Im fünften Jahr treibt sich unser Gegner am kommenden Sonntag, der VfL Red Hocks Kaufering, nun bereits in der Floorball Bundesliga herum. Wenn um 16:00Uhr Bully in der SH am Rabet gespielt wird, haben die Bayern nicht nur zum x-ten Male den Weißwurstäquator gen Norden überquert, sondern haben dabei ganz sicher bereits auch etliche Tonnen CO² und Feinstaub in die Luft geblasen. Ob sie sich dessen bewusst sind, dass sie mit ihrer Umtriebigkeit ganz nebenbei ein, wenn nicht gar DAS Problem sind, dass emsigen Jamaika-Sondierern sich derzeit in der Bundeshauptstadt in Sachen Klimaziele und deren Erreichung gegenseitig die Augen auskratzen lässt? Nein? Dann denkt einfach nochmal darüber nach, liebe Kauferinger! ;-)
So, dann wollen wir doch mal sehen, wie sie mit so viel schlechtem Gewissen beladen am Sonntag bei uns klarkommen, so man sich jetzt nicht doch noch dazu entscheidet, die Punkte umweltverträglich einfach per E-Mail herzuschicken.
Von Einsicht gehen wir aber jetzt hier erstmal nicht aus, und gucken uns daher die 2017/2018er Kauferinger mal näher an. Bis auf nachrückenden Nachwuchs hat man sie dabei im Laufe der Jahre alle irgendwann und irgendwo schon mal gesehen und bespielt, die Altvorderen im Gästekader. Schöpferische Schaffenspausen beginnen und enden, und mit Verletzungspausen verhält es sich ähnlich. Quasi wie überall, nur das sich das Hauptgeschehen eben in einem sehr regionalen hin und her zwischen Stern München und Kaufering abspielt. Neu ist, dass man nun mit Tobisch und Rüger neben Falkenberger zwei weitere Nationalspieler in seinen Reihen weiß. Macht einen nun nicht eben schlechter, wobei der bisherige Saisonverlauf eher als ebenso durchschnittlich zu bewerten ist, wie bei allen Teams unterhalb der TOP 3 der Tabelle. Einem 6:3 Auftakterfolg zuhause gegen Chemnitz folgte eine 4:9 Auswärtsniederlage in Hamburg am zweiten Spieltag. Da könnten wir uns übrigens gleich wieder aufregen, denn extra dafür schaffte man 18 Mann (nur Spielermaterial) mit einem Lebendgewicht von ca. 1,35 Tonnen einmal von ganz unten nach ganz oben durch die Republik! Wahnsinn! Die restlichen bisherigen 3 Ligaspiele (man hat erst 5 Spiele auf dem Buckel) verlor und gewann man dann erstmal wieder bei sich da unten: Wernigerode (4:8), Schriesheim (11:7), Weißenfels (7:10). Letzteres ließ ein wenig aufhorchen, wurde jedoch vom UHC eine Woche später im Pokal an gleicher Stelle mit 4:11 wieder ins rechte Licht gerückt. Dann hätten wir in der ersten Pokalrunde noch einen hammermäßigen 4:1 Erfolg der Kauferinger (fast in Bestbesetzung) bei den Lumberjacks Rohrdorf zu vermelden, und das wars auch schon.
Das läse sich alles nicht besonders furchterregend, wenns eben aus Kauferinger Sicht mit Blick auf unsere bisherige Saisonperformance nicht genauso wäre. Alles Bundesligadurchschnitt eben, wo am Ende jeder Punktgewinn oder -verlust doppelt schwer wiegen könnte. Man hat sich mittlerweile dran gewöhnt, und uns kommts schon ganz flüssig über die Lippen. Schwer wiegt auf unserer Seite auf jeden Fall nun auch der längere Ausfall von Dauerläufer Marco Gühlke. Das natürlich besonders vor dem Hintergrund, dass bei uns 1,35 Tonnen Lebendgewicht an Spielern maximal auf dem Papier stehen. Auf einem Haufen und in einer Halle werden wir die ganzen Jungs wohl nie zu Gesicht bekommen. Und die Luft wird immer dünner. Aber weg mit den düsteren Gedanken, und her mit den Erinnerungen an das letzte Drittel in Hamburg, und an einen passablen Pokalauftritt am letzten Wochenende.
Wird schon alles irgendwie schiefgehen. Nicht nur mit dem Klima.
cs
Foto Marco: Horst-Dieter Koch
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