Viertelfinalaus

Zwei Spiele x zwei Niederlagen = Saisonende. Auf diese einfache Formel lässt sich das zurückliegende Playoff-Wochenende aus Sicht unserer Bundesliga-Herrenmannschaft bringen. Man unterlag dem VfL Red Hocks Kaufering am Samstag Abend mit  2:6 (1:2,1:3,0:1) in Bayern, und mit 5:8 (2:1.2:5,1:2) am Sonntag Nachmittag in Leipzig. Am in der Summe verdienten Weiterkommen der Kauferinger, denen die Revanche für drei Saisonniederlagen, sowie die letztjährige Halbfinalniederlage gegen unser Team glückte,  gibt es dabei nichts zu deuteln.

VfL Red Hocks Kaufering vs. MFBC Leipzig (2:6)

In Kaufering mussten Felix Friedrich und Matze Persson u.a. auf Christian Faber, Peter Dietel, Rene Röder und Hannes Naumann verzichten, was uns zu einem 2-Reihen-Spiel verpflichtete. Dieses begann für Leipzig ausgesprochen glücklich. Ein schnell ausgeführter Freischlag von Daniel Luderer wurde leicht abgefälscht, und hoppelte über das Bein des verdutzten Tobias Dahme im Tor der Gastgeber ins Netz. Gerade einmal 50 Sekunden waren gespielt. Kaufering indes schüttelte sich nur kurz, und schlug zurück. Michal Hanic hinter unserem Tor bedient Maxi Falkenberger vor unserem Tor: 1:1 Ausgleich (3:53min). Nachfolgend herrschte erst mal Waffenstillstand. Unser Team versuchte sich im kontrollierten Spiel nach vorn, Kaufering stand hinten sicher, lies kaum zwingende Chancen zu und spritzte eher zögerlich in die zahlreichen Leipziger Lochballverluste im Aufbauspiel. Das ist auch der Zeitpunkt, wo man die Leistung der Schweizer Unparteiischen Dönz und Rüegg würdigen muss. Eine derart souveräne, klare und unstrittige Spielleitung ist man hierzulande doch eher weniger gewohnt. So gab es an der Berechtigung der ersten beiden Strafen des Spiels für unser Team null und nichts hinein zu interpretieren. Beide (ab 9:23min und 14:04min) blieben zwar für uns folgenlos, jedoch beraubte man sich natürlich einmal mehr mit unsauberem Spiel der Möglichkeit zum eigenen Torerfolg. Ein Abziehbild des Ausgleichs lies hingegen Kaufering mit einer 2:1 Führung in die erste Drittelpause gehen. Hutter auf Marco Keß (18:49min).

DSC_5726
In Leipzig zu selten zu knacken: Die massive Kauferinger Defense

Als Falkenbergers Strahl zu Beginn des zweiten Drittels zum 3:1 im Leipziger Kasten einschlug (22:18min), und die Halle endgültig zu leben begann, musste man sich erste ernsthafte Sorgen um unsere Mannschaft machen. Die erste eigene Überzahl (24:25min) schien geeignet, das eigene Nervenkostüm und die Halle wieder ein wenig zu beruhigen, verpuffte aber einmal mehr am statischen und leicht zu verteidigenden eigenen Powerplay-Spiel. Dies war im Grunde einmal mehr symptomatisch für die Harmlosigkeit unseres Angriffsspiels. 3 x 2min Powerplay sollten im Laufe des Spiels ähnlich verlaufen, und ohne eigene Treffer sind wir mit unserer anfälligen Defense zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Nachdem die Gastgeber ihrerseits die dritte Überzahl zum 4:1 nutzen konnten (M.Hanic 28:32min), und nochmals Falkenberger das 5:1 nachlegte (31:41min), war so das erste Spiel in Kaufering bereits zur Mitte der Partie gelaufen. Nichts deutete darauf hin, das sich unser Team im Kopf im Playoff-Modus befand. Auch Max Patzolds erster Saisontreffer zum 2:5 (36:50min) taugte nicht zum Wachrütteln.

Im letzten Drittel des Samstags verwaltete Kaufering gegen einfallslose Leipziger die Führung souverän, und packte
noch das 6:2 durch Hutter (46:40min) oben drauf. Eine Strafe für Leipzig, zwei Strafen für Kaufering, mehr erzählt
uns das Protokoll nicht mehr über dieses Spiel. Die berechtigte Ehrung von Patrick Schmidt zum Best Player in unseren Reihen sagt den ganzen Rest.

MFBC Leipzig vs. VfL Red Hocks Kaufering (5:8)

