Drei Punkte nannte Felix Friedrich als Ziel für die beiden Spiele unserer 1.Herrenmannschaft am zurückliegenden Wochenende. Vier sollten es am Ende werden. Einem 10:7 am Samstag daheim gegen die Unihockey Igels Dresden folgte ein denkwürdiges und mitreissendes 7:7 Unentschieden nach Verlängerung bei den Red Devils in Wernigerode, und mithin ein außerordentlich verdienter Wochenends- „Zusatzpunkt“.
MFBC Leipzig vs. Unihockey Igels Dresden (10:7)
Gegen die Unihockey Igels konnte unser Trainergespann Friedrich/Persson mal wieder mit einem bis auf die letzte Zeile ausgefüllten Spielprotokoll aufwarten. Es fehlten Jonas Alex und Topscorer Atte Ronkanen (beide erkrankt), sowie Max Schulemann (im Einsatz für die 2.Mannschaft). Dafür konnte nach 10-monatiger Verletzungspause Christian Faber sein langersehntes Comeback im MFBC-Trikot geben. Dies führte zwangsläufig zu einigen Umstellungen innerhalb der drei Leipziger Reihen, was dem Spiel jedoch nicht zum Nachteil gereichte. Eher das Gegenteil war der Fall.
Leipzig begann die durchgängig faire und von den Unparteiischen umsichtig geleitete Partie mit Pavel Lubentsov im Kasten, und lief im ersten Durchgang zunächst ständigen Rückständen hinterher. Filip Altman eröffnete den Torreigen in der vierten Spielminute mit der Dresdner Führung, welche Marco Gühlke mit seinem ersten Bundesliga-Tor in der 8.Minute ausgleichen konnte. Schuschwary erhöhte eine Minute später erneut für Dresden, Teemu Ahokas, für Ronkanen diesmal in Reihe eins spielend, egalisierte postwendend via Penalty. Die erneute Dresdner Führung erzielte Christopher Gruhne (13.). Erneut besorgte Ahokas den Leipziger Ausgleich (15.). Auch wenn die Torfolge im ersten Drittel verdächtig an das Pokalmatch gegen Kaufering erinnerte, das Leipziger Spiel tat dies ganz und gar nicht. Man agierte von Beginn an äußerst wach, lauf.-und einsatzfreudig, und inspiriert im Spiel nach vorn. Einzig das Ergebnis stimmte (noch) nicht.
Dies sollte zunächst auch zu Beginn des zweiten Drittels so bleiben. Wieder waren es die Dresdner, die in der 22.Spielminute durch Christopher Gruhne mit 4:3 in Führung gingen. Doch mit einem nun zunehmend sicherer und selbstbewusster agierenden Pavel Lubentsov im Rücken, schickte sich Leipzig an, den engagierten Auftritt in Zählbares umzumünzen. Peter Dietel (27.), Toni Smeilus mit seinem Saisonpremieren-Treffer (29.) und Aku Leino (33.) drehten den erneuten Rückstand in eine 2-Tore-Führung. Doch noch war Dresden nicht geschlagen. Marek Soukup (34.) und Filip Altman (36.) konnten nochmals für die Landeshauptstädter ausgleichen, ehe nochmals Leino (37.) und Ahokas (40.) zur Leipziger 8:6 Drittel-Führung netzten.
Im letzten Drittel wirkte Dresden angesichts des ständigen Drucks der drei Leipziger Reihen zusehends müder. Man kontrollierte Spiel und Gegner, und konnte in der 51.Minute durch Stanislav Kanta nach schönem Zuspiel von Toni Smeilus zum 9:6 nachlegen. Mit der einzigen Überzahl des gesamten Spiels, Marcel Schulze erhielt 2 Minuten wegen Bodenspiels (57.), war die Partie dann zugunsten unseres Teams entschieden. Joonas Hauska veredelte den insgesamt 4.Assist des Spiels von Kanta kurz vor Ablauf der Dresdner Strafzeit mit seinem ersten Bundesliga-Tor zum 10:6. Das siebte Dresdner Tor durch Altman hatte zwei Sekunden vor Spielende nur noch statistischen Wert.
