Floorball, Damen Deutschland Pokal: Pink Ladies Münster – MFBC Grimma 0:15 (0:4, 0:4, 0:7)
Der Vorjahresfinalist MFBC Grimma hat am letzten Sonntag das Ticket für Chemnitz gebucht. Am 07./08.03.2015 werden sich neben den Grimmaerinnen noch Titelverteidiger UHC Sparkasse Weißenfels, SSF Dragons Bonn sowie SG ETV PiranHHas Hamburg /Wellingsbüttel die Ehre geben. Außer Bonn standen die anderen drei Teams bei der letzten Finalrunde auf der Insel Föhr bereits unter den letzten vier.
Die Wikingerinnen hatten dabei wenig Mühe, die Ladies mit einem deutlichen Ergebnis in die Schranken zu weisen. In einer kleinen Halle auf minimierten Spielfeld übernahmen die Gäste gleich das Kommando. Zwar galt es zuerst, sich an die schwierigen Bodenverhältnisse zu gewöhnen. Auf einer Art Linoleumfliesen bekam der kleine Ball schnell Fahrt. Aber als Charlotte Rüssel in der 5. Minuten den Torreigen eröffnete, gab es kein Halten mehr. Innerhalb von vier Minuten zogen die MFBC-Damen auf 4:0 davon. Insgesamt spielten die Grimmaerinnen über sechzig Minuten Pressing. Dabei kam die defensive Grundeinstellung des Heimteams dieser taktischen Variante entgegen. Im zweiten Drittel gab der seinen Head-Coach vertretende Marcus Linke allen Reservisten eine Einsatzchance. Es wurde in den Reihen munter getauscht. Wieder eröffnete Rüssel den Torreigen zu Beginn des Mitteldrittels. Um es vorweg zu nehmen, auch im Schlussdrittel netzte die Jüngste im Team bereist nach 22 Sekunden zum 9:0 ein. Mit drei Toren und einer Vorlage gehörte sie neben Anne-Marie Mietz (3/2) und Kapitänin Sonja Dietel (4/0) zu den besten Schützen.
Der Aufreger des zweiten Drittels war eine Fußverletzung von Stefanie Reinhardt, die aber die medizinische Abteilung schnell beheben konnte. Allerdings zog trotz oder gerade wegen der deutlichen Führung und Überlegenheit der Schlendrian ein. So konnte Goalie Alexandra Nickel die ersten leichten Bälle aufnehmen. Anstatt sich an die von Linke heraus gegebene taktische Linie zu halten, versuchten nun alle sich am Toreschießen. Dabei wurde die defensive Absicherung etwas vernachlässigt. Zwar versuchte Münster im Schlussdrittel eine offensivere Aufstellung, aber durch das schnelle Tor von Rüssel trat zunehmend eine Verunsicherung ein. Da Grimma das Tempo und den Druck hoch hielt, gelang dem Heimteam nicht mehr viel. Tor um Tor fiel, wobei sich auch Vanessa Weikum, Sabine Wagner, Virginia Leutelt und Lisa Merle Entelmann als Torschützen eintragen konnten. Die Pink Ladies verließen zunehmend die Kräfte, so dass es ein standesgemäßes Ergebnis ohne Gegentor wurde. Einige Einheimische sahen allerdings das Ergebnis als zu hoch an, „denn wenn sich die Pink Ladies mehr konzentriert hätten, wäre ein Ergebnis unter 10 Gegentore gerechtfertigt gewesen.“ Allerdings vergaß der geneigte Einheimische, dass das Ergebnis eher eine Zahl über 20 Tore auf Grimmaer und sicherlich auch 2 Tore auf dem Konto des Heimteams verdient hätte. Neben dem fünfzehn Mal im Netz zappelnden Ball, gab es reichlich Metalltreffer und weitere klare Einschussmöglichkeiten.
Letztendlich bleibt ein klarer Sieg als Muster ohne Wert für die Saison. Jetzt hoffen die Grimmaer Verantwortlichen auf etwas Losglück beim Finale in Chemnitz, denn mit der SG ETV PiranHHas Hamburg/Wellingsbüttel gilt es noch ein Hühnchen zu rupfen, wurde man 2012 im Halbfinale in Hamburg mit 1:4 arg gerupft. Aber die Norddeutschen mauserten sich seitdem zu einen der drei Großen im deutschen Damen-Floorball. Also kein leichter Gegner auf einen Weg ins Finale. Und das Finale ist das eigentliche Ziel Nummer 2 in der Saison, nachdem das Ticket als Ziel 1 dazu gebucht wurde. Und das Ziel Nummer 3 ist dann . . .
rk