Nach Heidenau kommt Kaufering. Die MFBC-Ladys reisen am Samstag nach Bayern, um im Viertelfinale des Pokals die Qualifikation zum Final 4 fix zu machen. Im Viertelfinale treffen alle vier Ostteams auf den Rest von Floorball Deutschland. Dabei muss der Deutsche Meister aus Weißenfels zuerst noch sein Achtelfinale gegen die SG Hessen nachholen. Das sind die Begegnungen in der Vorschlussrunde:
SG München/Kaufering – MFBC Grimma
Dümptener Füchse – SG Berlin
ETV Piranhhas Hamburg – SG Chemnitz/Heidenau
SG Nord – Sieger aus UHC Weißenfels / SG Hessen
Nach dem souveränen Auftritt beim letzten Bundesligaspiel gegen die SG Chemnitz/ Heidenau haben die Wikingerinnen es erneut mit einem unbekannten Gegner zu tun. Der Kopf der Bayern dürfte Ex-Nationalspielerin Michaela Nusser sein, die beim letzten Aufeinandertreffen vor ca. zwei Jahren mit einem körperbetonten und technisch versierten Spiel aufwartete. Wie stark ihre Mitspielerinnen sind, vermag Grimmas Trainer Ralf Kühne nicht einzuschätzen. Die SG München/Kaufering steht nicht unbedingt im Großfeldspielbetrieb. Das Hauptaugenmerk liegt im Kleinfeld, wo man in der vergangenen Saison auch mit der U-17 in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft stand. Aber wird das reichen, um die bisher in dieser Saison ungeschlagenen Muldestädterinnen in die Knie zu zwingen? Sicherlich wird dieses Match das Spiel des Jahres sein. Dazu in Kaufering, deren Männer letzte Saison furios den Sprung in die 1. Bundesliga schafften: Der VfL Red Hocks Kaufering steht dort blendend mit Platz 2 da. In Kaufering grassiert das Floorballfieber und demzufolge liegt es nahe, den Damenfight auch außerhalb der bayerischen Landeshauptstadt auszutragen. Deshalb sollten die Grimmaerinnen sich auf viel enthusiastisches Publikum einstellen. Und ein solches Publikum kann auch Berge versetzen, sprich das eigene Team zu der Überraschung anspornen. Eine solche wäre sicherlich das Ausscheiden der Sächsinnen. Wie schon im ersten Pokalspiel in Bremen und auch am letzten Samstag in Heidenau muss Kühne auf einige Leistungsträger erneut verzichten. Zwar wird die in Heidenau schmerzlich vermisste Sonja Dietel wieder zum Team stoßen. Dafür müssen die vierfach Torschützin des letzten Wochenendes Daniela Kolbe und ihre Sturmkollegin Sabine Wagner arbeitsbedingt passen. Routinier Fanny Gatzke muss auf Töchterchen Ellen aufpassen, da Papa Peter Dietel zeitgleich sein Pokalspiel gegen den deutschen Klassenprimus UHC Sparkasse Weißenfels in Leipzig wahrnehmen wird. Und so kann man die Palette weiter ausmalen. Aber Grimma wird eine Mannschaft aufbieten, auch wenn diesmal die Torfrauen auch auf dem Feld ihrer Frau stehen müssen. Bei dieser Personalnot wird die gegenwärtige Grimmaer Nummer 1 Alexandra Nickel ihre alten Stöcke mit auspacken und als Feldspielerin über das Parkett schleichen. Am Ziel ändert das nichts, man will auf die Insel Föhr zum Final 4. Auch wenn sich alle Beteiligten fragen, weshalb der deutsche Verband seine Pokalendrunde mitten im Winter auf eine oft sturmumtoste Nordseeinsel legt, so wird dort doch um einen Titel gestritten, dessen erste Ausgabe gerade der MFBC Grimma 2011 in Ingolstadt schon einmal gewinnen konnte. Und das verpflichtet, sich auch in einer komplizierten Situation reinzuhängen und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.