Floorball, Deutsche Meisterschaft Damen, Finale:
Nachdem sich die Wikingerinnen am letzten Wochenende mit dem Gesicht in den Sturm und gegen die Hamburger Piranhhas die Serie gedreht haben, wartet nun der Dauermeister der letzten Jahre. Finalzeit. El Clásico. Im letzten Jahr allerdings konnte nach einer zu langen Durststrecke der Meisterpokal endlich mit an die Mulde genommen werden. Das Team von Ralf Kühne und Marcus Linke war gereift, hatte aus den Niederlagen der letzten Jahre die richtigen Schlüsse gezogen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nie, wird man sicherlich in Weißenfels anmerken. Die richtige Taktik mit den richtigen Spielerinnen machte den Meister.
Seit 2008 kämpfen diese beiden Teams Jahr für Jahr um die deutsche Krone. Grimma hatte sich das erneute Erreichen dieses Finales in der Serie Best of Three als Saisonziel gesetzt. Zu viele Spielerinnen aus dem letztjährigen Meisterteam schwingen ihre Stöcke nicht mehr auf dem Grimmaer Parkett. Die Grimmaer Trainer musste das Team neu aufstellen. Wir sind immer noch in der Findungsphase, meint Linke dazu. Sicherlich hat die Aufgabe Hamburg dazu beigetragen, den Selbstfindungsprozess weiter anzukurbeln. Aber auch ein Ausscheiden gegen starke Hamburger Deern lag nach der Auftaktniederlage im Bereich des Möglichen.
Wir titelten zu den Spielen Nummer 2 und 3 – Dem Nordsturm trotzen. Gelungen! Aber jetzt kommt es zum Duell der Erzrivalen. Die Cat’s sind noch einmal ein anderes Kaliber als die Piranhhas. Taktisch bestens geschult, ballsicher, Luft für mehr als 60 Minuten und effektiv vor dem Kasten. Eine tödliche Mischung, wenn alle diese Komponenten auf das Spielfeld gebracht werden. Und in der laufenden Saison war das so, denn Grimma musste mit 4:7 und 3:7 zwei deutliche Niederlagen hinnehmen. Von den sechs gespielte Drittel konnte man auch nur eines für sich entscheiden. In der letzten Saison gab es ein ähnliches Bild – vier Spiele und vier Mal nicht gewonnen. Darunter war auch die bittere 1:6 Niederlage im Pokalfinale. Aber wissen nun seit dem Jahr 2015 – manchmal sind Ergebnisse in der Saison ein Muster ohne Wert. Die Antwort muss auf dem Spielfeld der Muldentalhalle gegeben werden. Die gleiche Konstellation wie 2015 – ein starkes Hamburg im Halbfinale nieder gerungen und mit dieser Erkenntnis ab ins Finalduell. Für Kühne sind das nur die üblichen Sprüche. Um dann einen solchen drauf zu setzen.Man habe realistisch betrachtet, eigentlich keine Chance, aber die sollte man nutzen, lautet augenzwinkernd sein Spruch zur sonntäglichen Konstellation.
Es darf von der Titelverteidigung geträumt werden. Aber solche Träume sind nicht die Sache des Grimmaer Trainerstabes. Nüchtern betrachtet: Darf vor allem mit einem hochdramatischen und intensiven Spiel gerechnet werden. Denn Grimma kann auch hochdramatisch und intensiv, wie sich im Halbfinale gegen Hamburg zeigte. Wichtig dürfte dabei sein, ob die kranken und angeschlagenen Spielerinnen fit sind für das Duell der Duelle. Ein Ausfall dürfte schon jetzt feststehen und schwer wiegen. Mit Susann Schiller fällt ein Routinier und eine verlässliche Bank im Defensivverbund krankheitsbedingt aus. Die Grimmaerinnen werden versuchen, auch noch den Ausfall ihrer Ex-Kapitänin zu kompensieren.
Nüchtern betrachtet: Alles andere als ein Sieg der Damen des UHC Sparkasse Weißenfels in der Finalserie wäre ein doch schon große Überraschung. Also auf in die Muldentalhalle, ab zum Kampf des immer wieder neuen Duells MFBC gegen UHC. Und egal ob Männlein oder Weiblein, da treffen einige der Besten der Besten aufeinander. Das sollte sich der Floorballfan nicht entgehen lassen.
Sonntag, 10.04.2016 um 14 Uhr
Muldentalhalle Grimma
MFBC Grimma – UHC Sparkasse Weißenfels
rk