Pressemitteilung Floorball, Damen Pokal-Endrunde:
MFBC Grimma – SG Dresden Heidenau 9:2 (2:0, 4:0, 3:2)
MFBC Grimma – UHC Sparkasse Weißenfels 3:4 (1:1, 1.2, 1:1)
Wie gewonnen so zerronnen. So kann man kurz und schmerzlos das Pokal-Finale zwischen den beiden deutschen Top-Teams aus Grimmaer Sicht zusammen fassen.
Aber vor der Kür kam die Pflicht, sich für das Finale zu qualifizieren. Mit einem als Arbeitssieg zu titulierenden 9:2 setzte sich Grimma souverän gegen die erweiterte Landeshauptstadt durch. Das Bemühen des Halbfinalgegners war zu erkennen, nicht gänzlich unter die Räder zu kommen, war man doch in allen Belangen deutlich unterlegen. Eine starke Torfrau Kathleen Schmelzer und die mangelnde Chancenverwertung der MFBC-Damen hielten das Resultat in Grenzen.
Und mit dem Nachlassen der Konzentration zum Ende des Spieles kamen noch zwei Ehrentreffern hinzu. Sehr zum Missmut von Head-Coach Ralf Kühne.
Der Finalgegner war natürlich der ewige Rivale aus Weißenfels, der Titelverteidiger und Europapokalfinalist 2016. Beide trafen der laufenden Saison zweimal aufeinander und zweimal hatte Grimma das bessere Ende für sich. Allerdings waren die Ergebnisse so knapp, dass auch Weißenfels hätte als Sieger hervorgehen können. Für Spannung war gesorgt und den Zuschauern sollte auch Spannung geboten werden.
Grimma agierte erneut von Beginn an mit drei Linien. Das ließ sich zu Beginn des ersten Drittels gut an. Alexandra Kürth gelang auch schnell der Führungstreffer (4.), der durch Laura Hönicke unmittelbar ausgeglichen wurde. Kleine Unkonzentriertheiten waren allerdings trotz eines ansprechenden Agierens der Grimmaer Reihen schon festzustellen. Im ersten Drittel wogte das Spiel hin und her, mit Chancen auf beiden Seiten.
Zu Beginn des Mitteldrittels verwarnten die Schiedsrichter beide Teams wegen der vermehrten Stockschläge. So dauerte es auch nur vier Minuten, dass Hönicke wegen Stockschlags auf die Bank musste. Überzahl Grimma und Anne-Marie Mietz nutzte dieses Geschenk zur erneuten Führung. Aber schnell ereilte Grimma das gleiche Schicksal. Daniela Kolbe musste wegen Stockschlags auf die Strafbank (28.). Grimma agierte in Unterzahl gut, ließ wenig zu. Der einzige Aussetzer der ansonsten sehr starken Torfrau Pauliina Pekki verschaffte den Cats die Ausgleichschance. Nach gelungener Aktion wollte Pekki die Verteidigerin Tereza Volakova anspielen, aber der elegant durch die Beine geworfene Ball landete bei der einschussbereiten Sara Patzelt. Die ließ sich nicht lange bitten (29.). Wie gewonnen so zerronnen. Und Weißenfels legte kurz vor Ende des zweiten Drittels nach. Ein Schuss von der rechten Außenseite rutscht Pekki im Gewühl unter der Schulter durch. Glück des Tüchtigen.
Nun galt es für Grimma einem Rückstand hinterherzulaufen. Der Trainerstab entschied, die Drei-Linien-Strategie wird aufgegeben und auf zwei umgestellt. Die eine oder andere Spielerin war an diesem Finaltag hinsichtlich Konzentration und Umsetzung eigener technischer Fertigkeiten doch überfordert.
Trotz der Umstellung brauchte Grimma fast 10 Minuten, um etwas Schliff ins Spiel zu bringen. Als es dann gelang, stellten sich auch gute Einschussmöglichkeiten ein. Weißenfels versuchte das Spiel von ihrem Kasten fernzuhalten. In der 54. Minute entschied sich letztendlich das Spiel. Im Mittelkreis wurde ein Stockschlagen von Weißenfels nicht geahndet. Der daraus resultierende Ballverlust brachte die Kapitänin Magdalena Tauchlitz in eine gute Schussposition und die Erhöhung des Vorsprunges. Da half auch kein Protest und Lamentieren, denn das Schiedsrichtergespann sah einen solchen Stockschlag nicht.
Zwei Tore Rückstand sowie eine mehr kämpferisch und weniger spielerisch überzeugende Leistung wie sollte das funktionieren, um noch die Hände an den Pokal zu bekommen?
Die Anweisungen waren klar: hohes intensives Pressing zu spielen, um Weißenfels zu Fehlern zu zwingen. 2 Minuten und 15 Sekunden vor Ende des Spiels konnte dann Mietz den Anschlusstreffer erzielen. Der Druck führte zu Fehlern auf der Gegenseite. Und dieser Druck sollte weiter aufrecht erhalten werden. 90 Sekunden vor Ende des Spieles stellte Grimma auf eine Linie um und wechselte eine sechste Feldspielerin für Pekki ein. 1 Minute und 8 Sekunden waren noch auf der Uhr, da die Schiedsrichter auf Bodenspiel einer Weißenfelser Spielerin erkannte. Erneut eine 2-Minuten-Strafe und einen weiteren Vorteil für Grimma – Überzahl. Nach Ballbesitz sollte dann wieder die Torfrau ausgewechselt und 6 gegen 4 gespielt werden. Diese Überzahl war ein Spiegelbild für das bisherige Spiel der Wikingerinnen. Es mangelte an Ruhe und Abgeklärtheit, um diesen Vorteil auszuspielen. Es wurden die Schüsse aus ungünstiger Position genommen. Ein leichtes zu blocken. Andere Schüsse gingen am Tor vorbei. Bemüht, gekämpft, nicht aufgegeben – trotzdem Pokal Adé. Am Ende hatte der UHC mal wieder das bessere Ende für sich.
Nach dem Pokal ist vor der Deutschen Meisterschaft. Weißenfels trifft im Halbfinale erneut auf die Dümptener Füchse. Grimma tritt am kommenden Samstag die Reise zum Halbfinalgegner nach Hamburg an. Das Grimmaer Ziel bleibt, das Finale um die Deutsche Meisterschaft gilt es zu erreichen.
18.03.2017 Sporthalle Hohe Luft Hamburg, 13:30 Uhr EDV Lady Piranhas Hamburg gegen MFBC Grimma
25.03.2017 Muldentalhalle Grimma 14:00 Uhr MFBC Grimma gegen EDV Piranhas Hamburg
26.03.2017 Muldentalhalle Grimma 14:00 Uhr MFBC Grimma gegen EDV Piranhas Hamburg
(Entscheidungsspiel für den Fall, dass dies erforderlich sein sollte)
rk