Sprichwörtlich Schiffbruch erlitt die Herrenequipe am vergangenen Samstag im heimischen Pokalkracher gegen Dauerrivalen aus Weißenfels. Mit viel Wut im Bauch, ob der eine Woche zuvor erteilten Niederlage gegen unsere Löwen im Ligaduell, zeigten die Gäste mit welcher Macht sie ihre Durststrecke gegen Angstgegner Leipzig beenden wollte. Bereits nach 20 Minuten war das Spiel in der kleinen Arena entscheiden.
Bruder Leichtsinn, fehlende Zweikampfpräsenz, Resteuphorie der Vorwoche auf MFBC-Seite und absolute Fokussiertheit, beeindruckende Präzision und Revanchegelüste auf UHC Seite sorgten im Achtelfinale des Deutschlandpokals maßgeblich für ein Debakel. Mit 2:16 erhielt das Team um Coach Lutz Gahlert eine denkwürdige Klatsche in eigener Halle. Bereits nach wenigen Spielminuten offenbarte sich, dass Weißenfels an diesem Tag mit Zielwasser nicht gespart hatte und im Gegenzug keine ernstzunehmende Gegenwehr zu erwarten war. Warum auch immer, standen sich doch eine Woche zuvor nahezu die gleichen Personen auf dem Spielfeld. Nach 20 gespielten Minuten war der Score bereits bei 0:7 aus Leipziger Sicht angelangt und die erhoffte Spannung war erloschen. Zu präsent waren die Gäste an diesem Tag. Zwar folgte noch ein kleines Aufbäumen der Hausherren im zweiten Drittel, am Ende blieb jedoch Ernüchterung. Die Reise zum Final 4 auf die Insel Föhr kann sich der Verein mit dieser Leistung zu Recht sparen, vielleicht das einzig Positive.
Der Eindruck als würde sämtliche Willens- und Beinkraft an diesem Nachmittag bereitwillig auf den ohnehin schon hochkonzentrierten Gegner übertragen worden sein, gilt jetzt mannschaftsintern aufzuarbeiten. Schließlich muss man am kommenden Sonntag in heimischer Brüderstraße gegen den Überraschungszweiten aus Kaufering wieder an die Leistung der vergangenen beiden Ligaspiele anknüpfen. Der Aufsteiger verzaubert aktuell die Liga mit kollektiv-frischem Wind. Bis dahin ist jeder Beteiligte gefragt, sich selbst zu hinterfragen und die fehlenden Prozentbrocken wieder zu mobilisieren.