Mit einer 4:5 Niederlage nach Verlängerung beim SSF Dragons Bonn musste sich unsere 1.Herrenmannschaft am Samstag Abend von ihren Final Four-Träumen verabschieden. Der ungünstige Termin unmittelbar vor den Feiertagen lies unsere Coaches Friedich und Persson mit einem arg dezimierten Kader auf die Pokal-Reise gehen. Neben dem verletzten Toni Smeilus fehlten aus unterschiedlichsten Gründen mit Harnisch, Weißwange, Flemmig, Lubentsov, Kanta, Ronkanen und Ahokas teils illustre Namen im Leipziger Aufgebot.So konnte man die Partie notgedrungen erstmals in dieser Saison mit nur zwei Reihen in Angriff nehmen.
Diese zeigten jedoch von Beginn des ersten Drittels an den Willen, die taktischen Vorgaben der Trainer umzusetzen. Das naive Verhalten in der Defense, wie es in der Meisterschafts-Hinrunden-Partie an den Tag gelegt wurde, sollte sich unter keinen Umständen wiederholen. Gegen drei Bonner Reihen stand man hinten sicher, in einer Partie, die die Teams abwartend begannen, und die zunächst von überraschend vielen kleinen und größeren technischen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten geprägt war. Zwingende Torszenen blieben Mangelware. Dies änderte sich erst in der 12.Spielminute, als Grünewald ein Zuspiel in den Slot volley zur 1:0 Führung für die Gastgeber verwerten konnte. Diese wahrte indes keine anderthalb Spielminuten. Robert Ecke egalisierte den Spielstand nach einem Konter unseres Teams, und sorgte zugleich für das letzte zählbare Ereignis des ersten Drittels.
Drittel zwei begann unser Team noch einige Sekunden in Überzahl, Janos Bröker drückte die Strafbank, konnte daraus jedoch kein Tor-Kapital schlagen. Eben jener Bröker nagelte dann in der 24.Minute ein Pfund ans Gestänge des von Patrick Schmidt sicher gehüteten Leipziger Kastens, was jedoch eine seltene Gefahren-Ausnahme für unsere Hintermannschaft blieb. Vielmehr verfestigte sich der Eindruck, dass sich das konzentrierte und disziplinierte Spiel unseres Teams langsam auch in mehr Spielanteilen auszuzahlen begann. Die Abschlüsse Richtung Bonner Gehäuse nahmen zu, und es mangelte einzig an den Shooterqualitäten. Ab der 31.Spielminute überstand man zunächst die einzige Unterzahl des Spiels ohne nennenswerte Komplikationen, und befand sich in der 34.Minute dann doch wieder im Rückstand. Wieder Grünewald, wieder volley, und fast aus dem Nichts zur Bonner 2:1 Führung. Unser Team zeigte sich jedoch unbeeindruckt, spielte weiter konsequent ihr zuvor gezeigtes Spiel, und belohnte sich folgerichtig. Peter Dietels Schuss fand in der 38.Spielminute irgendwie den Weg in den Bonner Kasten zum völlig verdienten Ausgleich, womit es dann auch in die Pause ging.
Das letzte Drittel begann mit einer Großchance für unser Team. Kapitän Matthias Böthgen steht nach einem Fehler im Bonner Aufbauspiel plötzlich mutterseelenallein vor dem Bonner Tor, hat den Bonner Keeper bereits in die falsche Ecke geschickt, und hebt den Lochball an den Pfosten. Unfassbar! Bonn wirkte hiernach verunsichert, Leipzig dominierte, und entfachte mehr und mehr Druck. In der 51.Spielminute erfasste Joonas Hauska eine Freischlagsituation am schnellsten, nutzt den Bonner Tiefschlaf zum Querpass auf Andrè Mühle, der wiederum keine Mühe hatte zur erstmaligen Leipziger Führung zu vollenden. Nur eine Minute später konnte Aku Leino die Phase Leipziger Dominanz gar zur 4:2 Führung nutzen. Bonn reagierte prompt, nahm die Auszeit und seine dritte Reihe vom Feld. Diese Maßnahme zeigte schnell ihre Wirkung, zu schnell. Binnen 13 Sekunden konnte Janos Bröker per Doppelschlag in der 54.Spielminute für Bonn ausgleichen. Hier machte sich der zunehmende Kräfteverschleiß unseres Teams in Form des Fehlens der letzten Konsequenz in der Defensiv-Arbeit bemerkbar. Nach dem Ausgleich lag plötzlich Patrick Schmidt im Bonner Jubel am Boden, umgestoßen von einem Spieler der Gastgeber. Der Bonner Lauf war mit nachfolgender Unterzahl unterbrochen, ein direkter Gegenschlag ob dieses Vorteils blieb unserem Team jedoch verwehrt. Bis zum Ende der regulären Spielzeit scheuten dann beide Mannschaften das letzte Risiko, so das die Verlängerung entscheiden sollte.
Hier ereilte dann unser Team nach 03:14min der plötzliche Pokal-Tod. Lutz Ackermann traf für die Gastgeber und unsere allesamt äußerst engagierten Spieler mitten ins Floorballer-Herz.
Entsprechend geknickt war die Stimmung danach nicht nur bei Felix Friedrich. Nach einem Moment der Fassungslosigkeit überwog jedoch recht schnell der Stolz auf die gezeigte Leistung des Teams in Anbetracht der oben erwähnten Kader-Umstände. Beide Trainer zeigten sich unisono beeindruckt vom Einhalten der taktischen Vorgaben, vom Teamspirit, sowie der Disziplin auf dem Feld. Der Fokus blieb in einem fairen Match durchgehend auf das Spielgeschehen gerichtet, einem Match, das zwar durchgehend hart geführt wurde, jedoch von Achtung für den Gegner und den Entscheidungen der sehr guten Unparteiischen geprägt war.
So werden nun auch im Final Four des Jahres 2015 in Chemnitz unsere Damen die MFBC-Fahnen hochhalten müssen. Die Herren haben am 31.01.2015 im Bundesliga-Rückrunden-Match in Bonn die Gelegenheit zur Revanche. Mit dann wieder vollem Kader und den am Samstag an den Tag gelegten Tugenden wird diese zweifellos gelingen.
Den Auftakt zur Rückrunde bestreitet unsere 1.Herrenmannschaft am 10.Januar um 18:00Uhr beim Tabellennachbarn VfL Red Hocks Kaufering.
Joonas Hauska (0/2), [C] Matthias Böthgen (0/1), Aku Juhani Leino (1/0), Andrè Mühle (1/0), Marco Gühlke, Max Patzold, René Röder, [T] Patrick Schmidt, Christian Faber, Robert Ecke (1/0), Hannes Naumann, Daniel Luderer, Jonas Alex, Peter Dietel (1/0)
cs