DSC_5648
Hoffnung nach Aku Leinos 3:1

Der Sonntag musste nun die Wende bringen. Die Rückkehr von Rene Röder und Christian Faber ins Team machte dabei ein Spiel mit 3 Reihen möglich, und bei unseren Gästen fehlte Kapitän Maxi Falkenberger. Leipzig begann mit Schwung und viel Tempo, und war Willens, sich schnell ein positives Tor-Erfolgserlebnis zu verschaffen. Doch Kaufering hatte ein Schloss vor seinen Kasten gehangen. Man verteidigte tief und massiv im und am eigenen Slot, stellte Passwege zu, und blockte erfolgreich. Vorne attackierte dabei ein äußerst agiler Tim Hoidis immer mal wieder aggressiv das Leipziger Aufbauspiel. Wem das bekannt vorkommt…, ja, so bespielte der MFBC einstmals in zwei Finals recht erfolgreich den UHC Weißenfels. In der 11.Spielminute ging es dann blitzschnell. Pritzbuer auf Hoidis, 0:1. Es wurde nicht einfacher für unsere Jungs. Das Spiel setzte sich in den Folgeminuten fort, wie es begonnen hat. Leipzig rannte an, und Kaufering verteidigte stabil und ohne größere Schwierigkeiten, bis zur letzten Spielminute des ersten Drittels. Bis Atte Ronkanen seinen ersten Treffer für Leipzig nach einer Torflaute von insgesamt 4 Spielen (!) erzielte (19:19min). 9 Sekunden vor Drittelende konnte Leipzig gar noch zur Führung stellen. Torsten Harnisch hoch und weit vor den Kauferinger Kasten, und Stanislav Kanta steht goldrichtig, 2:1, und Pause.

War Kaufering nun ob des Doppelschlages angeknockt? Als Aku Leino Kantas Zuspiel zum schnellen 3:1 verwertete (21:50min), keimte Hoffnung auf einen guten Ausgang des Spiels aus Leipziger Sicht auf. 10 Minuten später war diese verflogen. Zunächst nutzte Michal Hanic die erste Überzahl des Spiels zum Anschlusstreffer für die Gäste (28:01min). Tino von Pritzbuer drehte folgend mit zwei Treffern binnen 18 Sekunden das Spiel, 3:4 (30.Spielminute). Unser Team völlig von der Rolle, und einmal mehr nicht in der Lage, das Spiel wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Kaufering nutzte das Momentum und schraubte das Ergebnis durch Hanic auf 5:3 (31:22min). Auch Ronkanens Anschlusstreffer (33:57min) beantwortete ein entfesselter Hanic prompt, 4:6 (34:16min). Damit endete dann auch das Toreschießen im zweiten Drittel. Kaufering zog sich auf seine Ausgangsposition vor dem eigenen Tor zurück, und Leipzig mühte sich vergeblich, Lücken im Abwehrverbund der Gäste zu finden.

DSC_5832
Am Ende jubelten die Gäste. Verdient.

Das letzte Drittel sah Leipzig mit nur noch zwei Reihen beginnen. Unsere Finnen sowie Stanislav Kanta sollten vereint das Ding drehen, eine zweite Reihe die nötigen Atempausen verschaffen. Doch auch in dieser Aufstellung brauchte es 7 Minuten, ehe man einen Riss im Gäste-Beton fand. Kanta mit dem Anschlusstreffer (47:01min). Einige folgende Minuten der Leipziger Hoffnung wurden durch Martin Joščák jäh zerstört, 5:7 (51:49min), und die Vorentscheidung. Leipzig fehlten schlicht die spielerischen Mittel zum nochmaligen Gegenschlag. Kopflos und hektisch rannte man an, verlor sich in unproduktiven Einzelaktionen, und bereitete den Gästen keine großen Schwierigkeiten mehr. Hutters Treffer zum 8:5 ins leere Leipziger Tor 18 Sekunden vor Spielende besiegelte abschließend das Viertelfinal-Aus.

Damit steht der MFBC erstmals seit seiner Gründung im Jahre 2005 nicht wenigstens unter den besten 4 deutschen Teams. Ein Übergangsjahr war vor Saisonbeginn ausgerufen, und als solches muss es abschließend auch gesehen werden. Ein überraschend  guter Start in die Saison weckte zwischenzeitlich die Hoffnung auf mehr, doch sind wir in der Entwicklung auf halben Weg stehen geblieben. Die Gründe sind bekannt, jedoch auch zu vielfältig, um sie an dieser Stelle erneut detailliert zu beleuchten. Jetzt gilt es, die Erkenntnisse aus dieser Saison intern zu analysieren, und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Gelingt dies, werden wir in der kommenden Saison wieder einen anderen Mitteldeutschen Floorballclub erleben dürfen.

cs

In Kaufering:

Atte Ronkanen (0/1), Joonas Hauska, Stanislav Kanta, [C] Matthias Böthgen, Teemu Samuli Ahokas, Aku Juhani Leino, Andrè Mühle, Marco Gühlke, Max Patzold (1/0), Torsten Harnisch, [T] Patrick Schmidt, Robert Ecke, [T] Pavel Lubentsov, Daniel Luderer (1/0), Wenzel Flemmig

In Leipzig:

Atte Ronkanen (2/0), Joonas Hauska, Stanislav Kanta (2/1), [C] Matthias Böthgen, Teemu Samuli Ahokas (0/2), Aku Juhani Leino (1/0),  Andrè Mühle, Marco Gühlke, Max Patzold, Torsten Harnisch (0/1), René Röder, [T] Patrick Schmidt, Christian Faber, Robert Ecke,  Hannes Naumann, [T] Pavel Lubentsov, Daniel Luderer, Wenzel Flemmig

Fotos: Luisa Mocker

Vielleicht gefällt dir auch

Unsere Archiv-Homepage verwendet Cookies und eingebettete Inhalte. Bitte beachtet, dass diese Seite nicht mehr aktiv gepflegt wird. Aktuelle MFBC News auf floorball-mfbc.de Weitere Informationen dazu und wie wir Eure Daten verwenden.

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen