Floorball, Damen, Bundesliga:
Dümptener Füchse : MFBC Grimma 3:6 (1:0, 0:1, 2:5)
Dass die MFBC-Damen nach dem erfolgreichen Pokalauftritt gegen den UHC Sparkasse Weißenfels kein leichtes Spiel erwartet, hatte der Trainerstab bereits in den vorbereitenden Übungsstunden angemerkt. Am Ende stand dann besagter Arbeitssieg, den sich die Wikingerinnen mühsam ertrotzt haben. Mit schweren Beinen und müdem Kopf kommt man schwer auf Betriebstemperatur. Das konnte man im ersten Drittel des Spieles in Mühlheim an der Ruhr anschaulich bewundern. Grimma trat zwar mit drei Linien an, bekam trotz allem die sehr engagierten Füchsinnen im ersten Drittel überhaupt nicht in den Griff. Das junge Dümptener Team spielte aggressiv und mit hohem Laufaufwand. Der Laufaufwand stimmte auch bei den Gästen, aber war nicht ausreichend, um in die Zweikämpfe zu kommen. Daneben merkte man den Grimmaerinnen den Druck an, gewinnen zu müssen. Diese Kombination führte zu vielen mit unnötigen Abspielfehlern. Auch die technischen Fertigkeiten waren am Samstag lange in den Kleinbussen zurück geblieben, ja nicht besonders ausgeprägt. Immer wieder Ballverluste, weil dieser nicht vernünftig an bzw. mitgenommen wurde. Das führte zu der einen oder anderen guten Chance für die Heimmannschaft. Bereits in der 5. Minute führte aus einer solchen Unzulänglichkeit heraus ein Konter von Dümpten zur Führung. Jean Fischer im Grimmaer Kasten macht mit und so fand ein durchaus haltbaren Schuss seinen Weg.
Der frühe Rückstand brachte natürlich noch weniger Ruhe in die Aktionen der Gäste. Auch wenn diese die eine oder andere gute Chance hatten, so waren die Abschlüsse zu ungenau. Als Anne-Marie Mietz wegen Stockschlag eine 2-Minuten-Strafe absitzen musste, bestand für Dümpten die Möglichkeit die Führung auszubauen. Hier zeigte allerdings Grimma in der Unterzahl welches Potential in der Mannschaft steckt. Auch Goalie Jean Fischer konnte sich in der Unterzahl auszeichnen. Fischer zeigte sich dann im weiteren Spiel aufgeräumt und konnte durch gute Paraden glänzen. Im zweiten Drittel ging das Spiel weiter hin und her. Grimma agierte etwas ruhiger, so dass man das Gefühl gewann, dass sich der Spielverlauf zu Gunsten des MFBC verändert. Nunmehr stand das Spiel mit dem Ball mehr im Vordergrund und das führte zu einer Vielzahl von guten Abschüssen auf das Dümptener Gehäuse. Allerdings konnte Mietz erst kurz vor Ende des zweiten Drittels den Ausgleich herstellen (37.). Kurz zuvor hatte Ralf Kühne sich mit seinem Trainerstab beraten und auf zwei Linien umgestellt. Sofort gelang es, spielerisch noch mehr Akzente zu setzen.
Diese positive Wendung setzte sich dann im Schlussdrittel fort. Grimma blieb am Drücker, erarbeitete sich zuerst Chancen und dann erspielte man sich diese. Man hatte auch das Gefühl, dass Dümpten dem hohen Anfangstempo langsam Tribut zollen musste. Der MFBC spielte souveräner und reifer, ließ den Ball laufen und kam dadurch schnell zu Abschlüssen. Einen verdeckten Schuss von Lisa Glass konnte Daniela Strüngmann im Dümptener Tor nicht parieren. Keine freie Sicht und trotzdem die Grimmaer Führung (42.). Mit den Toren von Daniela Kolbe, Anna Götze und Charlotte Rüssel bekam Grimma das Spiel immer mehr in den Griff und siegte am Ende verdient mit 3 Toren Vorsprung. Floorball arbeiten kann man das nennen, was am Ende zu den drei Punkten führte.
Auch in diesem Spiel zeigt sich, dass gegenwärtig Kolbe die bessere Quote als Mietz vorzuweisen hat. Wie schon im Weißenfelsspiel konnte Kolbe zweimal Einnetzen. Kolbe on Fire, machte schnell die Runde. Allerdings weiß Kühne auch, dass gerade seine Offensivkräfte immer Mal mit Höhen und Tiefen zu kämpfen haben. Und Mietz ist immer für das Wichtige zuständig, wie am Samstag für den wichtigen Ausgleich. Es ist aber beruhigend, dass sich auch andere Spielerinnen in die Scorerliste eintragen. Gerade das Verteidigerpaar Lisa Glaß und Hannah Götze zeigt immer wieder seine Offensivstärke. Mit dem Sieg gegen Dümpten bleiben die Grimmaerinnen am deutschen Meister in der Tabelle dran.
Am kommenden Wochenende ist dann wieder Zeit für die Regionalliga Ost. Dort treffen die Wikingerinnen auf die SG Wernigerode/Chemnitz. Beide Teams stehen mit 9 Punkten an der Spitze der Regionalligatabelle. Dass die Spielgemeinschaft über viel Offensivqualität verfügt, kann man aus den 18 geschossenen Toren erkennen. Es wird sicherlich ein weiterer Prüfstein für den Leistungsstand der MFBC-Damen werden, denn die Spielgemeinschaft dürfte eine ähnliche Qualität wie Dümpten haben.