Auswärtssieg beim Deutschen Meister

Am letzten Sonntag trafen im Klassiker der Damen-Bundesliga die beiden Dauerfinalisten aus Weißenfels und Grimma aufeinander. Trotz des Erfolges der Grimmaerinnen hat sich die Konstellation im deutschen Damen-Floorball durch diesen Grimmaer Erfolg nicht verändert. Co-Trainer Marcus Linke brachte es auf den Punkt, dass der Damen-Klassiker immer über die Tagesform entschieden wird. Diesmal hatten die Muldestädterinnen die Nase vorn.

Der UHC Sparkasse Weißenfels schöpfte seine einzusetzenden Spieler auf dem Spielberichtsbogen voll aus. 20 Spielerinnen zierten die Weißenfelser Bank. Spielen durften letztendlich in diesem Prestigeduell die Erfahrenen. Lediglich Nachwuchstalent Luise Andrä schaffte den Sprung in die ersten Elf. Allerdings ist es schon beachtlich, mit welchem Nachwuchspotential die Saalestädterinnen aufwarten können. Aber auch die MFBC-Damen konnten mit Charlotte Rüssel ein Nachwuchstalent in die ersten beiden Linien stellen. Leider konnte Rüssel in diesem Spiel die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Kämpferisch wieder mit einer Topleistung blieben die spielerischen Akzente hinter den Erwartungen zurück. Viele leichte Ballverluste brachten die Grimmaer Defensive immer mal wieder in Schwierigkeiten.

Das Spiel war von Anfang an durch Taktik und hohes Tempo geprägt. Jedes Team versuchte seinen Matchplan durchzubringen. Grimma zog sich in die eigene Hälfte zurück und versuchte das Agieren der Weißenfelserinnen zu unterbinden, was gerade im ersten Drittel sehr gut gelang. Mit einer Einzelleistung von Stürmerin Anne-Marie Mietz gingen die Grimmaerinnen in der 10. Minute in Führung. Zur Mitte des ersten Drittels nahm Headcoach Ralf Kühne Rüssel erstmalig aus dem Spiel. Sie wurde sehr gut von Sabine Wagner ersetzt, der die Umsetzung der taktischen Vorgaben besser gelang. In der 15. Minute war es an Verteidigerin Susanne Straßburger, die mit einem schnellen Antritt aus dem Mittelbereich des Spielfeldes nach Balleroberung aus der Halbdistanz den Ball bei Nationaltorhüterin Indra Reck unterbrachte. Grimma setzte nicht nur bei Ballbesitz auf einen geordneten Spielablauf, sondern spielte auch immer wieder den Ball hoch in den Torraum der Weißenfelserinnen. Der erste hohe Ball von Sonja Dietel auf Mietz führte zur verdienten 3:0 Pausenführung (18.). Das Dietel trotz Verletzung auflaufen konnte, brachte Sicherheit in die zweite Grimmaer Linie. Dietel neben Fanny Gatzke der kreative Kopf im Grimmaer Spiel war am Sonntag ein Garant für diesen Erfolg. Deshalb wurde sie auch als beste Spielerin auf Grimmaer Seite nach dem Spielende geehrt.

Im zweiten Drittel kam es schnell zum Anschlusstreffer. Letztendlich resultierten alle drei Gegentore aus einem inkonsequenten Grimmaer Defensiverhalten. Entweder war man einen Schritt zu spät im Zweikampf oder es kam zu unnötigen Ballverlusten, nach dem man schon den Ball wieder in Besitz hatte. Die neue Qualität der MFBC-Damen scheint aber dieses Saison darin zu bestehen, dass sie ihre technischen Defizite im Vergleich zu den Cat‘s etwas aufholen konnten und sich daraus auch eine gewisse Spielsicherheit in Drucksituationen ergibt. Immer wieder wurden verschiedene taktischen Mittel gesucht, um selbst zum Torerfolg zu kommen. Dabei war das Herausspielen von hohen Bällen auf Mietz durch Dietel eines dieser Mittel. Mietz hatte im Spiel daraus allein weitere drei Möglichkeiten zu netzen. Leichtfertig wurden diese 100%igen Chancen vertan. Allerdings gelang in der 17. Minute der Ausbau der Führung, als aus einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte mit Doppelpässen die nachlaufende Verteidigerin Stefanie Reinhardt das 4:1 erzielte.

Das letzte Drittel rückte dann Torfrau Alexandra Nickel immer mehr ins Geschehen, die auch eine Kandidatin für die Best-Player-Auszeichnung gewesen wäre. Das Grimmaer Trainergespann war mit den Torhüterleistungen trotz der Erfolge in den beiden ersten Punktspielen nicht zufrieden. Nickel präsentierte sich allerdings im Spitzenspiel in einer herausragenden Verfassung. Zwar konnte sie gegen die Gegentore nichts ausrichten, verhinderte dafür im letzten Drittel durch mehrere Paraden weitere Treffer des UHC. Im letzten Drittel erhöhte Weißenfels den Druck. Grimma konnte im ersten Teil des letzten Drittels noch sehr gut gegenhalten und auch eigene Akzente setzen. Man ließ sich auch durch den Anschlusstreffer zum 2:4 in der 44. Minute nicht verunsichern. Die Reaktion erfolgte fast postwendend. In einem Wechsel der Weißenfelserinnen schnappte sich Gatzke den Ball und führte einen Freischlag schnell auf die freistehende Lisa Glaß aus, die zum 5:2 erhöhte. Damit schien das Match entschieden. Trotzdem versuchte Weißenfels alles. Bis auf den Anschlusstreffer kurz vor Ende des Spiels kam nichts zählbares dabei rum. Auch eine Auszeit und die Herausnahme des Torhüters führten zu keinem vernünftigen Torabschluss des Heimteams mehr. Vielmehr hätte Grimma die endgültige Entscheidung durch einen Schuss in der letzten Minute auf das verwaiste Weißenfelser Tor herbeiführen müssen.

Es wird noch zwei weitere Klassiker in der Vorrunde in der Staffel Ost geben. Auch hier gibt es keinen ausgemachten Favoriten, denn es wird erneut auf die Tagesform, auf etwas Glück, auf die Form der Topscorer und die Torhüterleistungen ankommen, wer dann das Feld als Sieger verlässt. Anscheinend sind beide Teams näher zusammen gerückt, wobei auf Grimmaer Seite einige Leistungsträger dann wieder zum Team hinzukommen werden. Allerdings ist es für Headcoach Ralf Kühne ein Fingerzeig auf die Zukunft, dass man sich noch intensiver mit dem Nachwuchs beschäftigen muss. Die U 17 Auswahl des MFBC soll dafür die Grundlage bilden.

 

Mit diesem Sieg baut Grimma die Führung an der Tabellenspitze aus. Am kommenden Wochenende wird der erste Pokalspieltag stattfinden. Die Wikingerinnen reisen am 19.10.2013 zum TV Eiche Horn Bremen.

 UHC Sparkasse Weißenfels – MFBC Grimma 3:5 (0:3, 1:1, 2:1)

MFBC Grimma: (Tore/Vorlagen/Strafzeiten)

Alexandra Nickel(G), Sabine Wagner, Laura Naumann, Susanne Straßburger (1/0/0), Charlotte Rüssel, Sonja Dietel (0/1/0), Bianka Lucker, Lisa Merle Entelmann, Susann Schiller(K), Daniela Kolbe, Lisa Glaß (1/0/0), Stefanie Reinhardt (1/0/0), Anne-Marie Mietz (2/1/0), Fanny Gatzke (0/1/0)   

 

 

 

 

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