rückstand nach 6 Minuten aus heiterem Himmel: Ein Schlenzer von Stöß, links und weit weg, mutiert zum Schlenzerchen, droht unterwegs im Luftwiderstand zu verhungern, und fällt aus Sicht des Absenders trotzdem noch rechts oben rein. Vor Josef Linke huppten in dem Moment zu viele Leute rum. Ja, so muss es einfach gewesen sein! Bei Gegentor Nummer 2 fallen uns aber beim besten Willen keine Schutzbehauptungen mehr ein. Der gute Josef legt ihn sich auf interessante Art und Weise selber rein (10:25min). Von einem nachfolgenden Mannschafts-Schock kann man jedoch nicht wirklich sprechen. Wir taten uns zuvor damit schwer, zwingende Chancen zu kreieren, und tatens danach auch nicht. Ein erstes Überzahlspiel musste her, und ein Mühle-“Geschoss“ mit amüsanter Flugbahn. Sah im erstem Moment nach Richtung Hallendach aus, bekam aber irgendwie noch die richtige Flugkurve (17:10min). Mit 1:2 gings in die Pause.
Drittel 2 begann mit einem Déjà-vu. Wir in Unterzahl, und die Kombi „Stöß chipt durch den Slot an den langen Pfosten Richtung Mathiebe, der das Ding volley reinknallt“ hat je mittlerweile sooooo einen langen Bart *gähn* , und klappt trotzdem mal wieder *grummel* ( 23:53min). Das reichte uns jetzt aber wirklich. Wir schalteten einen Gang hoch, und erspielten uns in der Folge dann auch Chancen, …viele Chancen. Was wir jedoch damit anfingen, kann man vielleicht am ehesten mit dem Wort „skurril“ umschreiben. Im Bemühen den Ball in aussichtsreichster Position zu treffen, hackten wir die Luft im Biberbau kurz und klein, trafen wir die Murmel, und brachten das Ding tatsächlich mal zum abheben, dann flog sie irgendwo in die Weiten des Nirwana. Björn Bastian im Chemnitzer Kasten hat sicher mehrfach in seinen Helm geschmunzelt. Vernehmbar laut gelacht hat er nicht! So ging auch eine Überzahl ungenutzt ins Land, …aber dann, dann klappte es doch noch. Erneute Überzahl, und Kunert trifft nach Zuspiel von Björn Hoppe das Ding mal satt zum Anschlusstreffer eine Minute vor Drittelende. 2:3 und Pause.
Da wir nicht beim Handball sind, geht unser Team gleich wieder mit 1:50min Powerplay ins letzte Drittel. Der Ausgleich fiel nicht, und wir reduzierten auf zwei Reihen. Den Gegner totlaufen war angesagt, und das können wir. Außerdem sind Reihe 1 und Reihe 2 bei uns fürs Toreschießen zuständig, waren nach Drittel 2 in der Bringepflicht, und sie brachten dann endlich. Zwischen der 46. und der 50.Spielminute stellten Svenson Hoppe, Björn Hoppe und Michael Kunert das Ergebnis auf 5:3. Evers schmiss danach frustriert den Stock auf die Bank, und guckte fortan von draußen zu. Die Überzahl → ereignislos. Eine folgende Unterzahl wirkte dann optisch gegen müde Chemnitzer eher wie ein Spiel 5 gegen 5. Renè Röder kam frisch erholt von der Strafbank zurück, wurde von Max Schulemann am linken Pfosten freigespielt, überlegte ne ganze Weile, was er mit dem Ball anfangen sollte, und spielte nach ner gefühlten Stunde zurück auf den durchgelaufenen Schulemann. Den konnte er dann nicht mehr vorbeischieben, 6:3 (52:53min). Das Spiel war damit durch, zumal Josef Linke im letzten Drittel kaum noch Bälle in die Hände bekam, um damit kabarettistische Kunststückchen zu fabrizieren. Mühles 7:3, für die Scorerwertung und fürs Torverhältnis.
So fand eine anfangs zähe Veranstaltung sein gutes Ende, nicht ohne jedoch Raum für viele weitere Verbesserungen zu lassen. Den Ball ohne Kompromisse und ohne angedeutete Selbstverletzungsgefahr einfach nur ins Tor dreschen, zum Beispiel. Auf ein Trainerstatement verzichten wir diesmal. Spieltagscoach Toni Smeilus hatte am Vormittag die U17m, und am Nachmittag Schkeuditz, und lag vor dem letzten Drittel jeweils zurück. Der Mann ist erstmal fertig.
Zum Protokoll ->
https://sbkost.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=90fe866089417976f860db375e02242d
Weiter geht’s für Schkeuditz nun recht kurzfristig am kommenden Samstag um 12:00Uhr in Neuhaus am Rennweg gegen den USV Halle Saalebiber II. Geografisch verliert dabei in erster Linie die Ökobilanz.
mfbc