Endstation Viertelfinale

So recht war dem deutlichen 9:3 Erfolgsbraten aus Spiel 1 der Viertelfinal-Serie nicht unbedingt zu trauen gewesen. Es war bis zum Knackpunkt 5:2 bereits ein arg enges Match. Insofern gilt es unser Ausscheiden aus den Playoffs nach den 2:4 (0:1,0:3,2:0) und 4:7 (2:4,1:1,1:2) Niederlagen am zurückliegenden Wochenende beim BAT Berlin entsprechend einzuordnen.

Playoff-Viertelfinale Spiel 2                                                                                                                                                               BAT Berlin vs. MFBC Leipzig 4:2 (1:0,3:0,0:2)                                                                                                                                     Samstag, 08.04.2017 – 18:00Uhr – Max-Schmeling-Halle, Berlin

Vorab: Auch wenn die Akzeptanz manchmal sehr schwer fällt, wir sind nur eine Amateur-Randsportart. Dies führt dazu, dass der Focus der Aktiven, so man nicht gänzlich dem Floorball-Virus erlegen ist, nicht zu 100 Prozent auf den Sport ausgerichtet ist / ausgerichtet sein kann. Die Folge: Teils extreme Schwankungen in der Breite der Kader der Teams zu den Spieltagen. In seiner ganzen Pracht war dieses Phänomen mal wieder am zurückliegenden Wochenende zu beobachten, und dass diesmal zu unserem Leidwesen.

Gegenüber Spiel 1 fehlten im zweiten Match bei uns Novotny, Osterland, Kindler, Käseberg und Schmidt, während auf der Gegenseite das Pendel in die exakte Gegenrichtung ausschlug. Sechs Berliner Aktive fehlten in Leipzig auf dem Spielprotokoll, die das vergangene Wochenende dann nicht unerheblich prägen sollten.

Eng war es zwei Drittel in Leipzig, und eng ging es in Berlin weiter. Ein intensiver Abnutzungskampf, so lässt sich das erste Drittel vielleicht am ehesten beschreiben. Viele Zweikämpfe bildeten den Rahmen für eine höchst konzentrierte Defensivleistung auf beiden Seiten. Beide Torhüter mussten dabei nicht unbedingt zu Höchstform auflaufen. Das halbgare Zeug, was zwischendrin dann doch mal den Weg zu den Beiden fand, trieb keine Schweißperlen auf deren Stirn. Die erste richtige Lücke eröffnete sich dann Tim Lemke (in Leipzig nicht dabei) in der 18.Spielminute, 1:0, und damit marschieren wir erst mal in die Kabine.

Zwei Minuten waren in Drittel 2 dann von der Uhr, da stands auch schon 2:0. Brincil jagte die Murmel auf Vorlage des omnipräsenten Azelius in die Leipziger Maschen, und bei den Leipziger Anhängern wuchs das Unbehagen. Zwei Tore Rückstand nach 22 Minuten sind im Floorball ein Klacks, und geben dazu eigentlich wenig Anlass. Jedoch war bereits zu diesem Zeitpunkt unschwer zu beobachten, dass sich die Leipziger Offensive extrem schwer damit tat, gegen die körperlich robuste Berliner Defense zunächst überhaupt mal zwingende Chancen zu kreieren. Und die wenigen Chancen, die man dann doch mal bekam, die hätten eben auch mal rein gemusst. Gingen sie aber nicht. Stattdessen legt Witte die Latte nach dem einzigen ganz richtigen Bock in der Leipziger Hintermannschaft auf 3:0 (29:11min), und Azelius legt im ersten Überzahlspiel der Partie das 4:0 obendrauf (35:48min). Unter dem Eindruck des bis dato Gesehenen durchaus eine Vorentscheidung.

