Doppeltransfer: 47-Punkte-Sturm wechselt zum MFBC

Coach Persson feilt am Kader – und pünktlich zum Trainingsauftakt können wir zwei neue „alte“ Gesichter präsentieren. Vom Bundesligaabsteiger USV Saalebiber Halle kommen die beiden Topscorer Thomas Osterland und Eric Kindler zum Bundesligadritten. Das Team soll in der Breite noch mehr an Qualität und Stabilität gewinnen. Das Frage und Antwortspielmit beiden.

Mit Thomas Osterland und Eric Kindler kehren irgendwie auch zwei verloren geglaubte Söhne nach Leipzig zurück  – der Clou dabei: aus den beiden sind inzwischen bundesligaerfahrene Floorballmänner geworden, torgefährlich, zuverlässig und sehr mannschaftsdienlich.

Osterland und Kindler überragen Persson, Foto: MFBC
Osterland und Kindler überragen Persson, Foto: MFBC

Als Emporkömmling des SSC Leipzig wechselte „Osti“ im Jahr 2011 zu den Hallensern. Als Kapitän, Fitnessverantwortlicher und stellvertretender Sektionsleiter hatte er beträchtlichen Anteil an deren Entwicklung und am letztjährigen Aufstieg der Saalebiber. Als 87-er Jahrgang füllt er eine wichtige Lücke im Altersgefüge beim MFBC und kann im Wesentlichen auf allen Positionen eingesetzt werden.

Von 2008 bis 2010 bereits für den MFBC aktiv, kehrt auch Eric Kindler zurück an alte Wirkungsstätte. Nach vielen fehlgeschlagenen Anläufen in den vergangenen Jahren passen nun endlich berufliche und familiäre Rahmenbedingungen mit einem Engagement in Leipzig überein. Der 25 Jährige kommt mit 24 Scorerpunkten als USV-Topscorer der vergangenen Saison ins Team von Coach Persson.

MFBC: Hallo Thomas, Hallo Eric – zunächst einmal herzlich willkommen an eurer neuen „alten“ Wirkungsstätte. Es liegen bereits über 5 Jahre zurück, dass ihr letztmalig ein Leipziger Jersey an euren Astralkörpern trugt, wie sehr war dieser Gedanke in dieser Hallenser Zeit ein Thema für euch?

"Osti" der USV Kapitän
„Osti“ der USV Kapitän

Thomas:  Vielen Dank. Leipzig ist mein Jugend- und Ausbildungsverein. Da hängt man natürlich immer irgendwie dran und verfolgt das sportliche Geschehen etwas intensiver als bei anderen Teams. Genau so wird es nun auch mit den Bibern sein.

Kindler im USV Dress
Kindler im USV Dress

Eric: Dankeschön! Für mich war ein Transfer zurück nach Leipzig ständig in Gedanken ein Thema, da der MFBC  fast jedes Jahr auf mich zukam und einen Wechsel angefragt hatte. 2010 bin ich damals vom MFBC ja deswegen nach Halle gegangen, da es durch die Arbeitszeiten und den Familienzuwachs zeitlich nicht mehr möglich war für den MFBC Bundesliga zu spielen.

MFBC: Ihr kehrt nun also mit reichlich Erfahrung auf höchstem Niveau zum MFBC zurück, wie  konntet ihr euch nach eigener Einschätzung bei den Saalebibern entwickeln. Auf was können sich die Leipziger Fans besonders freuen?

Thomas:  Durch meine Rolle als Leistungsträger habe ich in den Jahren bei den Saalebibern sehr viel Verantwortung auf dem Platz übernommen und mein Spiel als Verteidiger oftmals auch sehr offensiv ausgelegt. Ich denke daher, dass ich mich beim Angriffsspiel deswegen sicherlich am meisten entwickelt und phasenweise sogar direkt als Stürmer agiert habe. Ich bin also über die Jahre viel flexibler geworden und kann die verschiedenen Positionen auf dem Feld deutlich besser einschätzen, da ich nicht nur eine Perspektive kenne.

Vielleicht können sich die Fans über den ein oder anderen Bauerntrick freuen ;-)

 Eric: Man entwickelt sich natürlich immer weiter, zudem kam mit den Jahren auch mehr spielerische Reife, Ruhe und etwas Routine in mein Spiel.  Wenn man zudem wie letzte Saison mit dem USV Halle in jede Partie als Außenseiter geht und sich jedes Stückchen Platz hart erkämpfen muss, lernt man viel mehr über Zweikämpfe, als wenn man als Favorit durch die 2. Liga spaziert.

Das Leipziger Publikum darf sich also auf packende Zweikämpfe und Laufduelle freuen und wenn ich zudem weiterhin meine Torgefährlichkeit konservieren kann, dann gibt es für die Zuschauer und für das Team auch Zählbares zu bejubeln.

