Nach der seltsamen Nummer in Lilienthal und dem Pokalaus bei keineswegs unbezwingbar daherkommenden Red Devils springen unseren Jungs nun also am kommenden Sonntag ab 16:00Uhr in der SH Am Rabet die Mannen vom BAT Berlin vor der Nase rum. Wird das Spiel wieder eng und eklig? Ja, wird es! Ist es (mal wieder) für den weiteren Saisonverlauf, und da blicken wir erstmal nur auf die Vorrunde, richtungsweisend? Ja, ist es!
Denn 5 Punkte Vorsprung auf unsere auf Platz 8 rangierenden Berliner Gäste können sich im Negativfall ganz schnell verflüchtigen. Dabei sollte man sich nicht vom Berliner 3:15 zum Jahresauftakt beim UHC blenden lassen. Grundsätzlich geht es nämlich mit dem zu Saisonbeginn noch darniederliegenden BAT sprichwörtlich bergauf. Als Beleg kann man gerne die 11:7 (gegen Schriesheim) und 6:3 (gegen Wernigerode) Heimerfolge im Dezember heranziehen, womit man, wenn man die glatten Dreier nimmt, bis auf einen Sieg an unser Team heranrutscht. Denn glatte Dreier haben wir auch nur 4 aus 11 Partien. Aber das nur mal nebenbei.
Viele weitere knappe Ergebnisse unserer Gäste im Saisonverlauf verschleiern, dass man durchaus auch schon das eine oder andere Pünktchen mehr hätte haben können. Aber da geht es den Berliner Menschen wie den Leipziger Leuten. So wird allen Beteiligten am Sonntag der sattsam bekannte Abnutzungskampf ins Haus stehen. Berlin wird wie immer bemüht sein, eine stattliche Abwehrmauer aus gestandenen Mannsbildern um den eigenen Kasten zu errichten, und nach vorne die sich bietenden Gelegenheiten schnörkellos auszuspielen. Und unsereins muss den Schlüssel zur Mauer nicht nur 60 Minuten suchen, sondern ihn gelegentlich auch finden. Der übliche Balanceakt halt.
Und nicht nur am Rande und zum Schluss: Wenn nach dem Spiel in Wernigerode gegenüber dem Unterzeichner aus Reihen der Aktiven Sätze fallen wie „Eigentlich waren wir besser.“, zeugt dies von einer etwas verschobenen Eigenwahrnehmung bzw. einem sich entkoppelnden Anspruch/Wirklichkeitsdenken. Wer gegen keineswegs überragende Devils die große Pokalchance liegen lässt, ist maximal noch weniger überragend, aber ganz sicher nicht „besser“. Irgendwie sollten wir nun ganz schnell von unseren hohen Rössern absteigen, und damit beginnen, den Tatsachen demutsvoll ins Auge schauen. Wir sind mit einem Schmalspurkader unterwegs, dem man ein gewisses Talent nicht absprechen kann. Jedoch verzeiht dieser Kader keinerlei Ausfälle. Sei es die persönliche Abwesenheit zu den Spieltagen, oder punktuelle Blackouts in den Spielen selbst. Diese kann der Kader als Einheit derzeit noch nicht ausreichend kompensieren. Eine wohl aus vergangenen Zeiten resultierende Selbstüberhöhung scheint an dieser Stelle völlig unangebracht.
Jetzt am Sonntag beginnen sie also, die ganzen vorentscheidenden Saisonspiele gegen Gegner auf Augenhöhe. Und stets wird dabei der Bessere gewinnen, ganz sicher und ganz einfach. Wenn wir uns zum Erfolg kämpfen, ist das schön. Wenn wir uns zum Erfolg krampfen, ist das auch egal. Wir müssen lediglich auf dem Spielprotokoll am Ende die Besseren sein, und nicht in unseren Wunschgedankengängen.
cs