Standortbestimmung oder Ausrutscher?

Floorball, Damen, Bundesliga

Dümptener Füchse – MFBC Leipzig/Grimma     6:2 (2:1, 3:0, 1:1)

 

Da ist sie nun, die erste Niederlage gegen die Füchsinnen. Das kann passieren, in Zeiten in denen selbst Bayern München zwischen grandiosen Siegen in London und  deftigen Klatschen in Frankfurt vor sich hin taumelt. Für Headcoach Erik Schuschwary geht die Niederlage in Ordnung.

 

Zunächst spielten die MFBC-Damen gut auf. Der erste Teil des ersten Drittels ging an die Gäste. Dümpten bekam mit laufender Spielzeit das Match besser in den Griff und ging dann in der 16. Minute in Führung. Als Emily Berger wegen Stockschlags auf die Strafbank musste, nutzte die Heimmannschaft ihre Überzahl und legte weiter nach (18.). Da Lisabeth Klaus den Anschluss noch vor der Drittelpause herstellen konnte, war noch nicht viel passiert (19.).

Archivfoto: Dieter Koch

 

Im zweiten Drittel ging dann nicht mehr viel. Dümpten hielt das Tempo und Grimma ließ sich zu leichten Fehlern verleiten. Wenn im Vorwärtsgang diese Fehler passieren, dann ist bei einem daraus resultierenden Konter der Weg zum Tor kurz. Am Ende überwog das Gefühl, dass Dümpten sechs Chancen hatte und alle versenkte, man selbst sich aus zwanzig Chancen nur zwei Tore erarbeiten konnte. Erarbeiten ist dabei das richtige Wort. Es wurde viel gespielt, nochmals abgegeben oder ein riskanter Pass in die Quere gespielt. Ballbesitz ist nur ein Aspekt eines erfolgreichen Spiels. Man muss dann auch zwingend agieren und auf das Tor schießen. Die Füchsinnen schossen und trafen in regelmäßigen Abständen zum 5:1 (22. /29. / 40.). Damit war das Spiel zur Drittelpause vorentschieden. Zum Ende des Drittels musste Topscorerin Anne-Marie Mietz verletzt raus und wird voraussichtlich länger ausfallen.

Anne-Marie Mietz (li.) ist verletzt. Das MRT steht noch aus. Archivfoto: Dieter Koch

 

Auch nach Anpfiff das letzten Drittels konnten die Wikingerinnen nichts zählbares erreichen. Ein etwas hitzig geführtes Match ging weiter und Dümpten traf zum 6:1 (49.). Als eine Spielerin aus Dümpten wegen einer Tätlichkeit die rote Karte erhielt (52.), bestand die Chance auf eine angenehmere Gestaltung des Ergebnisses. Die mit der Matchstrafe einhergehende 5-Minutenstrafe konnte Elena Böttrich nach 16 Sekunden zum zweiten Treffer nutzen. Da diese Strafe nicht durch ein Tor aufgehoben wird, waren noch vier Minuten und 44 Sekunde Zeit, um etwas resultatstechnisch zu bewegen. Aber es gab nichts zählbares mehr, denn Dümpten brachte die lange Zeit der Unterzahl gut über diese Zeit.

Elena Böttrich trifft nach 16 Sekunden in Überzahl. Archivfoto: Dieter Koch

Der MFBC konnte insbesondere nicht an seine guten Defensivleistungen der ersten Spiele anknüpfen. Man merkte die fehlende Spielpraxis den Mädels an, da das letzte Match Ende September stattfand. Auch war nach Aussage des Trainerstabes die Trainingsbeteiligung im Oktober etwas weniger engagiert, wobei man das auch der einen oder andere Verteidigerin nachsagen muss. Leider spiegelte sich dieses Manko auch in der subjektiven Leistung wieder. Das wird sicherlich zunächst intern auszuwerten sein. Dazu kam eine zum Teil überhastete und zu ungeduldige Spielweise. Die letztendlich auch zu falschen Entscheidungen in bestimmten Spielsituationen geführt haben, was Dümpten gut genutzt hat. Um Schuschwary nochmals zu zitieren: „Was man sagen muss: Dümpten war gut, aber nicht unschlagbar.“ Für MFBC-Präsident Ralf Kühne ist diese Niederlage keine große Sache, da solche Rückschläge in dieser Saison bereits eingepreist sind. Die Mannschaft wird sicherlich weiter an der Defensive und an einem besseren Spielverständnis zu arbeiten haben.

Aber es bleibt bei allen Einpreisen und positiver Herangehensweise für die nächsten Wochen die Frage: Ist man in dieser Saison nur noch ein Playoff-Aspirant, wobei man dann um diese Playoff-Teilnahme richtig kämpfen muss, oder war das der immer gern ins Feld geführte Weckruf, wenn etwas Sand ins Getriebe kommt? Die nächste Wochen werden die Richtung weisen, insbesondere wenn am 24.11.2019 der bisher ungeschlagene Titelverteidiger aus Weißenfels seine Visitenkarte abgibt. Dass Mietz dann schon wieder ihren Stock schwingen wird, ist ziemlich unwahrscheinlich, aber auch ohne Mietz hat Grimma schon den deutschen Dauermeister in die Schranken gewiesen. Also Zeit für ein „Londonspiel“ gegen die Cats.

 

 

 

MFBC Leipzig/Grimma:

Jasmin Maudrich, Alexandra Kürth, Kim Käseberg, Annika Röder, Tessa Böttger, Hannah Götze, Virginia Kunkel, [C] Charlotte Rüssel, Lisa Raunest, Nathalie Berger, Lisabeth Klaus, Annalena Daum, Sarah Hecht, Yvonne Rädler, Anne-Marie Mietz, Wiebke Richter, Emily Louisa Berger, [T] Jean Fischer, [T] Justine Werner, Elena Böttrich

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