Nun musste im letzten Drittel irgendwie ein großes, ein legendär zu nennendes Comback her. Und urplötzlich tat sich fast aus dem Nichts die Chance dazu auf. Binnen 13 Sekunden verkürzten Koivistoinen und Ronkanen nach 45 gespielten Minuten auf 4:2. Der Stoff, aus dem Oberwasser gemacht ist. Erst recht, wenn nachfolgend erst Bonk und dann nahtlos Brincil auf die Strafbank mussten. Vier Minuten Überzahl-Zeit für den Anschluss also. Doch der mentale Verschleiß forderte nunmehr seinen Tribut, und mit Novotny fehlte nicht nur in diesen vier Minuten jemand, der den Knoten mit einer richtigen Fackel lösen konnte. Dafür drohte zum Ende der Überzahl gar eine Duplizität der Ereignisse der Vorwoche, als Azelius einen Konter zum möglichen 5:2 nur an die Latte hebt. Wir dezimieren uns dann 8 Minuten vor Ende ohne Folgen, außer dass es uns 2 Minuten Zeit raubt. Diese zwei Minuten bekommen wir nochmals zurück, als Azelius fünf Minuten vor Spielende reklamiert, aber wir finden bis zum Ende des Spiels keine Mittel mehr.

So ward die Entscheidung auf Sonntag vertagt, und das Momentum hatte sich auf die Berliner Seite davongestohlen. Unsereins fuhr zwei Stunden heim, haute sich aufs Ohr, und fuhr anschließend wieder zwei Stunden gen Hauptstadt zum

Playoff-Viertelfinale Spiel 3                                                                                                                                                                 BAT Berlin vs. MFBC Leipzig 7:4 (4:2,1:1,2:1)                                                                                                                                   Sonntag, 09.04.2017 – 16:00Uhr – Seelenbinderhalle, Berlin

Das dritte und entscheidende Spiel, zu dem Novotny und Schmidt den Samstagskader komplettierten, fing denkbar schlecht an, als Berlins Fredrik Azelius nach nur 21 gespielten Sekunden hinter Patrick Schmidt versenken konnte. Unglücklich abgefälscht, aber wer nicht schießt, der nicht gewinnt. Unsere Männer mussten wieder enorm viel Kraft investieren, um die Berliner Playoff-Mauer zu erklimmen. So konnte Jussi Talikka in Spielminute 10 nicht unverdient ausgleichen und kurz danach verteilten die Berliner in Form eines Eigentors das zweite Geschenk dieser Playoffserie. Geschenke bekommt jeder gern, jedoch schien es unsere Mannschaft eher zu lähmen als zu beflügeln, so dass eher die Berliner mit leichten Beinen und einem 4-2 aus ihrer Sicht in die Drittelpause gingen.

Als Fabio Witte nach 3:42min im zweiten Drittel das 5-2 markierte, konnten sich die Berliner auf das konzentrieren, was sie hervorragend beherrschen: einen Gegner in der eigenen Zone zur Verzweiflung bringen und ihr schnelles Konterspiel aufziehen. So tickte die Saison-Uhr gnadenlos schnell weiter ihrem Ende entgegen, ohne dass unsere Herren den Schlüssel zum Erfolg wiederfanden. Der Endstand 7-4 aus Berliner Sicht geht letztendlich vollkommen in Ordnung.

Machen wir, liebe Berliner, machen wir…

Persson: „Leider muss man anerkennen, dass die Berliner den Schwung aus der Liga mitnehmen konnten, eine solide taktische Leistung gebracht haben und letztendlich die Playoff-Tugenden Zusammenhalt und Kampf besser umgesetzt haben als wir. So gewinnt man wichtige Spiele. Glückwunsch nach Berlin und viel Erfolg!“

Nach 2015 hat es uns nun wieder in der ersten Playoff-Runde erwischt. Die unruhigen Spuren unserer Spiele im Jahr 2017 ließen sich dann also doch nicht durch einfaches Umlegen des Hebels in den Playoff-Modus verwischen, was zugegebenermaßen auch ein wenig zu einfach gewesen wäre.

Spielberichte:                                                                                                                                 https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=40c77cc9374d0cfcb4696d110bdd89f8                               https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=b33d61a243116e32766253a8d29f1c03

Highlightvideos: Folgen auf dem MFBC Youtube Channel

Und wie weiter? Hier mal zur allgemeinen Kenntnis der Rahmenspielplan 2017/2018:                 http://www.floorball.de/?wpfb_dl=252 

mfbc

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