MFBC Schkeuditz fightet sich dank BigPoints in die PlayOffs

MFBC Schkeuditz vs. Floor Fighters Chemnitz II 8:5 (4:1, 2:1, 2:3)

Nach 13 Spieltagen in der diesjährigen Regionalliga Ost Staffel für unsere Zweitvertretung aus Schkeuditz stand mehr oder minder fest, dass man aufgrund schwankender Leistungen über den gesamten Saisonverlauf hinweg einen möglichen Abstieg zwar abwenden konnte, die Chance auf eine PlayOff-Teilnahme – selbsterklärtes Saisonziel der Mannschaft – aber nur noch auf dem Papier existierte. Diese Abhängigkeit von Ergebnissen der Konkurrenz hatte man so unbedingt vermeiden wollen, die knappen 5:7-Niederlagen gegen die Tigers Magdeburg und Igels Dresden II zu Jahresbeginn hatten das Team um den alten und neuen Coach Felix Friedrich in diese missliche Lage gebracht. Da man nun am vergangenen Sonntag um 17.00 Uhr das letzte Duell aller Kontrahenten des 14. Spieltags auszutragen hatte, fielen die Blicke im Vorfeld unweigerlich nach Döbeln, wo sich die Ausgangslage entscheiden sollte:

Magdeburg (17 Punkte) mit den besten Karten den PlayOff-Rang 4 für sich zu beanspruchen – gerät gegen Tabellenschlusslicht UHC Döbeln (10 Punkte) völlig unerklärlich unter die Räder und muss nun selbst hoffen, dass die Red Devils Wernigerode II (15 Punkte) nicht gegen den USV TU Dresden (23 Punkte) siegen – tun sie nicht! Das bringt – ziemlich unerwartet – nun wieder unseren MFBC Schkeuditz (15 Punkte) ins Spiel, die plötzlich aus eigener Kraft mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Chemnitz (24 Punkte) zum Nutznießer avancieren können.

So ging es also in die Partie, in welcher Chemnitz II, mit voller Kapelle und 3 spielstarken Reihen angereist, zur Verteidigung des 2. Tabellenranges antrat. Angeführt von Kapitän Max Schulemann wollte das Team beweisen, dass man in dieser Liga bestehen kann und vor allem will.

Mit der Maßgabe – die über die vorherigen 13 Spieltage mit viel Finesse verpackten Einladungen für die gegnerische Offensive dieses eine und entscheidende Mal auf ein Minimum zu reduzieren, begannen die Schkeuditzer zurückgezogen und konzentriert. In Sachen Zweikampfführung zeigte sich bereits früh, dass dieses Duell körperliche Höchstleistung erfordern würde. Umso genügsamer war die Erkenntnis, dass unsere Mannen dafür bereit schienen und die kombinationssicheren Gegner ein ums andere Mal mit Cleverness und Härte den Weg zu Erik Freund im Schkeuditzer Tor verteidigten. Nach einem Abspielfehler der Chemnitzer Defense konnte Peter Dietel zentral zum 1:0 versenken. Tom Blochwitz jagt den Ball nach einem weiteren abgefangenen Ball im Alleingang in die Maschen – nur kurze Zeit später sorgt Tim Hoidis mit gezieltem Schlagschuss für die überraschende – aber nicht unverdiente – 3:0 Führung. Als sich dann auch Bundesligaleihgabe Moritz Götze sehr spielfreudig zeigte und im richtigen Moment den Rebound Wieczoreks verwertete – musste Chemnitz sich kräftig schütteln. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle gesetzten Ziele des MFBC Teams mit Bravour erfüllt, aber dann zeigte sie sich wieder in voller Blüte – die „Komm-macht-ihr-auch-mal-eins“-Leichtsinn. Unbedrängtes Dribbling vors eigene Tor, 3 Gegner sagen Danke fürs Bällchen – 4:1 – Pause.

Natürlich sollte dies als einmaliger Ausrutscher in den noch anstehenden 40 Spielminuten gelten, um die zufriedenstellende Führung gegen die Torgefährlichkeit der Gegner nicht zu gefährden – so der Plan. Der hielt dann exakt 11 Sekunden im zweiten Drittel stand – Ballverlust in eigener Ecke, keine Absicherung im Slot – 4:2 – Haareraufen, Zusammenraufen, weiter. Die Antwort lautete Hoidis in Tennisspieler-Vorhand-Slice Manier von der Grundlinie Richtung Tor und Treffer vom Youngster Felix Kroner – ohne Firlefanz, einfach direkt ins Netz geschoben – äußerst nett. Chemnitz übernahm nun das Zepter und bemühte sich tunlichst die eigene Power aufs Parkett zu bringen. Doch auch wenn die überwiegend tadellose Defense der Schkeuditzer mal eine Lücke offenbarte, zeigte Erik Freund im Tor, dass er in Topform nicht zu überwinden ist. Dass sonst so vermisste Spielglück spielte in der 34. Minute mal in die MFBC-Karten, Angriff über links – Pass in den hohen Slot – Schlenzschuss Dietel – weit vorbei, aber an die Schulter eines blau-weißen Verteidigers – Tor! Mit 6:2 und einem guten Gefühl geht’s in die letzte Pause.

Mit dem Wissen, dass dies die Phase sein wird, mit der sich unsere Jungs zu häufig schwer tun, stimmt Coach Friedrich noch einmal alle darauf ein auch auf unkonventionelle Klärungsaktionen zurückzugreifen. Der 3. Black-Out folgte unweigerlich – Goalieableger zum Gegner – Gegentor. Die Frage, ob man erneut auf der Zielgeraden scheitern wird, beantwortet Perry Saß nach Vorlage von Oliver Schreiber. Weil es aber eventuell doch zu unspektakulär sei, brilliert Hoidis mit Gastgeschenk Nummer 4 und legt dem freistehenden Gegner auf- 7:4 und noch 12 Minuten auf der Uhr. Schkeuditz übersteht eine zweiminütige Überzahlsituation und kassiert nur 5 Sekunden später ebenfalls ein „Schulter-Eigentor“ – nur noch 7:5. Aber das Team kippt nicht, härtet die weichen Knie dieses Mal erfolgreich und alle Akteure – allen voran Goalie Freund – geben defensiv ihr Bestes, um den Angriffsbemühungen der Floor Fighters Einhalt zu gebieten. Hoidis staubt volley ab, erkämpft die 3-Tore-Führung zurück. Dabei bleibt es – das Team sammelt Selbstvertrauen und zieht auf den letzten Drücker in die PlayOffs ein.

Die im Sommer von David Schleese begonnene und vom Gespann Friedrich-Schulemann-Hoidis fortgeführte Arbeit mit diesem Team, gespickt aus zahlreichen U17-Jungs und vereinzelten Veteranen sowie Bundesligaleihgaben, ist nach 14 Spieltagen versöhnlich geendet. Der künftige Kern des Teams ist noch nicht volljährig und weist unterdessen große Fortschritte spielerischer und körperlicher Natur vor. Ob und wie lange die alte Brigade noch vorangehen wird, ist offen – aber Fakt ist: dieses Team ist trotz Auf-und-Ab an seinen Aufgaben gewachsen. Das kann und muss sie nun am kommenden Wochenende in Berlin zeigen – die Playoffs werden in diesem Jahr mit dem Floorballverband Berlin/Brandenburg durchgeführt, wo der MFBC Schkeuditz im Viertelfinale auf den FBC Potsdam oder die Laikas Berlin treffen wird.

Fotos: mfbc (Archiv)

pd

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