Niederlage in Berlin

Im ersten Auswärtsspiel der Saison kostete unser Team zum ersten Mal den bitteren Geschmack der Niederlage.
Knapp mit 7:8 ging die Partie gegen den gastgebenden BAT Berlin am Sonnabend Nachmittag in der Berliner Max-Schmeling-Halle verloren. Dabei war im Vorfeld und zu Beginn der Partie zunächst Kontinuität angesagt.

Unser Trainergespann reiste exakt mit dem 19-köpfigen Kader nach Berlin, welcher für den Auftakterfolg gegen Kaufering verantwortlich zeichnete, und begann die Partie mit den personell identischen drei Reihen aus der Auftaktpartie.

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Stanislav Kanta trifft zum 2:1

Hätte Atte Ronkanens Zuspiel Aku Leino nun noch 7 Sekunden früher gefunden, wäre es beinahe unheimlich geworden. So erzielte Leino nach 2:52min im ersten Drittel unser 1:0 (Zur Erinnerung: gegen Kaufering traf die Kombi nach 2:45min). Doch damit beginnen wir auch schon, den Pfad der Kontinuität langsam wieder zu verlassen, agierte doch unser Team nachfolgend eine Spur fehlerbehafteter und fahriger als noch im ersten Match. So kam Berlin mit zunehmender Spieldauer vermehrt in Abschlusssituationen, lies jedoch zunächst die Zielgenauigkeit vermissen, bzw. scheiterte an Patrick Schmidt. In der 11.Spielminute glich dann Jan Kratochvil per Penalty zum 1:1 aus. Schmidt bestritt ebenso wie die komplette Leipziger Bank vehement die regelkonforme Ausführung, der Treffer wurde indes als regulär erzielt anerkannt. Konnte Stanislav Kanta keine drei Spielminuten später einen konsequent gelaufenen Leipziger Konter auf Pass von Ronkanen noch zum 2:1 veredeln, war es dann mit der Leipziger Herrlichkeit endgültig vorbei. Ab der 14.Spielminute befand man sich aufgrund dreier geahndeter Vergehen bis Drittelende nahezu ausschließlich in Unterzahl, davon eine Minute gar im erfolgreichen Abwehrspiel 3 gegen 5. Offensivakzente bleiben in diesen Konstellationen naturgemäß eher Mangelware, so das der Erfolg darin bestand, die Führung bis zum Drittelende zu verteidigen.

Drittel 2 begannen dann beide Teams zunächst abwartend, ehe sich unsere Mannschaft nach gespielten 4:17min erneut in Unterzahl wiederfand. Diese war eigentlich bereits unbeschadet überstanden, doch nutzte Kristaps Vaicis einen kurzen Moment der Unkonzentriertheit mit Erreichen der Leipziger Vollzähligkeit noch zum ärgerlichen Ausgleich. Der Spielstand hielt exakt drei Spielminuten. Nach 9:18min konnte Peter Dietel auf Assist von Leino noch. -und letztmals zur Leipziger Führung stellen: 3:2. Es folgten die wohl entscheidenden Szenen der Partie. „Hier habe man den Focus verloren.“, so ein aufgewühlter Dix Friedrich anschließend. Was war passiert? Im Bemühen den erneuten Ausgleich durch Vaicis nach 13:29min zu verhindern, erhielt Atte Ronkanen einen Schlag aufs Bein, humpelte anschließend vom Feld, warf dabei den Schläger  ohne niedere Absichten über die Bande und lies sich zur Behandlung auf dem Boden nieder. Die Unparteiischen werteten dies als unsportliches Verhalten, und belegten Ronkanen mit einer 10-Minuten-Strafe. Dies zwang Friedrich und Persson umzustellen. Man beorderte Teemu Ahokas in Reihe 1 und bestritt die Partie von diesem Zeitpunkt an mit nur noch zwei Linien. „Ein Fehler.“, befand Friedrich nach der Partie selbstkritisch, „Reihe 3 hat bis dato einen super Job gemacht.“. Doch weiter in der Chronologie des Spiels. In der 15.Spielminute des zweiten Drittels folgte auf kumulierte 18 Leipziger Strafminuten die erste 2 Minuten-Strafe für die Gastgeber. Im folgenden 4 gegen 4 gelang Berlin durch Kratochvil die erstmalige Führung: 3:4 aus Sicht der Leipziger. Die folgende Leipziger Überzahl nutzte Teemu Ahokas mit seinem ersten Saisontreffer auf Pass von Leino in letzter Sekunde zum Ausgleich. 37 Sekunden vor Drittelende brachte Helge Heitmann Berlin wieder in Front. Mit einem 4:5 Rückstand nach einem turbulenten 2.Drittel ging es in die letzte Pause.

