Strafenflut kostet Viertelfinaleinzug

Der Traum vom Überwintern im Stena Line Pokal wurde von den Red Devils am vergangenen Sonntag vor eigenem Publikum jäh zerstört. Mit einer krachenden 7:13 Niederlage beendet der MFBC Leipzig somit das Floorball-Jahr 2016 und ist nun gefragt, im neuen Jahr den Reset-Knopf zu finden und in der Bundesliga kein Zweifel am Erreichen der PlayOffs zu lassen.

Sportfreund Kantanen versemmelt einen Penalty

Der Blick in die Sporthalle am Rabet versprach am Sonntag eigentlich viel Gutes – eine volle Spielerbank auf Seiten der Gastgeber stand einer komprimierten Devils-Mannschaft gegenüber. Die Qualität war auf beiden Seiten gegeben und ein spannendes Spiel war bereits lang im Vornherein prognostiziert wurden. Interessant war vor allem, dass Youngster Svenson Hoppe in seinem ersten Einsatz für das Bundesligateam gleich in Linie 1 an der Seite von Routinier Lukás Hrubý aktiv wurde – und er zeigte als einer der wenigen Leipziger ein Debut der Extraklasse. Gemeinsam mit Combacker Weidemann und dank der Genesung von Hannes Naumann stand man auch wieder mit ausreichend Verteidigern an der Bank, so dass Coach Persson endlich wieder mit drei Reihen agieren konnte.

Sportfreund Kyllönen machte zwei Buden

Der MFBC kann aber einfach derartig lange Spielpause von über einem Monat traditionell nicht wirklich positiv für sich nutzen, bereits nach 8 gespielten Spielminuten sah man sich mit 0:3 in Rückstand. Goalie Pavel Lubentsov schien dabei ziemlich unglücklich – denn so richtig hatte er sich bis dahin nicht auszeichnen können. Zu einfach kombinierten sich die Devils durch die Defensivreihen. Der MFBC schien sich in der Folge allerdings wieder gefangen zu haben und erzielte in Person von Stanislav Kanta und Atte Ronkanen in der 10. und 12. Minute den Anschluss. Zu diesem Zeitpunkt sahen dann auch die zahlreich anwesenden Zuschauer ein überaus interessantes, laufintensives Spiel mit beidseitigen Chancen und so ging es ohne weiteren Treffer und mit dem verletzungsbedingten Verlust von Offensivkraft Eric Kindler in die erste Pause.

Dann nahm das Unheil seinen Lauf – Coach Persson und sein Co Danny Weißwange hatten anscheinend derart viel mit ihrem Team zu bereden, dass die versammelte Mannschaft gefühlte 5 Minuten zu spät aus der Kabine zum Wiederanpfiff erschienen. Folgerichtig entschieden die Unparteiischen auf Zeitstrafe und diese Trödelei sorgte dann umgehend für das 2:4 für die Gäste durch Krupicka. Kurz geschüttelt, stabilisierte sich der MFBC erneut und kämpfte sich durch einen sehenswerten Treffer durch Hrubý wieder heran (25.). Wernigerode zeigte allerdings im Stile einer routinierten Mannschaft, was sie davon hielten – Nichts! Wenige Sekunden später ließ Kuittinen erneut Lubentsov den Ball aus dem Netz sammeln – Patzold wiederum machte es ihm gleich und schoss das 4:5 in der 26. Minute. Die Zweikampfführung wurde härter – ein leichter Stockschlag von Felix Linke und das folgende Unterzahlspiel blieb zwar noch folgenlos, dann aber folgte die „Show“ des Tomas Novotný, welcher völlig übermotiviert seinen Gegenspieler im vollen Sprint aus der Halle beförderte. Die berechtigte Quittung war eine wohl spielentscheidende 5-minütige Unterzahl für die sich erst Kyllönen (37.) und später in doppelter Überzahl (Patzold gesellte sich zu Novotný auf die Strafbank) auch Krupicka (41.) bedankten. Kanta war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verletzungsbedingt nicht mehr im Spiel.

Man sah die Felle davonschwimmen und Wernigerode hatte an diesem Tag einfach seine spielerische Qualität derart treffsicher aufs Parkett bringen können, dass der MFBC teilweise hilflos schien. Auch wenn das Spiel bei Vollzähligkeit doch eher danach aussah, als wäre die MFBC-Spielidee die gewinnbringendere, so brachen die vielen unnötigen Strafen uns das Genick. Ronkanen (41. & 58.) und Gühlke (47.) konnten zwar noch drei weitere Treffer für den MFBC erzielen, die sechs (!) weiteren Tore der Gäste waren schlichtweg genial herausgespielt und attestierten die hohe Effektivität mit der die Red Devils ans Werk gingen.

Der Endstand von 7:13 mag zu hoch klingen, die eigene Leistung aufgrund mangelnder Konzentration (der berüchtigte Schritt zu spät) aber verdiente in der Tat diese Differenz von sechs Treffern.

Unterm Weihnachtsbaum wird nunmehr erneut keine Eintrittskarte für das Viertelfinale zu finden sein, schade, denn ein erfolgreiches Abschneiden in diesem Wettbewerb wäre durchaus ein wünschenswertes Ereignis gewesen.

Die „The Friendly S2wede“ Best-Player Auszeichnungen verdienten sich diesmal Dauerläufer Marco Gühlke aus den Reihen der Gastgeber und Krake Kristian Krogius vom Siegerteam.

Mattias Persson gibt sich abschließend kämpferisch: „Wir befinden uns seit einigen Wochen in einem Tief. Wir als Trainerstab wissen aber um die Qualität unserer Mannschaft. 13 Gegentore werden Zündstoff genug sein, um eine Gegenreaktion auszulösen. Wir kommen zurück!“

Damit verbleiben wir an dieser Stelle mit den besten Wünschen für die bevorstehenden Feiertage.

pd

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