Floorball, Damen, IFC 2016:
Alljährlich zu Beginn des Sommers findet in der sächsischen Landeshauptstadt der International Floorball Congress statt. Die MFBC-Damen nahmen zum dritten Mal daran teil, obwohl der Termin ungünstig aber dafür die Gegnerschaft zahlreich ist. Insgesamt 10 Damenteams nahmen in diesem Jahr daran teil, darunter die nicht allzu stark besetzte deutsche Damennationalmannschaft. Für die Grimmaerinnen eine gute Gelegenheit gleich zum Saisonauftakt sich einer Vielzahl unterschiedlicher Teams und Spielweisen zu stellen.
Aber sehr früh am Tage ist nicht das Ding der Wikingerinnen. Im ersten Samstagsmatch gegen das tschechische Team florbaloveturnjaje.cz mit der ersten richtigen Aktion auf das eigene Gehäuse musste man den einzigen Gegentreffer hinnehmen und verlor dadurch. Ein ausgeglichenes Spiel aber die mangelnde Chancenverwertung verhinderte zumindest den Ausgleich. Gegen FBS Plzen und FBC Kralupy gelangen dann souveräne Auftritte, da man sich mit jeweils sechs Treffern bei einem Gegentor frühzeitig das Halbfinale sicherte. Deshalb war der sonntägliche Beginn mit einem müden 3:0 gegen den UHC Riehen aus der Schweiz nur eine Pflichtaufgabe.
Ein zweiter Platz und damit hieß das Los im Halbfinale das Extraliga-Team von Tatran Stresovice. Dort zeigten sich die Grimmaerinnen aufgeräumt und hatten die besten Chancen durch Anne-Marie Mietz, Daniela Kolbe, Charlotte Rüssel. Neuzugang Alexandra Kürth traf nur den Pfosten. Und wenn man selbst nicht trifft, dann macht es der Gegner besser. Ein Fernschuss von der Mittellinie schlug im Winkel des eigenen Gehäuses ein. Jean Fischer war die Sicht versperrt, so dass sie nur den Ball aus dem Tor holen konnte. Wieder ein 0:1 und das Ende von der Hoffnung auf den Siegerpokal. Dafür traf man im Spiel um Bronze wie im letzten Jahr auf MKSS FBK Kyucke Nove Mesto. Revanche, auch mal schön. Die Slowakinnen hatten im letzten Jahr den MFBC im Penaltyschießen noch knapp geschlagen. Diesmal ließ Grimma keine Fragen unbeantwortet. Trotz einiger Hektik, da der slowakische Trainer wegen Schiedsrichterbeleidigung rot sah und vielen Zeitstrafen vornehmlich auf Seiten Nove Mestos gelang ein 3:1 Erfolg, wobei die wichtige 2:0 Führung vor der hektischen Phase herausgespielt wurde. Ein guter dritter Platz, der auch hätte vergoldet werden können.
Wichtiger war dabei nicht, wie die deutsche Nationalmannschaft (5.) abschloss oder ob Bronze golden glänzte, sondern die Art und Weise des Auftretens zu einem solchen frühen Zeitpunkt. Grimma spielte durchgängig mit drei Linien. Das Team zeigte sich auf besseren Niveau als letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt. Taktische Varianten wurden manchmal schon gut umgesetzt, obwohl diese nur am Taktikboard erklärt wurden. Die drei Neuzugängen Kürth, Fischer und Hannah Götze überzeugten. Und der Test mit Tereza Voláková aus Tschechien war viel versprechend. Voláková zeigte sich sehr spielverständig und als sicherer Rückhalt in der Abwehr.
Insgesamt also ein gelungener Auftakt für die Saison 2016/2017. Jetzt kommt die Zeit des Leidens, denn der Grimmaer Trainerstab wird die Mannschaft „durch die Kante scheuchen“. Und dank der frühen Ferien wird es dann ab dem 6. August auch diejenigen erwischen, die sich gern sechs Wochen Urlaub vom Floorball nehmen. Das wird auch wichtig sein, denn am 05.10.2016 beginnt der Europapokal in Weißenfels und da muss die Form stimmen.
rk