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Teemu Ahokas (Goal) und Jonas Alex (Assist) nach dem Tor zum 5:7.

Das letzte Drittel begann mit einem psychologisch ungünstigen schnellen Torerfolg der Berliner. Christian Keil erhöhte nach 36 Sekunden zum 6:4 für die Berliner. Nachfolgend fand unser Team zunächst keine Mittel gegen die Berliner Defensive. Je eine weitere Strafe auf beiden Seiten verebbte wirkungslos. Der nächste Aufreger folgte in der 10.Spielminute dieses letzten Drittels, diesmal mit vorentscheidenden Charakter. Patrick Schmidt klärt weit aus seinem Kasten per Fuß, kollidiert im zurücklaufen mit einem Berliner und geht zu Boden. Lukas Brockmann nutzt die Situation zum 7:4 für Berlin in den leeren Leipziger Kasten. Patrick Schmidt kann die Partie verletzungsbedingt nicht fortsetzen, so das Pavel Lubentsov zu seinem ersten Einsatz in der 1.Bundesliga kommt. Auszeichnen kann er sich im nachfolgenden Leipziger Anrennen auf den Berliner Kasten zunächst nicht. Berlin steht tief, Leipzig spielt, und trifft. Ahokas mit seinem zweiten Treffer auf Assist von Youngster Jonas Alex. Ronkanen darf auch wieder mitspielen, Assist von Dietel, nur noch 6:7 gegen uns, gespielt waren 13:03min im entscheidenden Durchgang. Es passte zur Dramaturgie des Spiels, das nur 19 Sekunden später ein an sich harmloser Ball derart unglücklich abgefälscht wurde, das er dem bis dato beschäftigungslosen Pavel Lubentsov durch die „Hosenträger“ flutschte, 6:8. In den Schlussminuten dann das übliche Prozedere. Eine Strafe für Berlin, gute zwei Minuten vor Spielende, konnte auch im zwischenzeitlichen 6:4 Überzahlspiel (Lubentsov war aus dem Kasten) nicht genutzt werden. Zu hektisch die Leipziger Bemühungen, zu aufopferungsvoll die Berliner Defensiv-Arbeit. So blieb Atte Ronkanen lediglich per erfolgreich verwandelten Penalty 5 Sekunden vor Spielende Ergebniskosmetik vorbehalten. Berlin machte weniger Fehler, erspielte sich mehr Chancen, und gewann somit verdient. In der Beurteilung mach strittiger Situation im Laufe der Partie mag man jedoch geteilter Meinung sein.

Nun heißt es die Köpfe frei zu bekommen, die vielen Blessuren aus dem Spiel zu kurieren, und das Team auf den kommenden Doppel-Heimspieltag vorzubereiten. Die Gegner sind am Samstag Bundesliga-Neuling SSF Dragons Bonn, und am Sonntag die Konditionswunder vom TV Lilienthal. Bully ist jeweils um 15:00 Uhr in der Jahn-Sporthalle in Liebertwolkwitz.

Atte Ronkanen (2/2), André Mühle, Stanislav Kanta (1/0), [C] Matthias Böthgen, Teemu Samuli Ahokas (2/0), Jonas Alex (0/1), Aku Juhani Leino (1/2), Toni Smeilus, Marco Gühlke, Max Patzold, Torsten Harnisch, René Röder, [T] Patrick Schmidt, Hannes Naumann, Peter Dietel (1/1), [T] Pavel Lubentsov, Max Schulemann, Daniel Luderer, Wenzel Flemmig

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Fotos: Luisa Mocker

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