Die Qualifikation zur Stena-Line-U17-Großfeld-DM endete für unsere Jungs am zurückliegenden Samstag in einem wahren Albtraum. Zwei DM-Teilnehmer galt es zu ermitteln, und der MFBC Leipzig/Schkeuditz gehört nicht dazu. Dabei schien das Feld durchaus für einen erfolgreichen Turnier-Verlauf bestellt, spielte doch unser Team bis dato eine recht souveräne Saison, und es sorgten am Spieltag viele fleißige Helfer für ein sehr angenehmes Umfeld. Warum also ging die ganze Sache so gründlich schief?
Getragen von der durchaus sehenswerten Spielkunst unserer Paradereihe um Jonas Damm, Svenson Hoppe, Martin Wieczorek, Björn Hoppe und Kapitän Paul Kretzschmar setzte man in Spiel 1 den UHC Weißenfels zunächst ordentlich unter Druck. Schönheitsfehler 1: Da lag man nach 49 Sekunden schon mit 0:1 zurück. Schönheitsfehler 2: Reihe 1 bekommt zu wenig offensive Entlastung von den anderen beiden Reihen. Schönheitsfehler 3: Unsere Defense erwies sich bei den zunächst wenigen Tempogegenstößen des UHC als anfällig. So kam es, wie es kommen musste.Über ein 2:2 nach Drittel 1, ging man mit einem 3:4 Rückstand ins letzte Drittel. Ab hier fehlten zudem die Gebrüder Hoppe aufgrund anderweitiger Verpflichtungen. Nichtsdestotrotz gelang 3 Minuten vor Ende der Ausgleich, den man unter den genannten Umständen auch hätte versuchen können, über die Zeit zu bekommen. Stattdessen wird zum wiederholten Male nach Fehler im eigenen Vorwärtsgang unsere Defense überlaufen, und der UHC markiert eine Minute vor Ende den 5:4 Siegtreffer. Nach zwei Siegen über diesen Gegner im Laufe der Saison nahm damit das Unheil seinen verhängnisvollen Lauf…
In Spiel 2 bezwangen die weitgereisten Red Hocks aus Kaufering den UHC Elster mit 6:1. Interessant dabei: Den Red Hocks geht dabei die Großfelderfahrung nahezu völlig ab, tummelt man sich doch bevorzugt
auf dem Kleinfeld.
Der UHC Elster musste nach einer entsprechend dimensionierten Verschnaufpause gleich wieder ran (Anmerkung: Die Ansetzungen wurden durch die SBK ausgelost), und zwar gegen unsere Jungs. Das Kauferinger Ergebnis hatte man also auf dem Schirm, und war nach dem ersten Drittel und einem 5:1 Zwischenstand auf dem besten Weg, dass Torverhältnis in die richtige Richtung zu schrauben. Warum dieser Weg jedoch abrupt nach eben diesem ersten Drittel endete, bleibt ein weiteres Mysterium dieses Samstags. Am Ende stand nur ein 7:3 auf der Anzeigetafel, was sich im weiteren Verlauf als weiteres Puzzleteil ins Bild des Scheiterns einfügen sollte.
Es folgte eine spielerisch dürftige und zähe Partie zwischen Weißenfels und Kaufering, die der UHC wieder auf den allerletzten Drücker (31 Sekunden vor Ende) und in Überzahl mit 2:1 für sich entschied, und damit bereits die DM-Fahrkarte löste. Kaufering unterlag wie wir mit einem Tor Differenz.
Zeit zum Durchatmen nun für Kaufering, ehe diese gegen unsere Jungs (inzwischen wieder incl. der Gebrüder Hoppe vollzählig) zum entscheidenden Match ran mussten. Wir brauchten einen Erfolg (egal ob in der regulären Zeit, oder in der Verlängerung), den Bayern reichte aufgrund des besseren Torverhältnisses (siehe Elster-Ergebnisse) ein Remis. Remis stand es auch nach dem ersten Drittel (1:1). Nach dem zweiten Drittel (3:1), und spätestens nach dem 4:1 (3.Minute/3.Drittel), waren wir auf Kurs. Kaufering hatte zwei Spiele am Stück, und musste drei Buden in 12 Minuten aufholen. Das sollte doch… Nein, es reichte nicht! Kaufering in Not ging volles Risiko. Zeitig war das Gästetor verwaist, und das 4:2 erzielt. Kann passieren. Eine Zeitstrafe gegen uns 2:46 Minuten vor Ende, …überstanden. Und 23 Sekunden vor Ende dann doch das 4:3, was nun nun für mittelschweres Bauchgrummeln sorgte. Kontrolle über den Ball + ein gezielter Schuss aufs leere Tor → in all den Minuten Fehlanzeige! Es folgte der Fauxpas schlechthin, als nicht Reihe 1, sondern Reihe 2 für die letzten Sekunden auf Feld beordert wurde. Chaos + Ausgleich aus dem Gewühl, 4 Sekunden vor Ende. Absolut unfassbar! Fünf Minuten Overtime verpufften anschließend ohne große Probleme für Kaufering. Die Wirkungstreffer hatten ihre sichtliche Wirkung erzielt. Ende und Aus!
Das Zustandekommen dieses gänzlich unerwarteten Genickschlags schreit quasi in seiner ganzen Form nach einer tiefgehenden Aufbereitung. Dieser vielversprechende Jahrgang hätte (nicht nur auf dem Papier) das Zeug zu viel mehr gehabt, und steht nun, außer mit Regio-Silber, mit leeren Händen da. Und das macht einfach nur betroffen.
cs