Am vergangenen Wochenende fand vor heimischem Publikum (in Schkeuditz) die deutsche Meisterschaft der U14w statt. Die letzten Wochen wurde nochmals hart gearbeitet, um allen Beteiligten eine würdige Veranstaltung zu bieten – war es doch die erste DM in dieser Altersklasse seither.
Qualifiziert hatten sich neben den Ostteams (Leipzig, Wernigerode, Weißenfels, SG Elster/Landsberg und Quedlinburg) auch Sedelsberg aus dem Norden sowie München und Kaufering aus dem Süden. Somit wurde in zwei Gruppen á vier Teams die Vorrunde am Samstag bestritten, wobei diese auf zwei Feldern parallel gespielt wurde.
Gleich in einer der ersten beiden Partien war Leipzig gefragt. Neben dem dortigen Gegner (der SG Elster/Landsberg) traf man dann noch auf die Unbekannten Sedelsberg und München. Ein wenig orakelnd wiesen die Coaches Czerny und Stötzner ihre Schützlinge darauf hin, dass dieses Spiel wohl schon entscheidend sein würde für den Einzug ins Halbfinale und ermahnten zu Wachsamkeit.
Ein wenig träge kamen die Gastgeberinnen ins Spiel – stand es doch in der vierten Minute 0:1 gegen sie und zur Halbzeit lediglich 1:1. Doch dann schlugen die Leipzigerinnen durch Tore von Lucy Sandner (2), Kim Käseberg (2), Marlen Kretzschmar (2) und Sara Mattheis (1) ordentlich zu und konnten auf 8:1 davon ziehen, ehe die SG noch einen Treffer erzielen konnte. Am Ende stand – durch noch ein Tor von Virginia Kunkel – ein deutlicher 9:2-Sieg zu Buche.
Im zweiten Vorrundenspiel traf man auf Stern München. Diese wurden zuvor von Sedelsberg deutlich zweistellig vom Platz gefegt. In diesem Spiel wollte man vor allem auch den jüngeren Spielerinnen die Chance geben, sich zu beweisen. Und die kleine Mi Lan Le tat das dann auch mit einem schönen Treffer. Zuvor brachte Luisa Heuschkel das Team mit einem Hattrick zur Halbzeit mit 3:0 in Führung. Kapitänin Marlen Kretzschmar und Kim Käseberg erhöhten dann auf 5:0, ehe eben Mi zu ihrem Tor kam und München drei Minuten vor dem Ende noch den Ehrentreffer erzielen konnte. Die Küken Mi, Elisa Meyer und Mirjam Gäbler, sowie die erst kürzlich nachlizensierte und erst wenige Monaten spielende Laura Gresse hinterließen dabei einen guten Eindruck; die restlichen Mädels liefen immer noch ihrer eigentlichen Leistung hinterher.
Da die SG Elster/Landsberg dann gegen die STV Sedelsberg gewonnen hatte, ergab dies eine Rechnung, die drei Teams gar nicht gefiel und das Spiel Leipzig gegen Sedelsberg die Entscheidung bringen würde, welche zwei der drei Teams es ins Halbfinale schaffen würden.
Bei Sedelsberg dominierte eine Spielerin besonders: Jasmin Hartmann, die spätere Top-Scorerin. Somit warnten die Coaches natürlich vor allem vor der Nr. 12. Vorab: am Ende schoss diese dann doch ganze fünf Tore. Doch der Reihe nach…Noch ehe eine Minute gespielt wurde, stand es 2:0 für die Gastgeberinnen, geschossen durch Marlen Kretzschmar und Sara Mattheis. Knapp eine Minute später konnte Sedelsberg den Anschlusstreffer erzielen, ehe erneut Sara Mattheis den 2-Tore-Abstand wieder herstellen konnte. Nachdem die STV auf 2:3 heran kommen konnte, erhielten sie eine 2-Minutenstrafe. Doch anstatt, dass die Leipzigerinnen wieder nachlegen konnten, schaffte Sedelsberg den Ausgleich in Unterzahl, ehe Lucy Sandner doch noch die Überzahl für einen eigenen Treffer nutzen konnte. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit fiel dann wieder der Ausgleich zum 4:4.
Als nicht weniger spannend erwies sich dann auch die zweite Hälfte. In dieser glänzte dann seitens Leipzig eine Spielerin besonders, auf die auch die ganze Saison immer Verlass war und die ihr Team schon des öfteren den Sieg rettete – Torfrau Justine Werner. Nachdem sie nach der Hälfte des zweiten Abschnitts den Ball zum Führungstreffer hinter sich aus dem Tor fischen musste, zeigte sie einige beeindruckende Paraden. Ein folgendes Überzahlspiel bescherte den Leipzigerinnen sechs Minuten vor Ende den 5:5-Ausgleichtreffer. Marlen Kretzschmar (11.) und Lucy Sandner (13.) konnte dann die anwesenden Fans (sowie die SG Elster/Landsberg) wieder mehr durchatmen lassen, da man dadurch dann ein 7:5-Führung erreichen konnte. Und dann kamen eben auch die entscheidenden Paraden von Justine Werner. Sechs Sekunden vor dem Ende schaffte (oben erwähnte) Jasmin Hartmann dann noch den Anschluss und ließ alle nochmals schwitzen. Doch die Leipzigerinnen konnten diese letzten Sekunden zur Freude und Erleichterung aller noch schadlos über die Zeit bringen, sodass man dann als Gruppenerster (was das Ziel des ersten Tages war) zusammen mit der SG Elster/Landsberg im Halbfinale stand.
Doch allen Anwesenden war bewusst – mit der gezeigten Leistung wird es sehr schwer werden, das Minimalziel (Finale) zu erreichen.
