Achtelfinale, nor!

Im Vorprogramm des Damenkrachers spielten unsere Bundesligaherren gegen den Zweitligisten vom USV TU Dresden groß auf und zeigten eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit vorm gegnerischen Kasten – vom Spielwitz aus dem letzten Drittel in Hamburg war sichtlich etwas hängen geblieben, auch wenn am Ende ein paar wenige Konzentrationsmängel zu vier Gegentreffern führten.

MFBC Leipzig vs. USV TU Dresden 17:4 (5:0, 6:3, 6:0)
Samstag, 12.11.2017 – 13.00 Uhr – Muldentalhalle, Grimma

Das Wiedersehen mit SSC/MFBC-Legende Marc Stranzky, der seit vielen Jahren die Dresdner TUler als Kapitän aufs Feld führt, bot einige floorballerische Leckerbissen parat. In der Grimmaer Muldentalhalle trafen sich Leipziger und Dresdner zwar subjektiv gesehen auf neutralem Boden, doch mit Anpfiff wurde relativ schnell deutlich, dass der MFBC gewillt war seine PS so aufs Feld zu bringen, dass die anwesenden Trommler ihren Takt zu schlagen bereit waren.

Mit je zwei Linien tasteten sich beide Teams die ersten 5 Spielminuten gegenseitig etwas ab, ehe Otto Fält einen Freischlag aus einer schnellen Drehung heraus zur Führung verwandelte (6.). Dieser Herr Fält, Offensivakteur finnischer Abstammung, zeigt seit Wochen eine aufsteigende Formkurve – ja der Kerl ist langsam aber sicher in Leipzig und im Team angekommen und sorgt dann kurzerhand mit einem Distanzschuss noch fürs 2:0 (12.), legt Hoppe das 3:0 (15.) und sorgt höchstpersönlich nach hervorragendem Spielzug und nach Querpass von Novotný für das 5:0 (18.). Dazwischen netzte Nationalspieler Schuschwary nach Konterlauf von Gühlke problemlos ein (17.). Dresden arbeitete und bemühte sich nach Kräften der individuellen Überlegenheit mit taktischen Mitteln entgegenzutreten – dies gelang auch phasenweise ganz gut, allerdings entstand daraus nur äußerst selten Gefahr für Marcus Rosenthal im Leipziger Gehäuse.

Das sollte sich in Drittel 2 dann ein ums andere Mal ändern, Dresdens Tormaschine Kai Richter nutzt eine erste Unaufmerksamkeit zum 5:1 Anschlusstreffer (24.) – Persson und Uosukainen schauen sich auf der Wechselbank stehend kurz murrig an und haken den Vorfall schnell ab, denn es folgte die stärkste Phase des MFBC. Schuschwary in Überzahl (28.), Kretzschmar (30.), Novotný (30.), Linke (31.), Gühlke (34.) und nochmals Schuschwary (35.) schraubten den Spielstand mit teils sagenhafter Konsequenz zum 11:1 in die Höhe. Die letzten 5 Spielminuten des Mittelabschnittes ließ das Trainerteam dann wieder die Köpfe schütteln. Im Zuge des Torrausches vergaß man gleich mehrfach, dass zu einem Spiel eben auch dann und wann defensive Handlungen von Nöten sind. Martin Sauermann, der sich aus seiner Grimmaer Zeit noch am ehesten als „Heimbevorteilter“ bezeichnen konnte, marschierte gleich zweimal völlig mutterseelenallein auf Rosenthal zu – persönlicher Endstand 1:1 – Spielstand 11:2 (37.). Und weil gerade keiner richtig wollte, erzielt Kai Richter nur 22 Sekunden später seinen insgesamt 13.Scorerpunkt in dieser Pokalrunde (6 T | 7 Assists). Sicher war hier die Zielstellung seitens Rosenthal eine andere.

Der Sieger stand zwar schon fest, dennoch spürte man mit Anpfiff des letzten Drittels, dass die TU noch einmal taktisch eine Schippe drauflegen wollten. Sie standen deutlich sicherer und konnten sogar noch aus dem Gewühl heraus ihren vierten Treffen durch Willingmann (47.) erzielen. Dann aber platzte doch noch einmal der Knoten. Das Forechecking des MFBC zeigte nach 50 Minuten mächtig Wirkung, so dass die TU Defensive viele Bälle an die Offensivabteilung des Gegners abschenken musste. Novotný per Distanzschuss (50.), Luderer aus gleicher Position halblinks (53.), Kanta (53.), Kretzschmar (54.), Novontý (54.) und nochmals Kanta (55.) spielten mit ihren Muskeln und erarbeiteten das Endergebnis von 17:4. Einziger Wehrmutstropfen an den letzten Spielminuten ist und bleibt die Verletzung von Marco Gühlke, der nach einem Zweikampf in der gegnerischen Ecke aus dem Tritt kam und vom Feld getragen werden musste – hoffen wir mal auf nichts Schlimmeres.

Den The Friendly Swede Best Player Award verdienten sich Kai Richter auf Seiten der TU und Tomáš Novotný beim MFBC.

Mit dem überzeugenden Sieg zieht der MFBC ins Achtelfinale ein. Die Spiele werden am 09./10.12.2017 ausgetragen. Die Auslosung erfolgt demnächst. Die offensiven Spielzüge wussten durchaus zu gefallen, so dass man sicher vorhat, diese im kommenden Bundesliga-Heimspiel gegen Kaufering wieder aufs Parkett der Rabet-Sporthalle in Leipzig zu zaubern.

Spielbericht:
https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=12856

Hinweis nächstes Bundesligaspiel:
MFBC Leipzig vs. Red Hocks Kaufering
Sonntag, 19.11.2017 – 16.00 Uhr – Sporthalle am Rabet, Leipzig

pd

Fotos: Dieter Koch

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