…möchte man von dieser Stelle aus unseren Männern vorm Match gegen die Floor Fighters Chemnitz am kommenden Samstag um 15:30Uhr in der kleinen Arena-Halle zurufen. Schlagartig hat man sich am zurückliegenden Wochenende in Berlin mit einem in weiten Teilen recht stimmigen Auftritt zurück ins Rennen um die Playoff-Plätze geschossen. Doch die Geister der Vergangenheit warnen mit Blick auf unseren kommenden Gegner einmal mehr vor möglicher Selbstzufriedenheit.
Die Floor Fighters hängen angeknockt in den Seilen, und ein Lucky Punch in Leipzig wäre Balsam auf die derzeit waidwunde Chemnitzer Floorball-Seele. Wurde über den Jahreswechsel das in der Hinrunde dominierende Angriffsduo Manninen/Jezek durch Jezeks plötzliche Rückkehr in die tschechische Heimat gesprengt, sucht man derzeit verzweifelt nach einer neuen Balance im Team. Dies lassen zumindest die bisherigen Ergebnisse im Jahr 2016 vermuten. Holte man sich zum Saisonstart in Weißenfels eine schallende 1:21 Ohrfeige, war das Schlaggeräusch zum Rückrundenstart in eigener Halle beim 4:19 nur unwesentlich gedämpfter. Es folgte ein eher herausgewürgter 8:6 Erfolg bei den Saalebibern, und endete am letzten Wochenende mit einer unerwarteten 4:6 Heimniederlage gegen Hamburg. Wir schlussfolgern: Bei aller individuellen Qualität haben sich Manninen und Rosenthal im Sturm noch nicht wirklich gefunden, und auch Neuzugang Vilppola konnte der Chemnitzer Defense bis jetzt nicht zur erhofften Stabilität verhelfen. Und dann wäre da noch die 3 Punkte-Abzugs-Geschichte (wir berichteten)…
Insgesamt ein Chemnitzer Zutaten-Gebräu, was uns förmlich dazu einlädt, in eine „Wird schon werden“-Mentalitätsfalle zu tappen. Das unsere Jungs diese immer und immer wieder gerne suchen, diese Erfahrung ließ die Außensitzenden in den zurückliegenden Monaten zur Genüge sprachlos zurück. Ja, das Berlin-Spiel war in Sachen Nervenstärke, war im Torabschluss und kämpferisch á la bonne heure. Der Nachweis eines Trends wird nun gegen Chemnitz fällig. Reißen unsere Floorball-Diven das in Berlin erreichte hingegen wieder mit dem Allerwertesten ein, gehen wir einmal mehr zurück auf Anfang.
Es wird also höchst interessant, das Treiben auf dem Spielfeld zu beobachten. Mindestens ebenso interessant wird der hierfür zur Verfügung stehende Kader sein. Stichworte: Blessuren aus dem Berlin-Spiel, Ferien(ende).
Bei so vielen interessanten Dingen ist ein Erscheinen eigentlich fast schon Pflicht. Ob dann unserem Team nach Spielende die Herzen oder der heilige Zorn der Fans entgegen fliegen, werden wir sehen.
cs
Fotos: Luisa Mocker