Der Bock ist endlich einmal wieder umgestoßen und der MFBC darf nach vier Jahren einmal wieder im Pokalwettbewerb überwintern. Im Sachsenderby gegen die Floor Fighters bot unser Team eine Bundesland-Machtdemonstration und erneut jubeln alle mit einem Debütanten!
Floor Fighters Chemnitz vs. MFBC Leipzig 5:13 (0:3, 0:5, 5:5)
Samstag, 09.12.2017 – 18.00 Uhr – Schlossteichhalle, Chemnitz
Nach Freilos, Hochdahl, TU Dresden nun also Chemnitz. Einer angenehmen Anforderungsteigerung von der Regionalliga, über den ambitionierten Zweitligisten folgend, stand nun also der im Achtelfinale des FD-Pokals ein Bundesligist als Hürde fest. Der in den vergangenen Tagen durch die hauseigene Talenteschmiede in Schkeuditz aufgeforstete Bundesligakader reiste mit 3 Linien, 2 Goalies und 3 Coaches in die Stadt der Moderne. Durchaus der Rede wert, denn trotz den Ausfällen von Gühlke, Flemmig und Ronkanen bedeutet dies eine deutliche Stärkung. In der Vorwoche erhielt neben Jonas Damm auch Richard Opitz eine Lizenz für den Persson-Kader.
Dennoch startete das Trio Persson-Uosukainen-Sieber mit zwei Linien in das Match. In der Hoffnung dem Match schnell den eigenen Stempel aufdrücken zu können, sollten Hoppe-Patzold hinter Fält, Kanta und Novotný in Reihe 1 für Feuer sorgen, während Junior Jonas Damm mit Nationalspieler Schuschwary hinter Kretzschmar, Kunert und Schönnagel für einen sauberen Rosenthal-Kasten sorgen sollten.
Im K.O.-Modus spielt es sich eben etwas behäbiger und so zeigten beide Teams in den ersten 10 Spielminuten eine dürftige Leistung mit einer Vielzahl konsequenzloser Fehler auf beiden Seiten. Auf die ersten richtigen Torchancen musste das Chemnitzer Publikum etwa 6 Minuten warten, denn dann spürte man, dass sich der MFBC gefunden hatte. Aus einem immer ruhiger vorgetragenen Spielaufbau heraus, stieg der Druck auf das gegnerische Tor. Fein freigespielt von Kanta netzt Hoppe zur 1:0 Führung (7.). Der frühe Druck auf die Floor-Fighters-Verteidigung sorgte nun auch vermehrt für gute Balleroberungen. In der 12. Spielminute erhöht erneut Linie 1 durch Kanta und in der Folge hält sich das Team nach einer Novontý-Strafe schadlos. Der wiederum bügelt seinen Fehler schnell aus und legt den Ball zu Fält, der das 3:0 markieren kann. Die verdiente Führung zur Pause beinhaltete allerdings auch einiges Glück, denn einige gefährliche Konterläufe der Heimmannschaft konnten zum Scheitern gebracht werden, so dass Rosenthal bei seiner „Heimkehr“ (noch) nicht hinter sich greifen musste.
Das zweite Drittel sollte dann das mit Abstand stärkste in dieser Partie werden. In schöner Regelmäßigkeit schraubten Novotný (26., 31., 33.), Schönnagel (28.) und Patzold (29.) den Spielstand mit fein herausgespielten Spielzügen auf ein deutliches 8:0. Die Abstimmung zwischen Fore- und Backchecking ließ den Coachingstaff zufrieden dreinblicken. Der Lohn war die Inbetriebnahme der Linie 3, so dass Luderer, Kapitän Ecke, Linke, Saß und Opitz mitmischen durften. Mit dieser deutlichen Führung waren die Messen weitestgehend gelesen und das Team sollte im letzten Drittel eben da anknüpfen.
Das gelang allerdings nur bis zur 49. Spielminute. Nachdem Novotný (44.) und Debütant Opitz (!!!, 45.) die zweistellige Führung herausgeschossen hatten, verlor der MFBC an Konsequenz im Backchecking. Chemnitz kam immer häufiger zu Kontergelegenheiten. David Reich (49.) konnte erstmalig für Chemnitz einnetzen. In der Folge entwickelte sich ein fröhliches Hin- und Her. Novotný mit seinem 5. Treffer (wie bereits in der Vorwoche!) wird von Peters (51.) beantwortet, Kretzschmars 12:2 von Schröder (55.). Lehtola (56.) und Langenstraß (58.) verhageln dann noch ein bisschen die Laune und erhöhen für Chemnitz auf 5 Treffer. Den Schlusspunkt setzt dann der wiedergenesene Robert Ecke mit seinem ersten Treffer in dieser Saison 30 Sekunden vor Schluss.
Die Freude über das Weiterkommen in das Viertelfinale war im Anschluss allen Beteiligten deutlich anzusehen. Die Sehnsucht auch einmal im Frühjahr in zwei Wettbewerben mitzumischen, war und ist für uns eine schöne Sache. Auch wenn die Gegnerschaft dann wohl wieder einen deutlichen Schritt anspruchsvoller werden wird. Mit dem UHC Weißenfels, dem TV Lilienthal, den Red Devils Wernigerode qualifizierte sich die Top 3 der Bundesliga standesgemäß für die nächste Runde. Dazu gesellen sich der SSF Bonn, überraschenderweise erneut die DJK Holzbüttgen.
Debütant Richard Opitz zu seinem ersten Auftritt im Bundesligateam: „Ich war zwar sehr nervös, die Nacht vor dem Spiel war furchtbar. Dann sitzt du da nach dem Einspielen – die Hände fest um den Stock geklammert – und musst einfach warten. Dann wirst du von der Leine gelassen und plötzlich ist all die Nervosität fort. Die ersten Ballkontakte, die ersten Chancen und dann zappelt die Pille plötzlich im Netz und man schaut in freudestrahlende Gesichter deiner Teamkollegen. Die Erinnerungen an das Wie sind weg, nur den Ball hab ich noch den ganzen Abend nicht aus den Händen gegeben. Was bleibt ist jetzt der absolute Bock auf MEHR.“
Erfreulich, dass sich eben auch manchmal Früchte ernten lassen, wo man sie vorher nie vermutet hatte. Das Vertrauen gegenüber Damm, der bereits im zweiten Auftritt über die volle Distanz zum Einsatz kam und Opitz zahlt sich schnell aus und soll nun auch langfristig von Erfolg gekrönt sein.
Zum nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen den Serienmeister aus Weißenfels stehen beide mit ihrem neuen Team wieder auf dem Parkett der Rabet-Sporthalle in Leipzig. Dort ein Tor wäre sicher auch nicht verkehrt. Oder ein erneuter 5er Pack von Novotný ?!?
Spielbericht:
https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=12870
Highlightvideo MFBC:
Folgt auf unserem YouTube-Kanal.
Hinweis nächstes Bundesligaspiel:
MFBC Leipzig vs. UHC Weißenfels
Sonntag, 17.12.2017 – 16.00 Uhr – Sporthalle am Rabet, Leipzig
mfbc