Im zweiten Saisonheimspiel behalten die MFBC Jungs am Ende die Nerven und sichern sich gegen die stark verbesserten Floor Fighters aus Chemnitz einen wichtigen Dreier vor der schwierigen Aufgabe beim ETV Hamburg. Erst in den Schlussminuten kann der MFBC seine Favoritenstellung untermauern.
MFBC Leipzig vs. Floor Fighters Chemnitz 7:4 (2:3, 2:1, 3:0)
Samstag, 21.10.2017 – 16.00 Uhr – Jahn-Sporthalle Liebertwolkwitz
Erstmalig in dieser noch jungen Saison kann das Gespann Persson-Uosukainen sage und schreibe 17 Akteure einsetzen, unser Vorbericht schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Hätte es Defender Luderer nicht noch kurz vor knapp mit einer Grippe niedergestreckt, wäre man sogar komplett gewesen. Einige Umstellungen in den Reihen sorgten zunächst für Verwunderung, die Trainer werden sich dabei sicher etwas gedacht haben. Linie 1 beginnt mit Flemmig, Schuschwary Patzold, Kretzschmar und Gühlke – Linie 2 soll mit Ronkanen, Hoppe, Fält, Kanta und Novotný für ordentlich Trubel sorgen. In der dritten Linie durften Sieber, Schönnagel, Kunert, Linke und Saß nach circa 7 Minuten an ebenfalls am Erfolg mitarbeiten.
Es hieß, von Beginn an Druck aufzubauen und den Floor Fighters klar machen, wer der Chef in Liebertwolkwitz sein sollte – irgendwie verpuffte diese erste Angriffswelle allerdings. Otto Fält eröffnet den Reigen (erneut) und kann sehenswert aus der Tiefe kommend einschieben (7.). Reihe 3, gerade erst im Spiel, teilt unzureichend ihre Gegenspieler zu, so dass Langenstraß unmittelbar zum Ausgleich bereitsteht (8.) und Lubentsov im Tor keine Chance lässt. In Spielminute 11 gelingt Kanta ein früher Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte, und belohnt sich dafür mit einem trockenen Abschluss in die kurze Torwartecke. Was folgt? Na der erneute Ausgleich – ein gewisser Herr Peters überrascht sich und die beiden vor ihm hockenden Leipziger mit einem präzisen Abschluss unters Torgebälk (13.). Zu allem Überfluss stimmt in der 16. Minute erneut die Zuordnung nicht, Chemnitz sagt danke und geht mit der Führung in die Pause. Unnötig, weil die leichte Überlegenheit nicht zum erwünschten Ergebnis führte.
Drittel 2 beginnt erneut forsch und die dritte Linie belohnt sich mit direktem Spiel über die Stationen Sieber, Saß (!) und Torschütze Felix Linke für eine stabile Leistung (21.). Aber auch dieser Ausgleich blieb nicht lange unbeantwortet – Chemnitz zeigte sich nach den von Niederlagen geprägten Vorwochen wesentlich fokussierter und schaffte es in einer Drangphase des MFBC in Person von Lehtola die erneute 3:4 Führung zu übernehmen (31.) – erneut ein flacher Ball, der seinen Weg ungehindert hinter Lubentsov fand. Im Anschluss wieder lange Zeit nichts, bis es der MFBC nach vielen misslungenen Überzahlspielen endlich wieder Erfolg im 5 vs. 4 vermelden konnte. Schuschwary bugsiert das Bällchen nach einer Seitenverlagerung durch Kanta von der Grundlinie mit Hilfe des Chemnitzer Goalies hinter die Linie zum 4:4 (40.).
Das 4:4 nach 40 Spielminuten konnte dem Trainerduo und den Zuschauern nicht gefallen. Die Unkonzentriertheit in Offensive und Defensive und zunehmend ruppigeren Aktionen tat dem Spiel der Gastgeber nicht gut, so dass man immer wieder auf die Nadelstiche der in pink auflaufenden Gäste reagieren musste ohne selbst das Heft in die Hand nehmen zu können.
Im Schlussdrittel musste noch einmal alles investiert werden, um die 3 Punkte in Leipzig zu behalten. Gut, dass Otto Fält mehr und mehr zu seinem Spiel findet und seinen Zug zum Tor mit Erfolg krönt. Erst setzt sich der junge Finne an der Chemnitzer Spielerbank gegen drei Gegenspieler durch und netzt nach direktem Doppelpass mit Patzold zur 5:4 Führung ein (42.). Als der Chemnitzer Schröder wegen Stockschlags auf der Strafbank Platz nimmt, entwickelt sich aus einem Chemnitzer Konter ein schneller Gegenstoß über Hoppe, der gleich zentral gleich 3 Verteidiger bindet und das Auge für den freistehenden Schuschwary hat – Zweitore-Führung ohne große Mühe (49.). Nach nochmaligen Leerlauf mit je einer ungenutzten Strafe auf jeder Seite (Herr Novotný man entsorgt nicht ungestraft des Gegners Schläger!) versucht sich Ronkanen auch noch einmal mit einem Sololauf gegen drei Chemnitzer. Auch dieses Spielchen gelingt, und das Zuckerpässchen auf den aufgerückten Svenson Hoppe sorgt für den 7:4 Endstand.
Fasst man das Spiel zusammen, dann bleibt festzuhalten, dass trotz viel brotloser Kunst und erneut zu vielen einfachen Gegentreffern ein Heimsieg unseres MFBC gut tut und sorgt für den Sprung auf Tabellenrang 4. Die Chemnitzer Leistungssteigerung (Beleg dafür ist das 2:5 gegen den UHC Weißenfels am Sonntag) war so nicht zu erwarten gewesen, Respekt dem jungen lernwilligen Kader. Die erstmalig aufgestellte dritte Linie bekam vom Kapitän das Prädikat „Super“ – insbesondere Kunert zeigte eine starke Defensivleistung.
Headcoach Persson zum Spiel „Chemnitz hat uns zwei Drittel lang gut beschäftigt und nicht wie ein Team im Tabellenkeller gespielt. Die Stellungsfehler, die wir gemacht haben, haben sie optimal genutzt. Es ist deutlich zu erkennen, dass das von uns angestrebte hohe Tempo uns selbst noch Schwierigkeiten bereitet und zu Fehlern führt. Wiederum gewinnen wir genau aus diesem Grund: Eine intensive Laufarbeit und eine aktive Spielweise mit drei Reihen hat uns gegen Chemnitz auf die Siegerstraße gebracht.“
Spielbericht:
https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=9837
Highlightvideo MFBC:
https://www.youtube.com/watch?v=s_sX8Ude_jY&list=PL2ho5jc7PhTQgk1-8MYqwQOOrB4MsjWzK&index=5
Hinweis nächstes Bundesligaspiel:
ETV Hamburg vs. MFBC Leipzig
Samstag, 28.10.2017 – 18.00 Uhr – Sporthalle Hoheluft, Hamburg
mfbc
Fotos:Luisa Mocker