Ein Pokal und ein Lazarett auf Reisen

Mit der Partie gegen den Dauermeister und Pokalverteidiger UHC Sparkasse Weißenfels haben die Wikingerinnen ihre Vorbereitung auf den ersten Saisonhöhepunkt abgeschlossen. Am Samstag um 9:30 Uhr wird das erste Halbfinalspiel der Pokalendrunde final4 angepfiffen. Dort werden die MFBC-Damen auf den SSF Dragons Bonn treffen. Die Dragons wurden bereits in der vergangenen Saison im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft bespielt. Die Rollen sind am Samstag dabei klar verteilt. Der MFBC Grimma dürfte klarer Favorit in diesem Match sein. Aber für Headcoach Ralf Kühne gilt auch hier, dass der Pokal eigene Gesetze hat.

Das Trainergespann Kühne und Marcus Linke hofft, auf den gesamten Kader zurück greifen zu können. Einige Spielerinnen müssen noch ihre Blessuren auskurieren. Über Knie-, Arm- und Hüftproblemen reicht die Blessurenliste. Kühne hofft, dass die medizinische Abteilung die betroffenen Spielerinnen bis zum Wochenende wieder fit bekommt Aber zur Wochenmitte beherrscht zunehmend der grippalen Infekt die Liste der Krankheiten. Grimma geht das Personal aus. Jetzt ist Geduld gefragt, geduldiges Warten auf die Genesung. Auch dann werden einige der Wikingerinnen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sein, vermutet Kühne. Für den Trainerstab wird sich das Rätsel, wer am Samstag zum Halbfinale auflaufen kann, erst beim Ausfüllen des Spieltagprotokoll lösen. Man werde in jedem Fall eine Mannschaft auf das Chemnitzer Parkett schicken, schmunzelt Kühne seine Sorgen weg. Und er weiß auch, wie sehr seine Mädels dem Pokalwochenende entgegenfiebern. Das führt oftmals zu Schnellgenesungen.

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Führt ihre Mannschaft in die heiße Saisonphase: Kapitänin Sonja Dietel

Das Ziel bleibt trotz allem das Erreichen des Finales um den deutschen Pokal. Und die Grimmaerinnen haben diesen schon einmal gewonnen. Der Premieren-Pokal im Damenbereich ging an die Mulde. 2010 in Ingolstadt gab es schon das ewige Duell zwischen Grimma und Weißenfels, wobei die Muldenstädterinnen im Sudden Death das Glück auf ihrer Seite hatten. Und im vergangenen Jahr auf der Insel Föhr hatte Weißenfels in der Overtime das bessere Ende für sich. Also Finale ist gut und immer sehr spannendend.

Um sich für das Finale zu qualifizieren, steht zuerst die jetzt komplizierter gewordene Hausaufgabe an. Über den SSF Dragons Bonn gibt es gegenwärtig nichts Neues zu berichten. Kühne geht zwar davon aus, dass sich die Mannschaft im Vergleich zur vergangenen Saison weiterentwickelt hat, ohne hier konkrete Anhaltspunkte zu haben. In einem Interview mit dem Floorball-Portal spricht der Bonner Trainer Daniel Mahnken von einem sehr jungen Team, was mit der Reise zum final4 schon sein Saisonziel erfüllt hat. Und Grimma sei die Übermacht! Allerdings sollte man diesen Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Im vergangenen Jahr musste lange gekämpft werden, ehe man im Halbfinale die SG Berlin bezwingen konnte. Das dürfte hinreichender Anschauungsunterricht gewesen sein, wie Pokalspiele gegen vermeintlich leichte Gegner auch laufen können. Und nun wird sich auch beweisen, ob der zweite Anzug passt, wenn sich der Krankenstand nicht minimiert.

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Mit eingebauter Torgarantie: Anne-Marie Mietz

Im anderen Halbfinale stehen sich der UHC Sparkasse Weißenfels und die ETV Lady piranhhas Hamburg gegenüber. Hamburg ist die dritte Macht im deutschen Damen-Floorball. Nachdem in der vergangenen Saison diese beiden Teams dreimal im Pokal und in den Playoffs um die Deutsche Meisterschaft aufeinander trafen und die Partien jeweils knapp an die Anhaltinnerinnen gingen, will Hamburg diesmal den Bock umstoßen. Man darf gespannt sein, welche Leistungsstärke die Nordlichter in diesem Jahr aufweisen. Und Grimma trifft dann eine Woche später auf eben diese Hamburgerinnen in den diesjährigen Playoffs um die Deutsche Meisterschaft. Kühne und Linke werden eine sehr interessante Halbfinalpartie sehen. Eine gute Gelegenheit, um beide Gegner nochmals in einem Spiel um „Tod oder Tulpen“ zu analysieren. Fragt man beide Trainer nach dem Ausgang des Wochenendes, so ist der verhaltene Optimismus gewichen. Es geht jetzt Schritt für Schritt. Und es wird von den zu Verfügung stehende Kader abhängen, wie das Wochenende verlaufen wird. Und zusätzlich bedarf es einer geschlossenen Mannschaftsleistung und der Konzentration über 60 Minuten, um Schritt für Schritt gehen zu können. Zuerst gegen Bonn, damit man den Pokal dann schon mal in Sichtweite bestaunen kann. Welcher Gegner dann auch käme, dieser wird ebenfalls heiß auf den Sieg sein. Pokale glänzen halt golden. Die MFBC-Damen sind „schniefend-motiviert“ und hoffen, dass sich auch viele Fans sich nach Chemnitz aufmachen, um sie lautstark zu unterstützen. Und sie werden die Unterstützung gut gebrauchen können.

07.03.2015 9:30 Uhr
Richard-Hartmann-Halle
MFBC Grimma gegen SSF Dragons Bonn

08.03.2015 10:00 Uhr
Richard-Hartmann-Halle
Finale

rk

Fotos: Johannes Waschke

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