Mit der bis dato wohl besten Saisonleistung, und teilweise auch schön anzuschauenden Aktionen, hatte man die Trainer-Wochenends-Vorgabe bereits nach dem Samstags-Spiel erfüllt, und konnte am Sonntag befreit zum Spiel nach Wernigerode reisen.
Red Devils Wernigerode vs. MFBC Leipzig (7:7 n.V.)
Am Sonntag stellten sich die Leipziger Reihen dann erstmals in dieser Saison quasi von selbst auf. Neben den erkrankten Ronkanen und Alex, fehlten in Wernigerode zusätzlich Hannes Naumann, Danny Weißwange und Torsten Harnisch. Den anwesenden Jungs fehlte wiederum zu Beginn der Partie ein wenig die nötige Konzentration. Die Hausherren, das gesamte Match mit zwei Reihen bestreitend, begannen wie die sprichwörtliche Feuerwehr, und führten beängstigend schnell mit 2:0 (Markus Piittisjärvi (1.), Ramon Ibold (3.)). Doch wer ein sich anbahnendes Debakel befürchtete, sah sich schnell getäuscht, gelang es doch unserem Team nachfolgend Ruhe und Ordnung ins eigene Spiel zu bringen. Die Passwege der Gastgeber wurden konsequent zugestellt, es wurde konzentriert geblockt, und Patrick Schmidt im Leipziger Kasten bekam die Bälle zu fassen, die dennoch den Weg bis zu ihm fanden. In der 17.Spielminute konnte dann Stanislav Kanta einen der mittlerweile zahlreichen Leipziger offensiven Nadelstiche zum Anschlusstreffer vollenden. Eine Minute später drückte Joel Cristian Ekroos für Wernigerode die Strafbank. Geburtstagskind Christian Faber beschenkte sich mit seinem ersten Scorerpunkt im zweiten Saisonspiel. Seine Vorlage versenkte Teemu Ahokas zum Ausgleich in die Maschen des Wernigröder Kastens. Dreizehn Sekunden vor Drittelende brachte dann Robert Ecke die Stadtfeldhölle endgültig zum Schweigen. Wieder ging eine Saisonpremiere voraus: Andrè Mühle lieferte seinen ersten Assist. So, wie die Roten Teufel die Partie begannen, beendeten unsere Jungs das erste Drittel, und gingen mit einer 3:2 Führung in die Drittelpause.
Die Geschichte des 2.Durchgangs ist dann schnell erzählt: Mitte des Drittels konnte der MFBC eine erneute Überzahl nicht nutzen. Mehr passierte nicht. Rückblickend betrachtet holten beide Teams Luft für den weiteren dramatischen Spielverlauf.
Schnell konnte dann Wernigerode im 3.Drittel durch Vojta Krupicka (42.) ausgleichen. Aufkeimendes Leben beim zahlreichen Anhang der Gastgeber beendete Kanta abrupt 10 Sekunden später. Es erwachte wieder mit dem erneuten Ausgleich durch Tom Fiedler (44.). Peter Dietel fungierte als Spielverderber, und brachte Leipzig wieder in Front (46.). Toni Smeilus schießt eine prima Vorlage von Kanta am leeren Tor vorbei, kann dann aber den von der Bande zurückspringenden Ball doch noch vollenden (47.). Ruhe in der Hölle. Durchatmen. In der 54.Spielminute empfängt dann Leipzig in Person von Wenzel Flemmig die erste (!!) Strafzeit des gesamten Wochenendes. Bewirbt man sich um den Fairplay-Pokal? Vorausgehend vergab Piittisjärvi die Penalty-Chance. Die Strafzeit schien unbeschadet ausgestanden, als die Unparteiischen einen Wechselfehler an der Leipziger Bank ausmachen. Zwei Sekunden im Spiel drei gegen fünf. Kein Problem. Doch findet Juha-Pekka Kuittinen nur Sekunden später dann doch die Lücke zum Anschlusstreffer (57.). Beide Teams wieder komplett, und Peter Dietel schickt im immensen teuflischen Druck Andrè Mühle zum Konter. Dieser vernascht Gary Blume gekonnt zur erneuten Leipziger 2-Tore-Führung (57:47min). Die Hausherren wanken, aber sie fallen nicht. Zu schnell der erneute Anschlusstreffer, wieder durch Kuittinen (58:02min), zu groß die Shooter-Qualitäten eines Ramaon Ibold. Im 6 gegen 5 freigespielt zum Ausgleich (58:50min). Keines der Teams ging in der Folge noch das allerletzte Risiko. Verlängerung.
