Grimma mit engagierter Defensivleistung

Verbandsliga Herren: USV TU Dresden II : MFBC Grimma 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)

Die entscheidenden Spiele für die MFBC Damen werfen ihre Schatten voraus. Schon in zwei Wochen findet in Dessau die Pokalendrunde statt. Und nach dem Pokal ist vor den Play-Offs um die Deutsche Meisterschaft, die sich dann nahtlos anschließt. Jedes Jahr finden die wichtigen Spiele gegen reine Damenteams im März und April statt. Bis man aber wieder auf diese trifft, gilt es sich in der Herren-Verbandsliga zu beweisen.

Starke Defensivleistung bringt knappes Ergebnis

Gegen die Reserve des Zweitbundesligisten des USV TU Dresden hatten die Grimmaerinnen von Beginn einen schweren Stand. Wie eigentlich bei jedem der Spiele in der Herrenverbandsliga. Die Herrenteams gehen als Favoritin ins Spiel und wollen sich toremäßig möglichst schadlos halten. Wichtig ist dabei für die Grimmaer Damen, von Beginn an eine konzentrierte Leistung auf die Platte zu bekommen und auch diese über 60 Minuten aufrechtzuerhalten. Dies gelang beim letzten Spiel gegen den SSV Heidenau im ersten Drittel nicht, welches dann auch prompt mit 0:7 verloren ging.

Dies sollte sich gegen die TU Dresden nicht wiederholen. Zwar musste man gleich zu Beginn des Spieles ein Gegentor hinnehmen, welches durchaus vermeidbar gewesen wäre. Eine schnelle Reaktion auf den freiliegenden Ball hätte die Situation in der Box entschärft. So kam allerdings ein Dresdner Spieler an den Ball und konnte diesen leicht zur Führung einschießen. Grimma musste in diesem Spiel auf einige Stammkräfte verzichten. Unter anderem fehlten mit Stefanie Reinhardt, Anne-Marie Mietz, Lena- Marie Lübker und Alexandra Kürth vier Spielerinnen, die gerade für das Offensivspiel enorm wichtig sind. Über die gesamten 60 Minuten zeigte sich deren Fehlen in der mangelnden Durchschlagskraft. In der Defensive stand man dagegen gut, auch wenn Dresden ein mehr an guten Chancen hatte.

Julia Bran im Tor der Muldestädterinnen

Gut für den MFBC, dass der Pekki-Ersatz im Grimmaer Tor, Julia Bran, einen sehr guten Tag erwischte. Diese vertrat die sich gerade Zuhause in Finnland aufhaltende Stammtorhüterin Pauliina Pekki sehr gut. Sie konnte das eine um das andere Mal mit guten Paraden die Abschlüsse der Dresdner vereiteln. Auch wenn die TU immer offensiver wurde, presste und versuchte, dass Grimmaer Aufbauspiel in deren eigenen Hälfte zu unterbinden, gelang es gerade ab dem zweiten Drittel immer besser, sich von hinten raus zu lösen. Die in der Drittelpause besprochenen Umstellungen im Falle des eigenen Ballbesitzes führten dazu, dass man die Bälle besser nach vorn spielen konnte. Dadurch ergab sich auch die eine oder andere Abschussmöglichkeit auf das Dresdner Tor. Allerdings blieben über die gesamte Spielzeit die herausgespielten Chancen ungenutzt. Und wenn man sich bereits eine gute Abschusschance erarbeitet hatte, wurde diese oftmals auch am Tor vorbei abgeschlossen. Insofern hatte der Dresdner Keeper weniger als von Grimmaer Seite gewünscht zu tun.

In der Defensive zeigte sich, dass die Rückkehr von Susann Schiller für die Mannschaft wichtig ist. Trotz fehlender Schnelligkeit machte sie dies durch ein gutes Stellungsspiel und ein gutes Auge wett. Zusammen mit Sonja Dietel bildete Schiller ein verlässliches Verteidigerduo.

Susann Schiller nach Babypause wieder im Einsatz

Das andere Verteidigerduo mit den tschechischen Spielerinnen Tereza Voláková und Dominika Kostelova stand ihnen in der Leistung nichts nach. Die drei Angriffsreihen mussten aufgrund des Fehlens einiger Akteure ergänzt oder neu zusammengestellt werden. Auch die eingesetzten jungen Spielerinnen kamen mit Verlauf der Spielzeit besser ins Spiel. Allerdings blieb die Angriffsauflösung das eine oder andere Mal auch aufgrund technischer Mängel bei der Ballannahme im Mittelfeld stecken. Hier bedarf es noch ein bisschen der Nachjustierung in den verbleibenden Trainingseinheiten, um mehr Sicherheit in das eigene Spiel zu bringen.

Der Höhepunkt des zweiten Drittels war eine Zweiminutenstrafe gegen Kostelova, die einen Angriff der Dresdner nur mit einem Stockschlag unterbinden konnte. Danach entspann sich eine sehr angeregte Diskussion mit dem Schiedsrichterduo, ob neben der Zweiminutenstrafe auch ein Penalty fällig wäre. Dies wurde den Dresdnern versagt. Die anschließende Unterzahlsituation spielte Grimma recht souverän herunter. Dresden fehlte es an Ideen, um hier zu einem Torerfolg zu kommen. Dafür entschädigte das zweite Dresdner Tor. Ein hoher Ball in die Grimmaer Box wurde volley ins Tor befördert. Insofern stand es nach knapp 46 Minuten 0:2.

Coach Kühne mit erhobenem Zeigenfinger – einige Dinge müssen bis zu den Damen-Playoffs noch verbessert werden

Festzustellen ist auch, dass mit Lauf der Spielzeit das Spiel immer nicklicher wurde. Man merkte es den Landeshauptstädtern an, dass sie mit dem eigenen Spiel und der Chancenverwertung nicht zufrieden waren. Allerdings kann man nur so gut spielen, wie es der Gegner zulässt. Und hier zeigte sich die Defensivstärke der MFBC Damen. Es hätte sicherlich auch eines härteren Durchgreifens des Schiedsrichterduos bedurft, um das Spiel zu beruhigen. Gerade die vielen Stockschläge auf beiden Seiten wären angezeigt gewesen, hier auch die eine oder andere Zweiminutenstrafe mehr auszusprechen. Dies hätte sicherlich Grimma mehr betroffen. Das hatte im Übrigen wieder mal seine Ursache darin, dass man in Spielsituationen und Zweikämpfen zu spät kommt, was auch mit den physischen Vorteilen der männlichen Gegnerschaft zusammenhing, die einfach schneller agieren und am Ball sind.

Am Ende bleiben ein verdienter Dresdner Erfolg und eine engagierte Leistung der etwas ersatzgeschwächt antretenden MFBC Damen zu konstatieren. Am kommenden Samstag findet dann die Generalprobe erneut gegen ein Dresdner Team statt. Dann treffen die Wikingerinnen auf die zweite Mannschaft der Igels Dresden. Und dann beginnt er, der Ernst des Floorballlebens . . .

rk

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