Die Grimmaer Floorballerinnen fiebern ihrem Europa-Pokal-Auftritt in Lettland entgegen. In den nächsten drei Wochen wird das Trainerduo Ralf Kühne und Marcus Linke mit der Feinjustierung beginnen. Taktische Fragen werden im Vordergrund des Trainings stehen. Zusätzlich wird an der Spritzigkeit und Handlungsschnelligkeit gefeilt.
Vorher sind einige Wikingerinnen mit den jeweiligen Nationalmannschaften zu Test unterwegs. Am vergangenen Wochenende nahm die U19-Nationalmannschaft am der Sparkassen-Cup in Wernigerode teil. Der MFBC Grimma stellte mit Charlotte Rüssel, Anna Brauckmann sowie Vanessa Weikum drei Spielerinnen dafür ab. Lediglich Sarah Hecht musste aufgrund einer Fußverletzung passen und konnte ihr Team nur von der Tribüne aus anfeuern. Alle drei Spielerinnen konnten nach anfänglichen Nervositäten gute Leistungen anbieten. Das gesamte U19-Team steigerte sich von Spiel zu Spiel. Im Turnierverlauf traf das Juniorinnen-Nationalteam auch auf den Grimmaer Dauerrivalen UHC Sparkasse Weißenfels, dem man letztendlich deutlich 3:9 unterlag. Am Ende stand ein beachtenswerter 3. Platz für den deutschen Nachwuchs beim Sieg des UHC Sparkasse Weißenfels auf der Habenseite. Der UHC Sparkasse Weißenfels teilte sich den 1. Platz mit dem schwedischen Team von Fristad GOIF.
Nach dem deutschen Nachwuchs wird am kommenden Wochenende in Babimost (Polen) ein internationales Damen-Turnier stattfinden. Neben dem gastgebenden polnischen Team werden neben Deutschland noch Lettland und Norwegen teilnehmen. Auch hier ist Grimma mit drei Spielerinnen vertreten.
Anne-Marie Mietz und Lisa Merle Entelmann waren in der vergangenen Zeit beständig Teil des deutschen Kader. Überraschend kam die Nachnominierung von Torfrau Alexandra Nickel. Nickel war in der Vergangenheit einmal beim Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft, ohne eine weitere Nominierung zu erhalten. Nationaltrainer Simon Brechbühler sah sich allerdings aufgrund von Absagen genötigt, über die Torhüterposition zumindest beim Turnier im Babimost nachzudenken. Dabei spielte sicherlich die überragende Leistung von Nickel im Finale um die deutsche Meisterschaft eine nicht unerhebliche Rolle. Für Nickel eine große Chance sich nochmals internationale Aufgaben zu empfehlen. Der Grimmaer Trainerstab freut sich, dass aus dem Kader acht Spielerinnen eine Nati-Berufung erhalten haben. Das verspricht nachhaltige Impulse für Lettland.
Auf dem Weg zu Europa-Pokal nach Lettland musste der Verein gegenüber dem internationalen Verband seine First List bekannt geben. Fest steht, dass mit Sabine Wagner und Anne-Marie Mietz zwei erfahrene Spielerinnen die Reise nach Lettland aus urlaubs- bzw. arbeitsbedingten Gründen nicht mit antreten können. Gerade auf die Tore beider Offensivkräfte hatte das Trainergespann Kühne/Linke in Cesis (Lettland) gehofft. Dies bietet natürlich auch Chancen für den Grimmaer Nachwuchs. Sind doch mit Julia Bran, Anna Brauckmann sowie Emily Berger drei aus dem Juniorenteam hochgerückten Spielerinnen mit der First List nominiert. Kühne hofft überdies, dass sich die eine oder andere Spielerin auf den Weg macht und mit einer überdurchschnittlichen Leistung das Fehlen von Mietz oder Wagner ausgleicht.
rk
Fotos: Polski Związek Unihokeja, MFBC, Johannes Waschke