Drei Auswärtspartien hat unser Herren-Bundesligateam in 2016 nun noch zu spielen, dann ist die „Hinrunde“ auch schon wieder Floorball-Geschichte. Warum die Anführungszeichen? Weil die windschiefe Bundesliga-Tabelle nur die verkorksten Spieltagsansetzungen, und mithin die ansetzungstechnisch ebenso komplett verkorkste „Hinrunde“ widerspiegelt. Was mit einem Wasserschaden in Schriesheim am ersten Spieltag begann, pflanzt sich nun fort (EFC, WM etc.pp.) und nur der liebe Herrgott weiß, wann wir mal wieder eine begradigte Tabelle zu sehen bekommen. Und wer eine „Hinrunden“-Partie gegen Kaufering vermisst: Beide Partien finden Mitte Februar nächsten Jahres binnen einer Woche statt. So können wir uns also jedweden Blick auf die Tabelle noch eine ganze Weile sparen, und gehen jedem Ärger aus dem Weg, wenn wir die anstehenden Spiele peu à peu einfach erst mal nur gewinnen.
Dazu hat man am kommenden Samstag die nächste Gelegenheit, wenn um 18:00Uhr in der Hamburger Sporthalle Hoheluft die Partie gegen den ETV Piranhhas Hamburg ansteht. Und Hamburg überrascht in dieser noch jungen Saison in mehrfacher Hinsicht. Gingen die (nach eigener Aussage) stets hungrigen Piranhhas in der Vergangenheit oft genug mit leeren Mägen aus den Spieltagen, sieht das Bild nun ein wenig anders aus. Nach Anlaufschwierigkeiten im ersten Heimspiel gegen Kaufering (5:7), gab`s drei volle Erfolge. Ein 7:3 ebenfalls daheim gegen Wernigerode ließ zunächst aufhorchen. Dem folgten am letzten Wochenende ein 6:4 in Chemnitz, sowie ein 6:3 bei Aufsteiger Bremen, was sich nach grundsolider und stabiler Floorball-Arbeit anhört. Sucht man nach den Ursachen des Aufschwungs, landet man zwangsläufig zuerst bei Mike Dietz. Die Rückkehr des Nationalkeepers verleiht zunächst defensive Stabilität (nur 17 Gegentore in 4 Partien), und vorne, Achtung: Trommelwirbel plus Dschingderassa Bumm, hat nun auch in Hamburg die lange verteufelte Internationalität Einzug gehalten. Mit Koivisto und Heikkinen stehen zwei Finnen in der internen Scorerliste auf den Plätzen 1 und 3, und mit Shin Kato auf Platz 5 hat man sogar ein Alleinstellungsmerkmal aus dem Land der aufgehenden Sonne vorzuweisen.Klingt alles recht spannend und bereichernd, und schreit förmlich danach, mal einem ordentlichen Stresstest unterzogen zu werden. Und an der Stelle kommen nun wir ins (zum) Spiel.
Ähnlich den Gastgebern funktionieren wir derzeit. Dabei scheint es irgendwie unerheblich, wer bei uns gerade auf dem Feld steht. Aus der Not, dass es uns aus tausenderlei Gründen natürlich wieder nicht gelingen wird, im Saisonverlauf drei personell stabile Reihen einzuspielen, macht man eine Tugend, indem man das System über alles stellt. Das ist zumindest solange recht interessant, solange die Überraschungsmomente aus der Unberechenbarkeit greifen, und man damit erfolgreich ist. Wozu es am Ende langt, bleibt über den kommenden Samstag hinaus abzuwarten.
mfbc
Foto im Text: Johannes Wascke