Wernigerode gewinnt das Bully und macht sofort Druck. Man will unbedingt diesen Zusatzpunkt. Leipzig stemmt sich mit allem was man hat dagegen. Dix Friedrich bleibt seiner Linie treu, und lässt auch in dieser Phase mit 3 Reihen spielen. Alle Spieler zahlen das Vertrauen zu einhundert Prozent zurück. „Die dritte Reihe hat heute wieder einen Riesen-Job abgeliefert. Insbesondere Renè Röder hat über das gesamte Wochenende eine großen Schritt nach vorne gemacht.“, so ein sehr zufrieden dreinblickender Coach nach Spielende. Doch zurück zum Spiel, zum Druck der Gastgeber mit gefühlten 80 Prozent Ballbesitz in der Verlängerung. Am Ende half alles nichts mehr. Beiden Teams blieb der Zusatzpunkt verwehrt. Einig waren sich in der Nachbetrachtung alle Beteiligten: Ein Wahnsinns-Floorball-Spiel!
Nach den Leistungen des Wochenendes kann unser Team nun optimistisch dem „ewigen Duell“ gegen den UHC Weissenfels entgegensehen. Dieses steigt am Samstag, den 8.11.2014 um 18:00Uhr an ungewohnter Spielstätte, der Sporthalle am Rabet in Leipzig.
Nach der Partie in Wernigerode wurde noch die kommende Pokalrunde ausgelost.
Hier empfängt unsere 1.Mannschaft den SC DHfK Leipzig aus der 2.Bundesliga zu einem sicher brisanten Ortsderby. Unsere zweite Vertretung empfängt als Regionalligist den SSF Dragons Bonn um den aktuellen Bundesliga-Topscorer Janos Bröker zum Duell David gegen Goliath, während unsere Damen wieder einmal die Reisetaschen packen müssen. Es geht zu den Pink Ladys von Blau-Weiß Aasee nach Münster.
MFBC vs. Dresden:
Joonas Hauska (1/1), Stanislav Kanta (1/4), [C] Matthias Böthgen, Teemu Samuli Ahokas (3/0), Danny Weißwange, Aku Juhani Leino (2/0), Toni Smeilus (1/1), Marco Gühlke (1/0), Max Patzold, Torsten Harnisch, René Röder, [T] Patrick Schmidt, Christian Faber, Robert Ecke (0/1), Hannes Naumann, Peter Dietel (1/1), [T] Pavel Lubentsov, Andrè Mühle, Daniel Luderer, Wenzel Flemmig
MFBC vs. Wernigerode:
Joonas Hauska (0/1), Stanislav Kanta (2/1), [C] Matthias Böthgen, Teemu Samuli Ahokas (1/0), Aku Juhani Leino, Toni Smeilus (1/0), Marco Gühlke, Max Patzold, René Röder, [T] Patrick Schmidt, Christian Faber (0/1), Robert Ecke (1/0), Peter Dietel (1/1), [T] Pavel Lubentsov, Andrè Mühle (1/1), Daniel Luderer, Wenzel Flemmig, Max Schulemann
cs
Fotos: Luisa Mocker