Wenn unser Bundesligateam am Sonntag um 16:00Uhr in der Chemnitzer Schlossteichhalle zum ersten „richtigen“ Auswärtsspiel der Saison auf die gastgebenden Floor Fighters trifft, liegt sicher eine analysereiche Woche hinter unseren Männern. Zu krass war der Leistungsabfall gegen Berlin im Vergleich zu den vorherigen Spielen.
Das kleine Wörtchen „krass“ gewinnt aber gleich noch einmal eine ganz andere Bedeutung, wenn man einen Blick auf den bisherigen Saisonverlauf unseres kommenden Gegners wirft. So wurde man zunächst zum Auftakt in Weißenfels mit 21:1 regelrecht zerstört, um im nachfolgenden Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Halle 11:5 zu gewinnen. Am zurückliegenden Wochenende wu rde jedoch prompt wieder der Hamburger ETV zum Stimmungskiller. In einem engen Match trat man mit einer 5:6 Niederlage die Heimreise an, und das, obwohl man mit Tuomi Manninen und Vojtech Jezek ein augenscheinlich sehr glückliches Neuverpflichtungs-Händchen hatte. Nimmt man das erste Spiel mal raus, legen die Beiden eine gewaltige Schlagzahl an den Tag, und sollten für unsere Defense + Goalies nach Berlin gleich zur nächsten großen Herausforderung werden. Sucht man nun den vorhandenen Sand im Chemnitzer Getriebe, fällt einem direkt ein Name auf, oder besser, nicht auf: Marvin Rosenthal. Zweifellos einer der talentiertesten jungen deutschen Floorballer tritt diese Saison bisher noch nicht nennenswert in Erscheinung. Wir hätten an dieser Stelle auch nichts dagegen, wenn Marvins Saisonknoten erst eine Woche später platzt, aber eine mögliche Erklärung für die Chemnitzer Achterbahnfahrt zu Saisonbeginn wollen wir zumindest liefern.
Zu Übermut sollte in unseren Reihen nach dem letzten Wochenende niemand mehr neigen. Mit einer ähnlichen Leistung wird man es auch in Chemnitz schwer haben. Um dies vorherzusagen, braucht es keines Floorball-Propheten. Vielmehr wird unsere Hintermannschaft einem nächsten Belastungstest unterzogen werden, wenn auch gänzlich anderer Gestalt, wie noch gegen Berlin. Darauf sollte man tunlichst vorbereitet sein. Das ewige Mantra vom „hellwach ins Spiel gehen“ etc.pp. besingen wir an dieser Stelle von heute an nicht mehr. Vorberichte, so haben auch wir gelernt, taugen nicht zur Motivation in fundamentalen Mannschaftssport-Grundlagen. Auch unsere Coaches sollten sich sich im Normalfall nicht damit beschäftigen müssen. Das muss einfach der selbstverständliche Anspruch eines jeden unserer Männer an sich selbst sein.
Zum Abschluß noch ein Aufruf an unsere Fans, Freunde und Förderer: In Chemnitz ist man ziemlich fix in einer Stunde. Was spricht also dagegen, das Wochenende bei einem gewohnt stimmungsvollen Sachsen-Floorball-Derby ausklingen zu lassen? Ein paar mehr Leutz als zu den letzten Spielen in der Stadt der Moderne sollten durchaus einmal möglich sein.
Chemnitz, wir kommen!
Mit was wir wieder gehen, wissen wir nach effektiv gespielten 60 Minuten.
cs
Fotos: Luisa Mocker