Floorball, Damen, Regionalliga Ost
MFBC Grimma – SG Wernigerode/Chemnitz 6:2 (2:0, 1:0, 3:2)
In der Damen-Regionalliga muss man oft für ein Heimspiel weit reisen. Doppelspieltag heißt das Zauberwort und führte die Wikingerinnen nach Berlin. Vor diesem Match waren beide Teams ungeschlagen und thronten mit 9 Punkten an der Tabellenspitze. Da der deutsche Dauermeister aus Weißenfels die Regionalliga zum Projekt Jugend forscht erklärt hat, reisen die Cats oft mit einem stark verjüngten Team an. Dieses muss dann die eine oder andere Schlappe hinnehmen, wie ein 0:9 gegen die MFBC-Damen. Aber auch die Spielgemeinschaft hielt sich mit einem 6:2 Sieg gegen den UHC schadlos. Grimma begann dieses Spiel wie erwartet mit drei Linien, die durch den einen oder anderen Ausfall etwas umgestellt wurden. Allein drei Stammverteidigerinnen schenkten sich die Reise in die Hautstadt. Trotz Improvisation nahm Grimma das Spiel in die Hand, aber agierte etwas ungeordnet und hektisch. Bereits in Mühlheim konnte diese Eröffnung eines Pflichtspiels beobachtet werden. Zulange Zeit brauchte es, bis die Aktionen geordneter vorgetragen. Abschlüsse auf das gegnerische Tor waren zwar vorhanden, allerdings ließ die Präzision zu wünschen übrig. Auch eine zweiminütige Überzahl wegen eines Wechselfehlers konnte Grimma nicht nutzen. Das hat man schon besser gesehen. So dauerte es bis zur 14. Minute und brauchte etwas Glück um in Führung zu gehen. Ein von Wiebke Richter abgegebener Schuss wurde ins Tor abgelenkt. 45 Sekunden später erhöhte Anne-Marie Mietz auf ein dann doch standesgemäßes 2:0. Die SG Wernigerode/Chemnitz hatte sich sicherlich viel vorgenommen, konnte aber wenig Zwingendes im ersten Abschnitt beitragen. In der Drittelpause wurde nachjustiert, insbesondere Varianten für eine bessere Spieleröffnung vorgegeben. Diese wurden im zweiten Abschnitt das eine oder andere Mal auch ausgepackt. Die Chancen blieben, nur der Erfolg blieb weitestgehend aus. Nur ein weiterer Treffer durch den Kapitän Sabine Wagner (36.) gesellte sich auf die Habenseite.
Erwähnenswert war der Wechsel der Torfrauen auf MFBC-Seite zur Mitte des Spiels. Konnte Pauliina Pekki den Kasten zunächst sauber halten, musste dann Julia Bran im letzten Drittel zwei Mal hinter sich greifen. Schuld hatte sie an den Gegentreffer nicht, denn sie hielt was zu halten war. Zwei, drei Mal auch in großartiger Manier, denn Grimma ließ das Spiel etwas schleifen und die SG setzte den einen oder anderen guten Konter. Bei einer konsequenteren Defensivarbeit wären beide Treffer vermeidbar gewesen. Und diese Arbeit fängt meist ganz vorn an, hält Co-Trainerin Alexandra Nickel dazu fest.
Aber auch den Fakt, dass das Spiel in der Hand des fiktiven Heimteams blieb, dieses jederzeit zulegen und an Toren nachlegen konnte. Am Ende stand ein ungefährdeter Sieg im Spitzenspiel der Regionalliga Ost. Nickel meinte dazu auch, dass ihr Team 80% der möglichen Leistung abgerufen hat. Schön, wenn es dann auch für den Sieg reicht. Grimma hat in den letzten drei Spielen drei der vier besten deutschen Damenteams bespielt. Sicherlich ist der Sieg in der ersten Pokalrunde gegen den Doublesieger 2017 und deutschen Dauermeister UHC Sparkasse Weißenfels herauszuheben, aber auch Siege gegen die aufstrebenden noch jungen Damenmannschaften aus Dümpten oder Wernigerode/Chemnitz sollten nicht als selbstverständlich abgebucht werden. Nun wartet am 16.12.2017 Hamburg auf die Wikingerinnen. Das ist das Team Nummer 4 in der illustren Aufzählung. Ein weiterer Prüfstand zum Stand der Dinge. Kühne macht eher Sorgen, dass sich eine gewisse Selbstzufriedenheit einschleichen könnte, wenn am Ende alle drei Spiele nicht das beste Floorball angeboten wurde und es dennoch zum Spielerfolg reicht. Man hat jetzt in der WM-Pause drei Wochen Zeit, sich auf die Lady Piranhhas Hamburg vorzubereiten. Na denn man tau!