Wikingerinnen entern die Sterne

MFBC Grimma – FC Stern München 8:1 (0:0, 5:1, 3:0)

Für den FC Stern München war am letzten Wochenende punktemäßig nichts zu holen. Weder in Weißenfels noch in Grimma konnte auf solche gehofft werden. Aber ein Ehrentreffer war den Sternen dann doch vergönnt.

War München am Samstag gegen die Cats noch mit 0:6 unterlegen, konnten sie diesen in der Seumehalle feiern. Grimma musste zwar auf die sich im Ausland aufhaltenden Lisa Glaß und Lena-Marie Lübker, sowie die urlaubende Anna Brauckmann verzichten, aber sonst standen drei Linien zur Verfügung, um die bayrischen Mädels zu beackern.

Das tat Grimma zu Beginn etwas hektisch und ohne Glück. Bereits im ersten Drittel gab es viele Einschussmöglichkeiten, aber Emily Berger konnte den Ball im fast leeren Tor nicht unterbringen, oder der Pfosten half den Sternen, nicht in Rückstand zu geraden. Dominanz ohne Tore ist ein gefährlicher Zustand, denn das kann schnell nach hinten losgehen, kamen die Konter der Münchnerinnen doch wie Nadelstiche. Gerade der Ballbesitz-Floorball verleitet die MFBC-Damen immer mal zu Vertrauensseeligkeit in der Abwehrarbeit, denn irgendwer wird sich dafür opfern, denn der reitet die Attacken.

Das Bild änderte sich schlagartig als Daniela Kolbe neun Sekunden nach Anpfiff des Mitteldrittels den Führungstreffer erzielte. Das war der Dosenöffner, der innerhalb von drei Minuten zu einer 3:0 Führung durch Anne-Marie Mietz und wiederum Kolbe führte. Der schon besagte Ehrentreffer war nur ein kleiner Makel am Ergebnis der Grimma nicht aufhielt, denn Mietz und Sonja Digulla (Dietel) machten ein klares Ergebnis nach zwei Dritteln perfekt. Marcus Linke, der den erkrankten Chef vertrat, konnte sich viele Abschlüsse und ein gutes Spiel in den freien Raum ansehen, die Einstellung stimmte. Bis dahin war aber der Mangel an Kreativität vor dem Tor eine Spaßbremse, die mehr gefährliche Torabschlüsse verhinderte. Permanentes Passspiel in einen mit Menschen überbesetzten Torraum ist nicht das probate Mittel. Auch die Defensivspieler wurden erst spät mehr ins Angriffsspiel eingebunden. Das man beim Ballbesitz-Floorball wenig taktische Vorgaben im Defensivverhalten umsetzen kann, ist sicherlich nur am Rande erwähnenswert.

Im Schlussdrittel blieb Grimma aktiv, spielte konsequent mit drei Linien durch und brauchte wieder Zeit, um sich für die Mühe zu belohnen. Erst in den letzten drei Minuten des Spiels erhöhten Dietel und zwei Mal Kolbe auf ein standesgemäßes 8:1. Sicherlich hätten es mehr Tore sein müssen, aber am Ende war dieses Spiel der Einstand in die neue Bundesligasaison. Weitere Spiele folgen. Gerade am kommenden Sonntag erwartet Grimma, diesmal in der Sporthalle Brüderstraße in Leipzig, das aufstrebende junge Team der Dümptener Füchse. Die Füchsinnen kommen mit breiter Brust, denn deren Einstand in die Saison war formidabel. Ein 4:3 Auswärtserfolg gegen die Piranhhas Hamburg stehen auf der Habenseite und sicherlich soll jetzt das Wikingerschiff versenkt werden. Man darf gespannt sein.

Wie schon gegen München wird auch am kommenden Sonntag Nationalspielerin Vanessa Weikum nicht auf dem Spielberichtsbogen stehen. Der Trainerstab hatte Weikum am Wochenende aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen. Der Rauch hat sich verzogen und es steigt diesmal kein weißer Qualm aus dem Schornstein. Die Wikingerinnen und Weikum werden künftig getrennte Weg gehen. Wichtig sei es, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie manchmal weh tun, meinte Headcoach Ralf Kühne zur Personalie Weikum, und mehr sei dazu auch nicht zu sagen.

Sonntag, 15.10.2017 um 13.00 Uhr
Sporthalle Brüderstraße Leipzig
MFBC Grimma – Dümptener Füchse

rk

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