MFBC: Die Transfergespräche konnten relativ schnell mit für uns positivem Ausgang beendet werden. Was war für euch ausschlaggebend dem Angebot aus Leipzig zuzustimmen?

Osterland kehrt nach 5 Jahren nach Leipzig zurück
Osterland kehrt nach 5 Jahren nach Leipzig zurück

Thomas: Erst nach dem feststehenden Abstieg reifte bei mir der Gedanke, dass ich gerne weiter in der 1. Bundesliga spielen möchte. Ich selbst denke, dass es durch Familie, Beruf und Alter meine letzte Möglichkeit ist, noch einmal für einige Jahre auf höchstem nationalem Niveau zu spielen. Das war mit dem bevorstehenden Umbruch in Halle nicht sehr wahrscheinlich. Daher war ich froh, dass es auch von MFBC-Seite aus Interesse an einem Wechsel gab, denn hier noch einmal in der Bundesliga zu spielen, ist für mich besonders schön.

Eric:  Ich habe mich wirklich sehr über Perssons persönliche Anfrage gefreut. Für mich war entscheidend, dass sich seit kurzem meine arbeitszeitlichen Bedingungen derart verändert haben, dass dieses Engagement möglich wurde. Außerdem ist dies eine interessante neue Herausforderung und ich möchte mich wieder neu beweisen.

MFBC: Coach Mattias Persson gewinnt mit euch beiden zwei torgefährliche, technisch und physisch starke Spieler und kann den Kader in der Breite und Qualität verstärken. Mit 24 (Eric) bzw. 27 (Thomas) Scorerpunkten hieltet ihr den USV lange im Geschäft um den Klassenerhalt, worin seht ihr selbst die Stärken des jeweils anderen?

Thomas (über Eric):  Eric würde konditionell wahrscheinlich auch 5 Drittel meistern. Außerdem kann man sich im Spiel zu jeder Zeit auf ihn verlassen. Er ist ein richtiger Teamplayer.  

Eric mag es hitzig - Ball immer im Blick
Eric mag es hitzig – Ball immer im Blick

Eric (über Thomas): „Osti“ hat ein hervorragendes Spielverständnis, sicher ein Grund warum ich mich auf dem Feld blind mit ihm verstehe. Er hat das Auge für spezielle Situationen und die Übersicht auf der Platte. Er übt zu jeder Zeit Druck aufs gegnerische Tor aus und findet häufig den überraschenden Pass zum Abschluss oder die kleine Lücke durch die der Ball direkt ins Netz befördert werden kann.

MFBC: So ein Transfer geschieht ja generell auch auf Eigeninteresse. Als gestandene Kräfte seid ihr ja zudem auch Kandidaten, die Verantwortung im Kader übernehmen sollen. Was also erhofft oder erwartet Ihr euch persönlich mit dem MFBC Leipzig in der kommenden Saison?

Thomas: Es ist schon richtig, dass ich mittlerweile einiges an Erfahrung mitbringe und die will ich natürlich auch in die Mannschaft und den Verein einbringen. Das geht nur wenn ich viel spiele und damit dem Team auf dem Feld weiterhelfe. Ich erhoffe mir natürlich, dass wir uns als Team weiterentwickeln und sich das am Ende auch mit einer Steigerung im Endergebnis widerspiegelt.

Eric: Jetzt in der Vorbereitungsphase möchte ich mich erstmal gut einleben und die Mannschaft besser kennen lernen, einige kenne ich ja aber zum Glück noch von vor 5 Jahren.

Für die Saison und die Zukunft möchte dem MFBC Leipzig eine Hilfe und Verstärkung im Spielbetrieb sein, mit Leistung glänzen und den Jüngeren mit meiner Erfahrung auch helfen Fuß zu fassen und ihnen den Einstieg in die oberste Spielklasse erleichtern. Und was natürlich nicht fehlen darf, um die Meisterschaft mit buhlen!

MFBC: Die ersten Trainingseinheiten sind überstanden, nun wünschen wir euch eine schnelle Integration ins Team und eine persönliche und mannschaftliche Erfolgsgeschichte. Gibt es noch etwas, dass ihr an dieser Stelle loswerden möchtet?

Thomas:  Nein – es ist alles gesagt – an die Arbeit.

Eric: Ich möchte mich herzlich beim MFBC bedanken, dass mir erneut die Chance mich zu beweisen gegeben wird und ich wieder an die alte Wirkungsstätte zurückkehren kann. Ich hoffe auf eine erfolgreiche Saison.

Und damit erklären wir die Saison 2016/2017 auch offiziell als eröffnet! Wie sich unser Kader im Vergleich zur letzten Saison wandelt, erfahrt ihr mit Sicherheit in den nächsten Wochen und Monaten.

Fotos: USV Saalebiber Halle / S. Dabrowski – reddevils.org / MFBC

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