Schade Grimma – Niederlage erst in Overtime

Floorball, Regionalliga:
UHC Sparkasse Weißenfels –    MFBC Grimma                 5:4 (1:1, 2:0, 1:3, 1:0)

Am Samstag stand in der Stadthalle Weißenfels der zweite Vergleich zwischen den Dauerrivalen an. Weißenfels gegen Grimma elektrisiert die Fanlager beider Städte immer wieder auf das Neue. Für den Grimmaer Headcoach Ralf Kühne ein wichtiger Test, um den Stand der Vorbereitung auf die kommenden Höhepunkte zu überprüfen. Da die Cats mit allen Frauen an Bord waren, schon mehr als nur eine Standortbestimmung. War man im davor liegenden Spiel, auch auf Grund der dabei noch nicht vorhandenen Spielpraxis, dem deutschen Meister in Spielanlage und Chancenverwertung noch klar unterlegen, sollte jetzt ein Fortschritt erkennbar werden. Und er wurde erkennbar. Der Grimmaer Trainerstab musste mit Lisa Merle Entelmann und Sabine Wagner erfahrene Stammkräfte verzichten. Da Weißenfels den Test eines veränderten Spielsystems auf ihrer Internetseite angedeutet hatte, nahmen Kühne und Co-Trainerin Silke Unger auf den erhöhten Zuschauerränge Platz und Co-Trainer Marcus Linke übernahm bis zu zur 10. Minute das Zepter an der Bank. Man habe einiges gesehen, meinte Kühne zum Ergebnis seines Ausfluges auf die Zuschauerränge. Da Unger weiter von oben beobachtete, füllten die Erkenntnisse des Spiels einige Seiten im kleinen  Notizblock von Unger.

Im Spiel neutralisierten sich beide Teams zu Beginn und Weißenfels fand eher zu seinem Spiel. Grimma agierte zu Beginn etwas nervös. Aber mit dem Lauf des ersten Drittels fand man sich besser zurecht. Gerade die zweite Linie machte Druck auf das Tor von Nationaltorhüterin Indra Reck. Da auch die Grimmaer Torfrau Alexandra Nickel einen guten Tag erwischte, konnte beide Teams nichts Verwertbares vorweisen. Kühne setzte in Linie zwei mit Fanny Gatzke und Sonja Dietel die beiden etatmäßigen Center im Sturm ein, was sich als kluger Schachzug erwies. Dafür nahm eine Nachwuchsspielerin die Centerposition ein. Was Vanessa Weikum in diesem Spiel anbot, lässt auf mehr in der Zukunft hoffen.  Wie schon die Spiele zuvor Sarah Hecht als Verteidigerin, zeigte Weikum gute Ansätze in dieser Linie auch in Zukunft die Centerrolle ausfüllen zu können. Mit Weikum, Hecht und Charlotte Rüssel verfügt auch Grimma über einen guten Nachwuchs, der schon jetzt viele Spielminuten auf dem Feld stand.

Den ersten Punkt setze dann auch die Kombination Gatzke und Dietel, die Grimma in der 15. Minute in Front schossen. Die Führung glich Horn in der 19. Minute mit einem Fernschuss aus, der nicht unhaltbar schien. Im zweiten Abschnitt steigerten sich die Gäste spielerisch und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Die Tore schoss aber Weißenfels in der 10. Und in der 18. Minute. Gerade das 3:1 entsprang einem Überzahlspiel der Cats, nachdem Anne-Marie Mietz zu Unrecht wegen Stoßens auf der Strafbank für zwei Minute Platz nehmen musste. Grimma nahm sich für das Schlussdrittel vor, das Ergebnis noch zu verbessern.  Man hatte dafür schon im Mittelabschnitt ausreichende Chance, dabei durch Sophie Kühne und Dietel zwei Metalltreffer, die leider nicht den Weg ins Tor fanden. Der letzte Abschnitt brachte die Fanseele auf beiden Seiten zum Kochen. In der 45. Minute musste Lisa Hansel ebenfalls wegen Stoßens für fünf Minuten auf die Strafbank.  Die Grimmaer Überzahlreihe übernahm das Zepter und konnte Mietz (46.) sowie Dietel (48.) den Ausgleich erzielen. Jetzt stand das Spiel auf Messers Schneide. Wer das nächste Tor erzielt gewinnt. Grimma musste verletzungsbedingt Stammverteidigerin Stefanie Reinhardt ersetzen. Rüssel sprang ein und machte wie zuvor schon als Stürmerin ein gutes Match in der Defensive. Und Mietz schoss den Ball erneut ans Metall. Dafür machten die Saalestädterinnen in der 57. Minute durch Laura Neumann den vierten Treffer. Dem ging ein unnötiger Ballverlust in der eigenen rechten Ecke voraus. Aber für Grimma war das nicht das Ende des Spiels. Die Wikingerinnen wollten den Ausgleich. Kurz vor Ende des Spiels drücke Mietz den Ball in einem Gewusel an Beinen und Stöcke über die Linie. Sudden Death hieß die Fortsetzung der Handlung. Auch jetzt ging es ohne Abtasten weiter. Beide Teams schienen überzeugt, dass sie am Ende das eine Tor mehr auf der Habenseite aufweisen werden. Zuletzt hatten beide Teams jeweils ein Spiel in der Overtime gewonnen. In der 3. Minute der Nachspielzeit pfiff das Schiedsrichtergespann einen hohen Stock unmittelbar vor dem Grimmaer Tor. Ob berechtigt oder nicht, in jedem Fall eine Grenzentscheidung. Und wie in dem Spiel davor war es die eine Standartsituation, die das Spiel entschied. Der Ball auf die linke Grimmaer Seite gelegt und Sarah Patzelt macht das Tor für Weißenfels, nur ungenügend begleitet durch Rüssel. Schade Grimma. Kühne meinte am Ende des Tages, eine deutlich Steigerung seiner Mädels ausgemacht zu haben. Dieser Einschätzung kann man sich nur anschließen. Und er habe viele Erkenntnisse mitnehmen können, vor allem was sein Team betrifft, schätzte er zudem ein.

Damit wird Grimma in den Playoffs zuerst zu Hause antreten und muss im Halbfinale und eine möglichen Finale das entscheidende dritte Match fern der Heimat bestreiten.  Am 1. März 2015 treffen beide Mannschaft, eine Woche vor der Pokalendrunde Final4, in Grimma erneut aufeinander.

Auf dem Feld zwar Gegner aber in Sachen Damen-Floorball Partner. Beide Teams werden im Januar 2015 zu einer Konferenz zur Zukunft des Damen-Floorballs in Weißenfels einladen. Man hofft dabei, zuerst Akzente zur Stärkung der Region Ost setzen zu können. Und hofft zudem, dass sich der Süden mit den Teams aus München und Kaufering daran beteiligt.

MFBC:
Alexandra Nickel(T), Sophie Kühne, Lisa Glaß, Lena-Marie Lübker, Anne-Marie Mietz, Daniela Kolbe, Susanne Straßburger, Stefanie Reinhardt, Vanessa Weikum, Sonja Dietel (K), Charlotte Rüssel, Mariana Döring, Sarah Hecht, Tina Lohrmann, Virginia Leutelt

rk

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