Das letzte Spiel in der Regionalliga U17 stand am Samstag in der 68. Mittelschule in Leipzig an. Unsere Jungs waren die Gastgeber für die Dessauer und das Szenario des Tages war auch klar. Dessau oder Leipzig. Wer in die Playoffs will, musste siegen.
Dabei war die Ausgangslage für unser Team nicht die Beste. Die letzten 3 Spiele wurden allesamt vergeigt. Vergessen war der gute und solide Start aus dem letzten Jahr. In diesem Jahr wurde noch kein Sieg eingefahren. Stattdessen folgte Pleite auf Pleite. Insgesamt wurden bis dato lediglich 3 Tore erzielt und jede Menge gefangen. Tiefpunkt war sicherlich das Spiel letzte Woche gegen den Tabellenletzten Dresden, welches auch sang und klanglos verloren wurde.
Dies alles zerrte an den Nerven, bei den Spielern, beim Trainer und auch bei den Zuschauern. Heute musste sich beweisen, wer von den Spielern gewillt war die Herausforderung anzunehmen, sprich „Eier in der Hose hat“ und wer schon aufgegeben hat.
An Spielern standen zwei Reihen auf dem Feld und ein Torhüter zur Verfügung. Die Dessauer Jungs hatten 2 Feldspieler mehr, sowie einen Reserve-Keeper aufzubieten. Der Anpfiff erfolgte und man merkte unseren Jungs deutlich an, dass sie gewillt waren, heute die notwendigen Punkte einzufahren. Vorsichtiges Abtasten war nicht angesagt. Der Ball lief gut in unseren Reihen und alle waren hoch konzentriert. In der 8. Minute kam dann ein sauberes Zuspiel von Perry Saß auf Jonas Damm und man konnte zum ersten Mal jubeln. Danach wieder Konzentration aufbauen und nicht alles auf einmal wollen. In der 15. Minute durfte wieder Jonas Damm zeigen, dass er nicht nur ein sehr guter Verteidiger ist, sondern auch Tore machen kann. Der Assist kam wieder vom Kapitän Perry Saß. Dessau aber gab nicht auf. Die Schüsse aufs Tor von Stanley Rogowski wurden gefährlicher und er hatte nun wirklich alle Hände voll zu tun. Hier noch ein Wort zu unserem Torhüter. In den vergangen Wochen doch etwas in der Versenkung verschwunden, nutzte Stanley heute die Gelegenheit sich wieder in Erinnerung zu bringen. Ohne große Vorbereitung unterstütze er die Jungs mit einer guten Leistung. Kurz vor Ende des ersten Drittels mussten wir dann doch den Anschlusstreffer und den Ausgleich hinnehmen. Jannes Flügel (Vorbereitung Jeremy Beil) und Justin Düben konnten zum 2:2 Ausgleich einnetzen.
Das zweite Drittel barg die ersten 9 Minuten keine Überraschungen. Chancen auf beiden Seiten, aber es fehlte auch das Quäntchen Glück beim Abschluss auf beiden Seiten. In der 10. Minute sahen die Schiedsrichter ein Schutzraumvergehen auf Seiten des MFBC. Jakob Brandenburg musste auf die Strafbank und Dessau erhielt einen Penalty zugesprochen. Jan Berbig ließ Stanley keine Chance und verwandelte sicher zum 2:3. Die Antwort unserer Jungs ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Diesmal bediente Jonas Perry und der ließ sich nicht lange bitten und zog ab, 3:3. Noch waren 2,5 Minuten im zweiten Drittel auf der Uhr, da erwischte der Ball die Hand von Luca Kunkel (oder vielleicht auch anders herum) und er durfte dann erstmal für 2 Minuten auf die Bank. Wenn man gewinnen will, muss man auch mal eine Unterzahl überstehen, was man auch erfolgreich tat.
Das letzte Drittel beginnt, und man weiß, sehr oft auch das Drittel von Jeremy Beil. Bis dato hatte unsere Abwehr den Liga-Topscorer gut im Griff. In der 4. Minute passte dann Luca Kunkel hinter dem Dessauer Tor auf den im Slot stehenden Julian Berger. Erneute Führung für den MFBC. Dessau nahm die Auszeit und diese zeigte Wirkung, Jeremy Beil konnte wieder ausgleichen. Gute 5 Minuten verstrichen und die Spannung wuchs. Wahrscheinlich war sich jeder bewusst, wer hier das nächste Tor schießt, liegt nicht nur vorn sondern macht auch einen Riesenschritt in Richtung Sieg. In der 12. Minute gab es ein Handspiel auf Dessauer Seite und Leipzig formierte daraufhin eine Powerreihe, aber ohne den wünschenswerten Effekt. Es blieb zunächst beim 4:4. Das Spiel wurde härter, hektischer und die Nickligkeiten nahmen zu. 5 Minuten waren noch zu spielen, als sich Perry Saß den Ball schnappte und zum 5:4 einschoss. Es wurde noch etwas härter und Jeremy Beil beförderte Jakob Brandenburg unsanft über die Bande. 2 Minuten zuschauen war das Resultat. Die Uhr tickte runter und der Schlusspfiff ging im Freudentaumel der Mannschaft unter.
Nur der Sieg zählte. den haben wir, und somit auch die Fahrkarte für die DM-Qualifikation. Es geht also doch. Trotz vieler Querelen und einer Formkrise in den letzten Wochen stimmt uns das Ergebnis vorsichtig optimistisch. Fleißiges Training aller Mannschaftsteile, und vielleicht auch die eine oder andere teambildende Maßnahme wären in der Vorbereitung zur DM-Qualifikation wünschenswert.
fk