Die MFBC-Damen starten am kommenden Samstag in die neue Saison. Sie werden in dieser Saison in der Verbandsliga Herren auflaufen. Damit manifestiert sich erneut die Tatsache, dass es dem Floorball Verband Deutschland nicht gelungen ist, dass vorhandene Potential im Damenbereich zu bündeln und in einer Damen-Bundesliga zusammenzuführen. Deutschlandweit gibt es ca. 12 – 15 Damen-Teams, die sicherlich auf sehr unterschiedlichem Niveau in irgendeinem gearteten Spielbetrieb agieren. Sicherlich könnte man mit den beiden Topteams der letzten beiden Jahre aus Grimma und Weißenfels gemeinsam mit Hamburg, Bonn, München/Kaufring, Dümpten sowie Berlin eine sehr interessante deutschlandweite Liga spielen. Allerdings geht man weiterhin den Weg, dass es nur im Pokal zu einem Aufeinandertreffen aller Damenteams aus Deutschland kommt.
Der Saisonauftakt ist auch der letzte Test vor dem Europapokalauftritt der Wikingerinnen in Lettland. Was als letzter Schliff gedacht war, gestaltet sich mit dem heutigen Tag als Suche nach einer schlagkräftigen Aufstellung für den internationalen Auftritt. In Harzegerode fehlen allein fünf Stammverteidigerinnen aus unterschiedlichen Gründen. Zwar kann Headcoach Ralf Kühne in Lettland wieder auf Susanne Straßburger, Susann Schiller, Stefanie Reinhardt sowie Lisa-Merle Entelmann zurückgreifen, auf seine Tochter Sophie muss er allerdings verzichten, da sich diese im letzten Testspiel vor der Saison eine schwere Knieverletzung zugezogen hat. Sie wird definitiv ausfallen. Auch Mannschaftskapitänin Sonja Dietel fällt verletzungsbedingt für Lettland aus.
Insofern dürften die Grimmaerinnen am kommenden Samstag vor einer schwierigen Aufgabe stehen. Zwar kann Kühne zur Spielstärke des Herrenteams aus Harzgerode wenig sagen, allerdings zeigt die Erfahrung der letzten Saison, dass das Spielen im männlichen Bereich eine erhöhte Physis erfordert. Dies nicht nur in der Zweikampfführung, sondern auch hinsichtlich der Laufbereitschaft. Im Wesentlichen sind die Herren auf ihren zwei Beinen schneller unterwegs als die Damen. Es wird demzufolge ein Test für das Defensiverhalten. Dabei spielt das Ergebnis am kommenden Samstag eine untergeordnete Rolle, meint Co-Trainer Marcus Linke. Es kommt darauf an, bestimmte Abläufe nochmals zu testen. Dabei macht sich das Fehlen der Stammverteidigerinnen sicherlich negativ bemerkbar. Für Kühne allerdings auch eine Chance für den Nachwuchs, sich zu beweisen. Neben dem Team aus Harzgerode spielen die Grimmaerinnnen in der Saison gegen die zweite Mannschaft des Bundesligisten des USV Halle, das Team vom Floorball Grizzlys Salzwedel sowie Partisan Connewitz.
Neben der Meisterschaftsrunde in der Verbandsliga wird Grimma in einer Serie Best of Three auch gegen den UHC Sparkasse Weißenfels das Heimrecht für das Entscheidungsspiel in den Play-Offs austragen. Beide Teams sind nach gegenwärtigem Stand für die Play-Offs um die deutsche Meisterschaft bereits gesetzt. Voraussichtlich am 22.11.2015 werden beide Teams in der Muldentalhalle erstmals in dieser Saison die Stöcke kreuzen. Zusätzlich gibt es einen Pokalwettbewerb mit gegenwärtig 10 Teams. Linke geht davon aus, dass die Auslosung am kommenden Wochenende während einer Bundesligapartie stattfindet. Dann werden die MFBC-Damen wissen, ob sie, wie all die Jahre zuvor, erneut in der ersten Runde eine weite Reise antreten müssen. Natürlich ist auch hier ein Duell gegen die Cat‘s aus Weißenfels oder die Piranhhas aus Hamburg denkbar.
rk
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