Gegner war dann am nächsten Tag der UHC Sparkasse Weißenfels. Diese konnte man in der Saison drei Mal (mehr oder weniger) deutlich besiegen. Alle Hoffnungen lagen nun darin, dass den Mädels endlich die Wichtigkeit dieses Events bewusst werden würde und sie dies dann auch mal (wieder) auf dem Feld zeigen würden, wobei hier die Reihe um Kim Käseberg, Virginia Kunkel und Sara Mattheis weniger gemeint waren, als die (vermeintlich) erste Reihe um Kapitänin Marlen Kretzschmar, Lucy Sandner und (eigentlich) Kampfschwein Luisa Heuschkel.
Nach 16 gespielten Sekunden stand es jedoch schon 0:1. Knapp zwei Minuten später schaffte Marlen Kretzschmar den Ausgleich. Doch nur sieben Sekunden später konnten die „Little Cats“ wieder in Führung gehen. 2,5 Minuten vor der Halbzeitpause schaffte Luisa Heuschkel erneut den Ausgleich. Somit war dann auch klar, so „einfach“ wie in der Saison würde es an diesem Tag nicht werden, die Anhaltinerinnen zu besiegen. Zumal man nach 3:30 Minuten wieder in Rückstand geriet. In der 10. Spielminute erhielt der UHC dann eine 2-Minutenstrafe, welche jedoch souverän heruntergespielt werden konnte. Die beiden Spielerinnen standen sehr gut und ließen den Leipzigerinnen kaum Abschlussmöglichkeiten, sodass man nach Ablauf der Zeitstrafe weiterhin hinten lag. In der letzten Spielminute gab es erneut eine Zeitstrafe – wieder für den UHC. Dabei wurde der Ball mit der Hand abgewehrt – warum gab es eigentlich keinen Penalty? Doch auch diese Überzahl konnten die Gastgeberinnen nicht zum Ausgleich nutzen, sodass am Ende Weißenfels – verdient – im Finale stand. Unterm Strich muss man sagen: Diese wollten es einfach mehr und kämpften um jeden Ball – vor allem Leonie Vogt sah man diesen Willen im Gesicht und ihren Aktionen deutlich an.
Nachdem die Tränen getrocknet waren, stand somit „nur“ noch das Spiel um den 3. Platz auf dem Programm der Leipzigerinnen. Dieses mussten sie erneut gegen die SG Elster/Landsberg bestreiten, welche ihr Halbfinale gegen Wernigerode knapp mit 1:2 verloren haben.
Auch in diesem Spiel stand es nach 16 Sekunden – nach einem Einladung beim Freistoß – 0:1 aus Sicht der Leipzigerinnen und schnell wurde deutlich, dass es äußerst schwer werden würde, überhaupt noch eine Medaille zu holen. Nachdem Luisa Heuschkel und Virginia Kunkel in der 6. Minute mit ihren Toren das Team mit 2:1 in Führung bringen konnten, wiederholte sich oben genannte Situation erneut – man lud die gegnerische Kapitänin erneut zum freien Schuss auf´s Tor ein – okay, es war die andere Spielfeldseite, aber gleiche Personen setzten die „Mauer“ und gleiche SG-Spielerin konnte direkt einnetzen.
In der 11. Minute konnten erst Kim Käseberg und dann jedoch die SG ein Tor erzielen, sodass es dann 3:3 unentschieden stand. Die Coaches Czerny und Stötzner sahen sich die ganze Zeit fassungslos und kopfschüttelnd an ob der gezeigten Leistung ihrer Schützlinge. Diese spielten die schlechtesten 30 Minuten der vergangenen Saison. Nur ein kurzes Wachrütteln gelang in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte, in denen dann auch die zu erwartenden Tore fielen, sodass man mit 6:3 in die Pause ging.
Man hoffte eigentlich, dass die Mädels dann im Spiel waren, aber weit gefehlt – man sah sie wieder völlig wirr und planlos über das Feld schleichen.
Eigentlich war auch der Plan der Coaches, in diesem Spiel nochmals alle Spielerinnen zum Einsatz zu bringen, jedoch befürchtete man durch die Umstellung der Blöcke noch mehr Chaos reinzubringen und dann auch noch den Treppchenplatz zu verlieren, sodass man es dabei beließ und nur hoffte, dass die Zeit schnell vorbei ist und der Abpfiff ertönen würde. Dieser kam dann auch und man sicherte sich dann doch noch den 3. Platz bei der heimischen DM.
Im Finale konnte sich dann – etwas überraschend – der UHC mit 3:1 durchsetzen (in der Vorrunde verloren sie noch mit 7:2 gegen Wernigerode) und wurde somit verdient (weil am willensstärksten) deutscher Meister bei der ersten U14 Juniorinnen DM. Glückwunsch nochmals an dieser Stelle.
Am Ende konnten die Organisatoren wenigsten viele lobende Worte für die Ausrichtung entgegennehmen, auch wenn der Ausgang der eigenen Spielerinenn nicht den Erwartungen entsprach.
Wir danken nunmehr nochmals allen Helfern und Unterstützern (nicht nur bei dem Wochenende sondern die ganze Saison über) und verabschieden uns in die Pause. Wie es nächste Saison weitergeht? …steht noch in den Sternen.
UC
Justine Werner (T) (0 Tore/1 Assist/0 Strafminuten), Luisa Heuschkel (7/5/0), Marlen Kretzschmar (6/4/0), Lucy Sandner (6/3/2´), Kim Käseberg (4/4/0), Sara Mattheis (3/1/0), Virginia Kunkel (2/1/0), Mi Lan Le (1/0/0), Mirjam Gäbler (0/0/0), Elisa Meyer (0/0/0), Laura Gresse (0/0/0)