Floorball, Deutsche Meisterschaft Damen:
MFBC Grimma – UHC Sparkasse Weißenfels 5:7 (1:3, 3:1, 1:3)
Wer hätte das gedacht, dass es am Ende so spannend zugehen würde.
Im ersten Match um die Deutsche Meisterschaft bei den Damen sah es zu Beginn so aus, ob Grimma der Favorit wäre. Gute Defensivarbeit gepaart mit schnelle Kontern konnten die Zuschauer in der gut gefüllten Muldentalhalle vom MFBC bestaunen. Das erste Tor gelang allerdings dem Gast. Erst spät in der 14. Minute gelang Laura Hönicke der Führungstreffer, der eine Minute später durch Stefanie Reinhardt egalisiert wurde. Kurz vor Ende des ersten Drittels schwand auf Grimmaer Seite etwas die Konzentration. Und wie im Vorbericht geschrieben, die hohe Effektivität vor dem Tor zeichnet Weißenfels aus. Innerhalb von 45 Sekunden zog man mit 1:3 davon und nach dem Pfiff in die Kabine (19./20.)
Ein Schock für die Wikingerinnen? Durchaus, denn kampfbetont ging es in das zweite Drittel.Kapitänin Sabine Wagner klagte über einen zerbrochenen Stock und auch über die dazu gehörende Schiedsrichterentscheidung. Zwei Minuten wegen Stockschlags. Und der Kapitän auf der anderen Seite nutze dies. 1:4 durch Magdalena Tauchlitz und vielleicht schon die Vorentscheidung (24.).
Aber im Floorball ist alles möglich und Grimma fand danach mehr zu seinem Spiel. Es dauerte etwas, aber in der 29. Minute legte Wagner auf Anne-Marie Mietz ab und die traf zu zweiten Mal für den MFBC. Dann gab es zwei Strafen gegen Weißenfels, einmal wegen unkorrekten Abstand (32.) und einmal wegen wiederholten Vergehen (36.). Dies nutze Grimma ebenfalls aus. Beide Treffer erzielte Daniela Kolbe, damit ihre Torflaute in den letzten Spielen beendete. Ausgleich – Abpfiff des zweiten Abschnitts.
Vieles erschien möglich, zumal die Heimmannschaft eine gute Leistung ablieferte, die ihr so mancher nicht zugetraut hatte. 100 Sekunden war das Schlussdrittel alt, da schoss Sara Patzelt die Gäste wieder in Führung. Aber in diesen 100 Sekunden davor klingelte es gleich drei Mal am Metall des Tores von Nationaltorhüterin Indra Reck. Zuerst hat man kein Glück und dann kommt noch Pech hinzu. Oder einfach: Da war sie wieder die fehlende Effektivität vor dem Tor auf Grimmaer Seite. Leicht hätte da das Spiel eine andere Wendung nehmen können, obwohl Weißenfels gerade im Mitteldrittel einige Chancen ebenfalls liegen ließ. Nun rannte man wieder einem Rückstand hinterher. Die MFBC-Damen gaben nicht auf. Noch zu präsent war die Niederlage gegen Hamburg vor vier Wochen. Und in der 53. Minute war es wieder Mietz, die den Ausgleich erzielte. Dieses Resultat währte nur eine Minute, da hämmerte Katja Leonhardt einen Ball über die Maske von Alexandra Nickel in das Dreiangel. Da fehlten Nickel 5 cm an Größe, um diesen Ball zu erwischen.
Grimma schob sich vor, um die Gäste zeitig zu Abspielfehlern zu zwingen. Das gelang immer mal wieder, aber weitere Chancen waren trotz allem Mangelware oder eine Beute von Reck. Und Reck leitete mit einem sauberen Auswurf auf Patzelt die Entscheidung ein. Auf Grimmaer Seite verspekulierte sich Laura Nauman und schon war die Einschussmöglichkeit da. Tor in der 58. Minute. Grimmas Headcoach Ralf Kühne nahm eine Auszeit und es kam zum Spiel 5 gegen 6, in dem bei Ballbesitz Nickel aus dem Kasten ging. Leider war auch jetzt zählbares Mangelware. Am Ende stand ein knapper Sieg des Favoriten auf der Anzeigetafel.
Nun muss wirkliches Wunder her, wenn es am kommenden Wochenende zu einem Entscheidungsspiel kommen soll. Zuerst einmal treffen beide Teams am Samstag um 16.00 Uhr in der Weißenfelser Stadthalle aufeinander.
Wunder? Gibt es!
rk
Fotos: dieterkoch2016